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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 13.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 69

 

Ing. Martin Margulies: Weil wir sie umgesetzt haben!) - Umgesetzt? Schön wäre es!

 

Ich möchte mich jetzt aber wieder auf meine Rede fokussieren, und zwar möchte ich in meiner Rede einige Themen ansprechen, die in Richtung Umwelt gehen und mir ein besonderes Anliegen sind.

 

Wir haben im Laufe der Debatte, gestern und heute, immer wieder gehört, dass Wien wächst, dass zirka in 2025 die Zwei-Millionen-Grenze erreicht sein soll. So weit, so gut. Ich bin der Überzeugung, dass in einer Stadt mit stark wachsender Bevölkerung ganz sicher auch die Umweltpolitik gefordert und gefragt ist. Ich glaube, es sind sich in diesem Hause alle einig, dass gerade in Zeiten, in denen eine Stadt wächst, so wie Wien wahrscheinlich wachsen wird, dafür gesorgt werden muss, nämlich von politischer Seite, dass der bestehende Grünraum für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Das ist gar nicht so einfach, weil wenn die Stadt so wächst, wie es prognostiziert ist, das heißt, immer mehr Menschen in diese Stadt ziehen, dann benötigen diese Menschen natürlich Wohnraum, sie benötigen Verkehrsflächen und die Infrastruktur muss ausgebaut werden.

 

Damit komme ich jetzt zum ersten Thema, das ich kurz ansprechen möchte, nämlich das Thema der Flächenversiegelung. Das Thema der Flächenversiegelung betrifft nicht nur Wien, sondern es betrifft alle wachsenden Städte. Es ist ein schwierig zu lösendes Thema. Es gibt aber Lösungsansätze. Was bewirkt diese Flächenversiegelung? Die Flächenversiegelung bewirkt unter anderem, dass zum Beispiel der Regen, der vom Himmel auf den Boden fällt, nicht mehr versickern kann, sprich, der natürliche Kreislauf des Regens unterbrochen ist. Er bewirkt auf der anderen Seite, dass in heißen Sommertagen die Verdunstung vom Boden nach oben nicht stattfindet. Die Verdunstung wäre wichtig, um unter anderem Hitzeinseln zu vermeiden und Kühlung für die Stadt zu schaffen. Natürlich ist es nicht einfach, eine Bodenversiegelung bei einer wachsenden Stadt hintanzuhalten. Man kann natürlich nicht die ganzen Bauvorhaben für die Menschen, die Wohnungen brauchen, einstellen. Das ist schon richtig. Aber es gibt Lösungsansätze, von denen - das gestehe ich durchaus auch ein - die Stadtregierung den einen oder anderen umsetzt und sich auch bemüht, dahin gehend etwas zu unternehmen, damit die Bodenversiegelung hintangehalten wird.

 

Was mir ein bisschen fehlt, ist zum Beispiel ein Lösungsansatz, den ich in anderen Städten gesehen habe, nämlich das Aufbringen der Verkehrsflächen, dass man dort nicht Asphalt, sondern einen regendurchlässigen Belag aufbringt, damit eben der Regen in die Erde hineinfließen kann.

 

Was meiner Meinung nach in Wien auch ein bisschen vernachlässigt wird, ist das Projekt der grünen Gleise. Wir haben von Rüdiger Maresch gehört, dass Wien - und das stimmt auch - ein recht großes Straßenbahnnetz hat. Aber bei den grünen Gleisen im bestehenden Straßenbahnnetz der Gemeinde Wien schaut es ein bisschen mager aus, wenn man das auf gut Wienerisch sagen darf. Es gibt andere Städte in Österreich, die ein wesentlich kleineres Straßenbahnnetz haben, aber wesentlich mehr Kilometer an grünen Gleisen vorweisen können. Grüne Gleise - ich habe mir Studien dazu durchgelesen - bewirken das Abrinnen des Regenwassers, das Verdunsten und damit Abkühlen des Klimas im Sommer. Sie bieten auch ein biologisches Biotop für Bienen und andere Insekten, sind vor allem leicht zu pflegen und, glaube ich, recht kostengünstig anzulegen. Mir ist klar, dass das nicht überall geht, aber ich bin davon überzeugt, dass es auf wesentlich mehr Straßenbahnkilometern in Wien durchaus möglich wäre.

 

Wien ist in der glücklichen Lage - das muss man auch ganz ehrlich sagen -, dass Wien wirklich noch relativ viel Grünraum zur Verfügung hat, den es natürlich von der Politik weiter zu bewahren gilt. Hervorheben möchte ich die MA 42 mit dem Stadtgartendirektor Ing. Rainer Weisgram, der dafür sorgt, dass die Parkanlagen gepflegt sind, schön ausschauen, erweitert und ausgebaut werden. Das gefällt mir sehr gut.

 

Was mir ganz besonders gut gefällt, sind die Kreisverkehre, die in Wien größtenteils begrünt sind, damit ein natürliches Biotop sind und zur Luftqualitätsverbesserung der Stadt beitragen.

 

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass es immer mehr Verkehrsinseln gibt, die nicht mehr einfach asphaltiert oder mit Pflastersteinen belegt sind, sondern diese Verkehrsinseln sind mit Wildgras besetzt. Meiner Überzeugung nach könnte man das noch wesentlich mehr ausbauen, weil das auch eine gute Investition in die Umwelt für die Zukunft ist. (GR Mag. Manfred Juraczka: Einige Gleiskörper soll man viel mehr noch begrünen! Ich habe jetzt nur laut gedacht!)

 

Von der ÖVP wurde ein Antrag eingebracht, der mir ganz gut gefallen hat, nämlich in Richtung des Umweltschutzes, die Geschichte mit der Fassadenbegrünung. Da gibt es auch schon ein gutes Beispiel in Wien, nämlich die Zentrale der MA 48. Das Ding schaut ganz gut aus, ist mehr oder weniger eine Klimaanlage auf der Hauswand, hält die Wärme im Sommer von den Räumen weg und im Winter geht die gegenteilige Aktion vonstatten. Unterstützen wir diesen Antrag! Eine tolle Sache!

 

Ich möchte es aber noch erweitern. Es gibt in Wien jede Menge Häuser, wo durchaus eine Dachbegrünung möglich wäre. Eine Dachbegrünung sehe ich als Klimaanlage auf dem Dach, ist relativ leicht zu installieren und bedarf wenig Pflege. Da, meine Damen und Herren, würde ich noch Handlungsbedarf sehen. Deswegen möchte ich mit meinen Kollegen dahin gehend einen Beschlussantrag einbringen, der lautet:

 

„Der Wiener Gemeinderat spricht sich dafür aus, bei künftigen Neubauprojekten als auch bei bereits bestehenden geeigneten Immobilien die Neuanlage von Dachbegrünungen zu forcieren.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt.“ (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich bin gespannt, wie da das Abstimmungsverhalten ausschauen wird.

 

Ein Thema, das ich noch ansprechen möchte, ist die Lichtverschmutzung. Die Lichtverschmutzung wird meiner Meinung nach immer irgendwie stiefmütterlich behandelt. Es beschäftigen sich aber derzeit schon weltweit Mediziner mit diesem Phänomen. Die Lichtverschmut

 

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