Gemeinderat, 20. Sitzung vom 02.03.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 105
auch in Zukunft konsequenterweise valide Daten wie Reichweite, Auflage, Radiotest, Teletest, österreichische Webanalyse herangezogen werden.
Die Mediaplanung erfolgt somit projektbezogen auf Basis der Kommunikationsziele, der ausgewählten Instrumente und der sich daraus ergebenden Zielgruppen. Dabei gilt es besonders, analoge und digitale Kommunikationskanäle stärker miteinander zu verschränken und die Stärken des jeweiligen Mediums bestmöglich auszuschöpfen, um Bürgerinnen und Bürgern unter Berücksichtigung der Diversifizierung gesellschaftlicher Milieus sowie der aktuellen Entwicklung in der sich permanent verändernden Gesellschaft mit geschäftsgruppenübergreifenden Kommunikationspaketen innovative, serviceorientierte, transparente und niederschwellige Kommunikationsangebote machen zu können, und um die Wienerinnen und Wiener, angepasst an ihre Erwartungshaltung und ihr Kommunikationsverhalten, optimal mit Informationen zu servicieren.
Soweit zum Kontext, in dem die Stadtkommunikation angesichts der sich rasch ändernden Rahmenbedingungen agieren muss, und ja, dafür braucht es natürlich auch entsprechende budgetäre Möglichkeiten. Dennoch werden wir die vereinbarte Einsparung eines Drittels Werbeausgaben der Stadt Wien in dieser Legislaturperiode umsetzen. Darüber können Sie sich auch jederzeit in der Transparenzdatenbank der KommAustria ein Bild machen. Unabhängig davon halte ich es für wichtig, dass wir ausreichende Mittel für die, wie ich gerade in extenso versucht habe zu beschreiben, Kommunikationsarbeit der Stadt Wien zur Verfügung haben.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP und wird von Herrn GR Dkfm. Dr. Aichinger gestellt.
GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Danke für die Beantwortung.
Wir wissen, dass es im Presse- und Informationsdienst in den letzten zwei Jahren gröbere Umschichtungen gegeben hat. Bis zum Jahr 2015 waren auch die Auslandsaktivitäten drinnen, da hat es ein Budget von zirka 51 Millionen EUR gegeben. Es wurde 2016 auf 38 oder auf 37 heruntergefahren und ist im Jahr 2017 wieder auf 48 Millionen gestiegen. Die Begründung war, und dazu kommt jetzt meine konkrete Frage, dass damit jetzt sämtliche werbemäßigen oder marketingmäßigen Aktivitäten aller Ressorts im PID zusammengefasst werden. Konkret gefragt: Sind bereits alle Ressorts damit einverstanden, beziehungsweise geschieht das so?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf. StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny: Ja, es ist tatsächlich so, dass wir die Werbemittel und die Öffentlichkeitsausgaben der verschiedenen Ressorts konzentriert haben, und das ist eine gemeinsame Vorgangsweise der Stadtregierung, und insofern erklärt sich auch dieser Budgetansatz so.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN, Herr GR Ellensohn.
GR David Ellensohn (GRÜNE): Die schriftlich eingebrachte Frage beinhaltet oder suggeriert, dass es da keine Klarheit über das Einsparungsvolumen gibt. Nach meiner Meinung stimmt, dass es nicht im Regierungsübereinkommen steht. Richtig ist, also richtig geheim ist das nicht, wenn der Herr Bürgermeister und die Frau Vizebürgermeisterin auf der Pressekonferenz anlässlich Rot-Grün II, womit die Arbeit beginnt und jetzt neu anfängt, sagen, dass das Einsparungsvolumen ein Drittel von der Transparenzdatenbank sein wird. (GR Mag. Manfred Juraczka: Die muss erst kommen, die Pressekonferenz!)
Dann stimmt es auch nicht, dass es einen Unterschied zu meinen Aussagen gibt, weil ein Drittel von 30 Millionen mal 5, ein Drittel ist 50, das ist genau die gleiche Zahl. Es gibt also Einheitlichkeit bei der Zahl, es ist ganz klar öffentlich gesagt worden, die ganzen Medien haben es auch geschrieben, und trotzdem ist natürlich Bewegung in der Frage.
Insgesamt gibt es eine Diskussion über die Höhe, und ich verhehle ja auch nicht, wenn es nach mir geht, darf es auch weniger sein, aber ich finde 50 Millionen Einsparung in einer Legislaturperiode einen Erfolg und finde auch schlau, dass wir das so machen.
Es gibt aber auch eine Diskussion über die Verteilung, in einem kleineren Segment zwar, aber auf Twitter und Facebook scheint die Verteilungsfrage sehr wichtig oder das Wichtigste zu sein. Jetzt bekommt der Boulevard einen großen Kuchen, das ist logisch, dass die einen größeren Kuchen haben als ein kleines Branchenblatt oder Nischenblatt. Wie hoch ist denn die Reichweite der drei großen Medien „Österreich“, „Krone“ und „Heute“ im Vergleich zu allen anderen? Haben die von der LeserInnenzahl mehr als die Hälfte oder ein Drittel oder zwei Drittel? Wie viel ist das im Verhältnis von diesen drei zu den dutzenden, hunderten anderen Medien?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf. StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny: Herr Gemeinderat, ich befürchte, ich muss Sie mit einer konkreten Zahl enttäuschen. Ich weiß das jetzt nicht auswendig, aber wir können uns das gerne gemeinsam anschauen, oder ich lasse mir das ausheben. Ich kann Ihnen das dann gerne nachreichen, aber natürlich sind die Medien mit größerer Reichweite die dominanten. Gerade wenn wir aber sagen, dass wir eine Öffentlichkeitsarbeit machen wollen, eine Informationsarbeit machen wollen, dann müssen wir natürlich danach trachten, dass wir die Menschen erreichen, die sich auch in den höheren Auflagen und Reichweiten der Medien widerspiegeln. Ich kann Ihnen aber sicher in wenigen Stunden die entsprechenden Zahlen sagen und gebe Sie Ihnen dann gerne weiter.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der FPÖ, Herr GR Mag. Kowarik, bitte.
GR Mag. Dietbert Kowarik (FPÖ): Herr Stadtrat, wir haben auch in Ihrem Eingangsstatement schon einiges gehört, das vielleicht nicht ganz mit der Frage zu tun gehabt hat. Ich glaube, worüber wir jetzt auch gesprochen haben, war die Budgetsituation des Magistrates, also der Stadt Wien, der Gemeinde, aber das ist ja nur
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular