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Gemeinderat, 18. Sitzung vom 16.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 99

 

geben kann. Ich glaube, man sollte das vielleicht einmal überdenken, ob man sich nicht doch bei der Beratung oder bei der Abstimmung dieses Geschäftsstückes heraushält oder den Saal verlässt.

 

Wir behandeln jetzt 10 Poststücke die Jugendarbeit betreffend, und wenn man zusammenzählt, wie viel Subventionsgeld hier aufgewendet wird, so sind es rund 26 Millionen EUR, davon 24 Millionen EUR Personalkosten. Leider kann man es nicht genau herauslesen, und da die nötige Beilage dazu fehlt, weiß man jetzt nicht, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier versorgt werden. Es betrifft auf alle Fälle mehrere Hundert. Ich gebe Ihnen recht, und ich glaube, jeder kann sich meiner Meinung anschließen, die Jugend ist unsere Zukunft, die Jugend muss unterstützt werden, und wenn es Jugendarbeit in diesem Bereich gibt, dann ist das auch unterstützenswert. Nur die Art und Weise, wie wir unsere Jugend unterstützen, die ist vielleicht ein bisschen suspekt, weil ja auch deren Messbarkeit schwierig ist, was dabei herauskommt. Was bleibt denn tatsächlich von den Aufwendungen, von den Anstrengungen der Arbeiter, die in der offenen mobilen Jugendarbeit tätig sind, übrig, wie kann die Gesellschaft davon profitieren? Wenn man sich die Subventionsansuchen ansieht, dann läuft das wie ein roter Faden durch, es geht um Jugendliche, die in dicht verbauten Bezirksteilen wohnen, beengte Wohnverhältnisse haben, die mangelnde Familienunterstützung und fehlende Teilhabechancen haben. Sie können über andere Einrichtungen nicht erreicht werden, werden ausgegrenzt oder sind von Ausgrenzung bedroht oder sind sozialökonomisch benachteiligt. Das sind alles Schlag- und Reizwörter, mit denen man immer richtig liegt, und sollte man dann dagegen sein, so wie wir, dann heißt es immer: Die FPÖ ist gegen Jugendarbeit, sie schaut nicht auf die Jugendlichen. - Nein, es ist uns diese Arbeit, wo man sich um diese jungen Menschen kümmert, sicher etwas wert. Die Frage ist aber: Warum braucht man immer mehr Jugendarbeit? Warum muss man sich immer mehr damit beschäftigen? Was ist da passiert? Das sind ja Leute, die bei uns geboren wurden. (GR Peter Kraus, BSc: Weil es immer mehr Jugendliche gibt!) - Sie werden mehr, aber Sie tun jetzt so, als ob es jetzt mehr werden und vorher waren es nicht so viele. Es gab ja vorher auch Jugendliche, die nicht betreut wurden, die nicht durchs Leben geführt und die nicht unterwiesen werden mussten. Was ist denn da schiefgegangen? (GR Christian Oxonitsch: Die Diskussion hat man in den 60er Jahren auch schon geführt!) Sie leben die Integration, Sie wollen, dass alle herkommen. Natürlich gibt es jetzt Menschen, die aus anderen Kulturkreisen kommen, die sich mit unseren Werten, unserer Lebensform schwer tun, denen muss man das Leben extra beibringen. Da gibt es sogar Subventionen für die bikulturelle Lebensform, denen muss man offenbar sagen, das ist die Kultur, und das ist deine Kultur – und so könnt ihr vielleicht zusammenleben. Das ist ja mittlerweile skurril, dass niemand mehr allein weiß, was er will und auch selbst dafür sorgen kann. Jedem wird gesagt, wie er sich zu verhalten hat und wie es am richtigsten ist. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Im Endeffekt geht es tendenziell in eine ideologische Richtung, die Ihnen passt. Das wollen wir ganz einfach nicht unterstützen. Ich darf bei dieser Gelegenheit wieder darauf hinweisen: Wir behandeln hier nur Subventionen von Vereinen, die die MA 13 für subventionswürdig empfindet. Wir sehen ja nicht die anderen, die Sie vielleicht nicht für subventionswürdig empfinden, über diese darf man ja gar nicht abstimmen. Wir bekommen das vorgesetzt, was Ihnen gefällt, und dagegen wehren wir uns. Das sollte man bei jeder Subvention, bei jeder Zustimmung berücksichtigen. Wenn Sie offen und ehrlich mit uns umgehen wollen, dann sagen Sie uns auch, wer denn aller im Bereich der Jugendarbeit, der sich mit Jugendlichen auseinandersetzen will, noch um Subventionen ansucht und vielleicht keine bekommt, weil es nicht subventionswürdig ist. Wir wollen auch die Gründe wissen, warum es nicht subventionswürdig ist. Aber da kommt nichts, wir bekommen nur vorgesetzt, was Ihnen passt. Und dann sollen wir zustimmen, und wenn wir nicht zustimmen, dann kommt irgendjemand, der sich berufen fühlt, heraus und kritisiert uns. Danke, darauf können wir verzichten! Machen Sie Ihre Arbeit, wie wir sie von Ihnen erwarten, und wie sie auch seriös wäre, nämlich, dass Sie uns alles in diesem Bereich vorlegen! (Beifall bei der FPÖ.)

 

In vielen Ansuchen steht auch, dass die Arbeit mit Jugendlichen eine Vertrauensbasis herstellen soll und methodisch professionell, verbindend, geschlechtssensibel und was weiß ich, wie das alles heißt, sein soll. Aber was zeigt uns die Praxis? Dazu möchte ich jetzt den Vorfall der afghanisch-tschetschenischen Auseinandersetzung im 20. Bezirk bei BasE 20 anführen. Seit der Gerichtsverhandlung wissen wir, dass die SozialarbeiterInnen, die da tätig waren, vorher nichts von dem Konflikt mitbekommen haben. Und das, obwohl diese Auseinandersetzung schon am Tag zuvor begonnen hat und die Jugendlichen, die sich im BasE 20 befunden haben, gewusst haben, dass etwas kommen wird, weil sie auch regelmäßig vor die Tür geschaut haben. Das ist das Einzige, was den Sozialarbeiterinnen dort aufgefallen ist. Also verbindend, vertrauenswürdig und man „haut“ sich mit den Jugendlichen auf ein „Packl“ und ist der gute ältere Freund - das stimmt ja so nicht. (GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely: Das stimmt eh nicht, es ist sehr professionelle Arbeit!) - Professionelle Arbeit, - ich habe mir alles durchgelesen, aber wenn ich von vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen Sozialarbeitern und Jugendlichen lese, dann muss ich sagen, diese finden de facto nicht statt. Denn wenn diese Maßnahmen gegriffen hätten, wenn sie da gewesen wären, wenn sie bestanden hätten, dann hätten die Sozialarbeiterinnen mitbekommen, dass hier ein größerer Konflikt bevorsteht. Nein, die Jugendlichen haben sich zurückgehalten und gewartet, bis mehr oder weniger die Angreifer vor der Tür stehen.

 

Das zweite, Back Bone aus dem 20. Bezirk: Ich war beim Kuratorium Wiener Pensionistenhäuser, da wurde über Netzwerkarbeit verschiedener Pensionistenklubs mit Jugendarbeit gesprochen, unter anderem auch über Back Bone 20. Ich habe dort gefragt, wie denn diese Arbeit ausschauen würde. Es ist mir gesagt worden, das

 

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