Gemeinderat, 18. Sitzung vom 16.12.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 99
weiß man nicht genau, aber man wird sich erkundigen. Dann habe ich das bei uns im Ausschuss auch gefragt, wie denn jetzt diese Zusammenarbeit von Back Bone und den Pensionistenhäusern ausschaut. (GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely: Sagen Sie es jetzt, ich bin gespannt!) Es wurde mir auch keine Antwort gegeben. Wir hätten dann ein Zwiegespräch führen können, weil es im 20. ist.
Im Endeffekt: Wenn man eine kleine Frage hat, die wirklich nicht aufdringlich oder aggressiv ist, kann sie niemand beantworten. (GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely: Das stimmt ja nicht!) Ich denke mir, wie sollen wir dann all diese Subventionsansuchen ernst nehmen, wenn die kleinsten Fragen nicht beantwortet werden können, die harmlosen Fragen? Wie schaut es dann aus, wenn es wirklich um etwas geht? (Beifall bei der FPÖ.)
Wir stehen zur Jugendarbeit. Die Jugend gehört unterstützt. Viel zu viele Jugendliche haben keine Perspektive, rutschen ab, werden suchtkrank oder werden kriminell. Das gilt es zu verhindern. Das wollen wir natürlich genauso mitunterstützen. Aber wir wollen einen ehrlichen, offenen Umgang damit, nämlich Antworten auf die Fragen: Wer tut das? Welche Mittel werden aufgewendet? Wie schaut diese Arbeit dann im Endeffekt wirklich aus? Was bringt sie? - Schauen wir, dass wir das gemeinsam machen! Sie sind am Zug! Wir sind dagegen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Tanja Wehsely.
GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely (SPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Kollege Haslinger!
Ich fange gleich mit der Beantwortung deiner Fragen an, wobei ich dir auch nahelegen könnte, du könntest den Bezirksvorsteher-Stellvertreter Grausam von deiner Fraktion, er ist ja bekannt, fragen. (GR Gerhard Haslinger: Der ist im Schiedsgericht!) - Ja, genau, der Stellvertreter Grausam ist im Schiedsgericht und ich weiß nicht genau, wer, ich glaube der Klubobmann, ich bin mir nicht sicher, ist in der Rechnungsprüfung. Das heißt, die sind natürlich bei allen Angelegenheiten dabei, sind voll informiert, sitzen in den Vorstandssitzungen, sitzen in den Hauptversammlungen. (GR Dominik Nepp: Macht braucht Kontrolle!) Abgesehen davon gibt es natürlich ein sehr gutes Übereinkommen, was den Verein Alte Fleischerei betrifft. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass dir nicht irgendjemand, sei es jetzt aus deiner Fraktion im Bezirk oder auch von Back Bone selber oder auch von den PensionistInnenklubs, die Antwort gegeben hätte. Wenn du zur Einladung von 20 Jahre Alte Fleischerei und Back Bone gekommen wärst, wo natürlich viele waren und natürlich auch glücklicherweise Bezirksräte der Freiheitlichen Partei waren, die im Übrigen natürlich auch „Word up!“, Jugendparlamente, et cetera besuchen, dann hättest du die Antwort sofort bekommen. - Ja, es ist ein generationenübergreifendes Projekt. Was tun die Pensionistinnen und Pensionisten und die Jugendlichen zusammen? Sie kochen zusammen, sie stricken zusammen, sie tanzen zusammen. Und sie reden miteinander. Ich wüsste aber wirklich nicht einmal im Ansatz, was an einem generationenübergreifenden Projekt in unserem schönen Bezirk, der Brigittenau, falsch sein sollte. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Im Gegenteil, mehr dieser Projekte brauchen wir. Viele Jugendarbeitsvereine machen das natürlich auch. Es sind generationenübergreifende Projekte, in denen junge und ältere Menschen sich kennen lernen, miteinander leben, was man ja oft beim Tanzen, Kochen und Plaudern tut, sich annähern und Verständnis für einander haben. Ein ganz ein besonders schöner Moment bei der 20-Jahr-Feier vom Verein Alte Fleischerei Back Bone war, als die Line-Tänzer von den PensionistInnenklubs aufgetreten sind und die Jugendlichen aufgefordert haben, den Linedance mitzutanzen und diese begeistert waren. Die Jugendlichen waren begeistert von den Oldies, und die Oldies waren begeistert von den Jugendlichen. - Das ist unter anderem die Wirkung der Wiener Jugendarbeit. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Was mich ein bisschen, nicht traurig, traurig stimmen mich andere Sachen, aber was mir ein bisschen zu denken gibt, ist die Art und Weise, Kollege Wiederkehr, wie Sie diese Diskussion anlegen. Ich würde gerne wissen, ich kann es mir gar nicht vorstellen, wer Ihnen hinter vorgehaltener Hand sagt, ja, das sind überkommene Strukturen und die Vereine und das stimmt eh nicht und historisch gewachsen und eigentlich wäre es eh anders besser. Ich weiß es nicht, Sie müssen es mir nicht sagen, aber es wird vielleicht schon irgendjemand sein, der justament Ihnen das sagt; das ist möglich. Aber Faktum ist: Ja, die Vereine, so wie sie aufgestellt sind, sind historisch gewachsen, sie sind aber auch so gewollt. Ich meine, diesen Exkurs haben wir ja schon im Gemeinderatsausschuss gehört: Im Jahre 1978 erfolgte die Umwandlung des Vereins Wiener Jugendkreis in den Verein wienXtra und die Ausgliederung des Vereins Wiener Jugendzentren. Dies, weil im Rahmen, und das ist auch heute noch so, des Magistrats und der Magistratsabteilung 13 die ordentliche, effiziente und effektive Ausführung der Jugendarbeit nicht in dem Maße, wie wir uns das vorgestellt haben, nämlich als offene Jugendarbeit, möglich gewesen wäre. Insbesondere dann nicht möglich gewesen wäre, wenn Jugendliche Unterstützung brauchen, und das ist bekanntlich nach Ende der Schule, also beginnend mit 14 Uhr, 15 Uhr bis 21, 22 Uhr, Samstage, Sonntage, et cetera. Um diese offene Jugendarbeit ordentlich zu gewährleisten, ist die Stadt Wien dazu übergegangen, diese Vereine zu gründen - zuerst einmal für die Wiener Jugendzentren und den Verein wienXtra, unterteilt in die offene Jugendarbeit inklusive mobile, aufsuchende, herausreichende, et cetera und dem sogenannten Back Bone, nicht zu verwechseln mit Back Bone Mobile Jugendarbeit, sondern Back Bone s in Rückgrat, für die Jugendarbeit mit dem Institut für Freizeitpädagogik, mit Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit einem sehr aktiven Schulprogramm, das wienXtra anbietet und vieles mehr.
Wir haben Vereine und diese alten Vereine seit 1978 mit taxativ aufgezählten Mitgliedern in den Vereinen und dem Vereinsvorstand und den Hauptversammlungen.
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