Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 121
die Bettenanzahl von 120 auf nur mehr 50 zurückgegangen ist. Und was ist dann natürlich passiert? - Die OP-Wartezeiten sind dann natürlich drastisch angestiegen, Frau Stadträtin. Das müssen Sie einmal erkennen!
Wenn man sich die ganzen Wartezeitenlisten ansieht, Frau Stadträtin, dann können Sie nicht davon sprechen, dass Sie eine wirklich weitsichtige Gesundheitspolitik für Wien machen, denn laut Wartezeitenlisten des KAV warten im Otto-Wagner-Spital zum Beispiel 251 Patienten im Durchschnitt 262 Tage auf eine Hüftprothese, oder auf eine Knieprothese warten 356 Patienten im Durchschnitt 262 Tage. Und wenn Sie mir heute wieder erklären, so wie Sie es immer erklären, ja, das sind planbare Operationen, dann weiß ich nicht, ob man ein Jahr vorausplant, dass ich operieren gehe. Also jeder Mensch will eine Operation so rasch als möglich hinter sich haben.
Vielleicht noch ein paar andere Wartezeiten: AKH: Knieoperation 91 Tage Wartezeit, Bandscheiben 77. Donauspital: Knie-OP 105 Tage, für Hüftoperationen haben sie 116 Tage Wartezeit, Bandscheiben 88. Otto-Wagner-Spital: Knie-OP 262 Tage, Hüft-OP auch 262 Tage. Rudolfstiftung hat nur Bandscheiben, da warten sie 56 Tage. Und wenn Sie mir jetzt noch einmal sagen, Frau Stadträtin, dass das Ihre Gesundheitspolitik der Zukunft ist, so, wie wir es ja jetzt schon von der Kollegin von den GRÜNEN gehört haben, dann verstehe ich Sie nicht, denn unser Gesundheitssystem war vor Jahren viel besser. Sie wissen ja ganz genau, da hat es diese Probleme zwar auch gegeben, aber nicht in diesem Ausmaß.
Sie sagen uns ja immer ganz stolz: Wien wächst in den letzten Jahren. Wien wächst um 25.000 bis 30.000, durch die ganzen Migrationsflüchtlinge und andere Flüchtlinge wächst Wien jetzt, ich weiß es nicht, um 50-, 60-, 70.000 im Jahr. Na, die brauchen natürlich auch eine Gesundheitsversorgung. Also Sie können nicht einfach das jetzt zurückfahren und im Gegensatz sagen, wir decken alles ab in Wien. Sie decken gar nichts mehr ab!
Jetzt machen Sie noch einen Streich bei den Turnusposten. 52 Turnusposten, muss man sich vorstellen, wir haben eh schon keine Ärzte mehr, aber 52 Turnusposten werden jetzt wieder gestrichen. Ärztevertreter haben da schon Alarm geschlagen, alleine im KFJ sollen sieben Planstellen für Turnusärzte gestrichen werden, aber in anderen Gemeindespitälern ist es ja nicht viel besser. Also heuer werden noch zirka 52 Turnusposten gestrichen, und auf Grund dieser Streichungen werden natürlich wieder Diensträder nicht mehr nachbesetzt. Da zitiere ich Ihnen die Ärztevertreter, die gesagt haben, Ärztevertreter haben den Verdacht, dass es offenbar der politische Wille ist, das Gesundheitssystem in Grund und Boden zu fahren. Frau Stadträtin, das sagen Ihre Ärzte, und Sie sagen nichts dagegen. Der Prof. Janßen sagt nichts, der ist für mich persönlich - verzeihen Sie den Ausdruck, Herr Janßen - ahnungslos. Ich nehme es Ihnen auch nicht übel, Sie kommen auch nicht von einem medizinischen Bereich und Sie kommen auch nicht aus der Wiener Gesundheitspolitik. Warum nehmen Sie nicht jemanden aus Wien, der das System kennt? - Ich verstehe Sie in diesen Sachen nicht. Das ist ein Riesenproblem, das in Zukunft auf uns alle zukommen wird.
Und wenn man sich die Gangbetten anschaut! Es gibt immer Gangbetten, wir haben das immer alles kritisiert, aber jetzt, Frau Stadträtin, gibt es noch mehr, und das ist nicht, weil jetzt zu wenige Betten da sind, nein, wir haben viel zu wenige Ärzte, wir haben viel zu wenige Pfleger, und sie können nicht mehr jedes Bett bespielen. Das ist das Problem, das wir in Wien in den letzten Jahren haben, und Sie sehen es nicht ein. Ich kann Sie in diesen Sachen einfach nicht verstehen! Ich will Ihnen jetzt gar nicht alles aufzählen, wo es überall Gangbetten gibt, von AKH, Wilhelminenspital, in den ganzen Unfallkrankenhäusern, interne Abteilungen, in der Chirurgie, in der Neurologie, in der Rudolfstiftung, in Floridsdorf in der Chirurgie, in Hietzing Interne. Frau Stadträtin, so viele Gangbetten haben wir noch nie gehabt! Und was sagen Sie? - Sie, Frau Stadträtin, haben von sinnvollen Gangbetten gesprochen. Wissen Sie, es ist schon ein bisschen eine Chuzpe, wenn man sagt, dass das ein sinnvolles Gangbett ist, wenn die Menschen am Gang liegen, wo jeder Einzelne vorbeigeht. Also, ich glaube nicht, Frau Stadträtin, dass man hier einfach, so wie Sie es gemacht haben, drüberfahren kann, und Sie merken es ja selbst jetzt schon. Sie merken es ganz alleine selbst, wer aller Sie schon verlassen hat.
Beim Wilhelminenspital, da bleibe ich noch einmal bei den Bauten, die Sie dort bauen. Sie lassen dort einen Hubschrauberlandeplatz über dem Sauerstofflager bauen. Dann sagt Ihr KAV-Sprecher, wir kriegen die Bewilligungen in den nächsten Tagen. So, das war im April 2016. Haben Sie Ihn schon gefragt, ob Sie jetzt schon endlich eine Bewilligung haben? Wir haben jetzt Juli, es gibt keine Bewilligung dort, bis heute nicht. Sie sprechen eigentlich, also nicht Sie persönlich, aber es wird immer die Unwahrheit gesagt. Warum schenken Sie nicht reinen Wein ein, oder warum machen Sie nicht endlich einmal einen Wirbel, dass man dort nicht einen Hubschrauberlandeplatz hinbauen kann? Das kann es ja wirklich nicht sein, das ist Ihre Abteilung KAV, die bauen das dort hin, ich weiß nicht, wer das dort hinbaut, aber es muss ja irgendwer die Idee gehabt haben, über dem Sauerstofflager zu bauen. Da erkundigt man sich doch vorher. Was machen Sie? - Gar nichts, Sie sagen gar nichts dazu, das sind Millionen, die Sie wieder verpulvert haben und die uns allen wirklich im ganzen Gesundheitsbereich fehlen werden. Das fehlt uns einfach.
Und jetzt haben Sie noch den Vogel abgeschossen, muss man sagen. Die Frau Dr. Hörnlein, der ärztliche Leiter oder Direktor vom Wilhelminenspital, Frau Stadträtin, vom Bürgermeister die Gattin, verlässt Sie, und das ist nicht die einzige Ärztin, die jetzt schon langsam genug hat. Ich denke mir, Sie wird genug haben, ansonsten tauscht man nicht einen Posten ein, wo man jetzt 4.800 EUR, ich spreche vom Finanziellen, bekommt, und als ärztliche Direktorin kriegt man weitaus mehr. Die verzichten schon darauf, die wollen schon nicht mehr! Fragen Sie einmal den Sebesta, warum der jetzt nur mehr Primar und nicht mehr ärztlicher Leiter dort ist. Er hat genug
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