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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 121

 

Wehsely hat es in der Generaldebatte schon im Detail erläutert: Ich finde beides wichtig und richtig und genau die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit. Wichtig zu erwähnen ist mir noch eine Zahl: Wir haben die Wochen für Beruf und Weiterbildung von Mitte April bis Ende Mai mit 9.000 Besucherinnen und Besuchern hinter uns gebracht. Das ist auch eine sehr beindruckende Zahl.

 

Ich habe gesagt, ich möchte zum Frauenschwerpunkt des WAFF ein bisschen näher zu sprechen kommen: Wir haben eine Neuausrichtung mit FRECH - Frauen ergreifen Chancen, FRECH Neu vorgenommen. Wir haben zusätzliche 5 Millionen EUR in die Hand genommen und konnten damit 1.000 Frauen mehr als bisher unterstützen. Es ist uns in der Unterstützung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer wieder auch vordergründig wichtig, jene zu unterstützen, die es am dringendsten brauchen, und das sind vor allem die Frauen.

 

Das belegen zunehmend auch Studien, die wir heranziehen, und auch hier ist frech neu eine richtige Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt, um Frauen zu unterstützen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wir können nun auch Maturantinnen und Akademikerinnen, die unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten, dementsprechend auch weniger verdienen und sich beruflich verändern wollen oder müssen, bei ihrer beruflichen Weiterbildung mit finanzieller Unterstützung bestücken. Es gibt Beratung, es gibt den Bildungsplan, es gibt finanzielle Unterstützung für Frauen, die nicht mehr als 1.800 EUR netto im Monat verdienen, für berufliche Weiterbildung mit bis zu 3.700 EUR beziehungsweise 90 Prozent der Kurskosten.

 

Was für mich auch sehr wichtig und erwähnenswert ist, ist die Begleitung in Form eines professionellen Coachings. Ich kann sagen, dass die WAFF-Beraterinnen zu Mutmacherinnen werden. Es ist uns ganz wichtig, den Frauen Mut zu machen, dass sie neue Wege gehen können, dass wir Sie begleiten, dass wir Sie an der Hand nehmen, ihnen die Chancen auf einen besseren Job eröffnen. Wir haben FRECH Talks installiert, die einerseits diese Vernetzungsplattform für die Frauen darstellen sollen, und durch die wir andererseits von den Frauen erfahren, wo die Probleme im Konkreten liegen, wie etwa die Maturantin, die im Handel arbeitet, oder die ausgebildete Ingenieurin, die als Bürokraft tätig ist, oder die Sozialwissenschaftlerin, die in der Gastronomie gejobbt hat und hängen geblieben ist. Das sind keine Einzelfälle, das ist Frauenrealität, und dieser nehmen wir uns an. Ich denke dann auch noch an den speziellen Fall von Frauen, die oft auch noch Alleinerzieherinnen sind. Für sie ist es dann eine doppelte Hürde, sich beruflich weiterzuentwickeln und zu verändern, um einen besseren Job anzupacken. Wir wissen es nur allzu gut, Weiterbildung ist gerade für Frauen nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der zeitlichen Ressourcen.

 

Mit diesem neuen Frech greifen wir den Frauen auch hinsichtlich Management von Weiterbildung, Beruf und Familie gezielt unter die Arme. Wie gesagt, die Beraterinnen sind wirkliche Expertinnen in Empowerment, deshalb auch hier ganz konkret diesen Frech-Beraterinnen ein explizites Danke.

 

Wir sorgen dafür, dass die Frauen in Wien selbstbestimmt leben können. Das ist natürlich einer der wichtigsten Gründe, hier in der Stadt verankert zu sein, nämlich dass wir Rahmenbedingungen für Frauen geschaffen haben, um Frauen ein gutes Berufsleben zu ermöglichen. Es gibt hier mit fast 80 Prozent die höchste Frauenerwerbsquote. Wir haben den höchsten Anteil an Vollzeitarbeitsplätzen für Frauen im Vergleich zu ganz Österreich, und der schon vielzitierte, aber auch hier nicht unerwähnt bleibende Gratiskindergarten ist auch eine sehr gute Maßnahme, um Frauen eine schnelle Rückkehr in den Job zu ermöglichen. Das ist alles kein Zufall, das ist rot-grüne Politik, die die Rahmenbedingungen für die Frauen vor allem auch deshalb schafft, um Frauen ins Erwerbsleben zu bringen.

 

Wir bewältigen Herausforderungen, wie ich schon eingangs gesagt habe, etwa die heute schon vielzitierte Ruhe. Ich kann auch sagen, dass wir hier in der Stadt mit viel Ruhe, Humanität und Ordnung agieren. Wir sind für die Menschen da, wir lassen niemanden im Stich und niemanden zurück, wie es oft auch von der Opposition gegenteilig behauptet wird. Und wenn man den Menschen genau zuhört, dann wird uns schon klar, dass sie auch die Wirtschaftskrise spüren, dass sie sehen, dass die Millionäre immer mehr werden und im Gegenzug die Arbeitslosenzahlen steigen. Wir in der gemeinsamen Koalition sind die Einzigen, die Antworten haben und auch Taten setzen. Und das möchte ich hier auch bekräftigen: Wir sorgen für Ausbildung, für Weiterbildung und für Jobchancen für die Zukunft. Es sind die klaren Fragen, die die Menschen dieser Stadt beschäftigen. Es sind aber auch die Antworten, die wir geben, die die Menschen erwarten, und wir stehen für einen klaren Kurs. Wir haben das Herz am richtigen Fleck und das Ohr an den Menschen. In diesem Sinne bitte ich um die Zustimmung zum Rechnungsabschluss 2015. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster ist Herr GR Dipl.-Ing. Gara zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. Selbstgewählte Redezeit 8 Minuten.

 

13.25.20

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich möchte vorweg schon eines sagen, weil hier so oft über die neoliberale Politik diskutiert wird: Ganz ehrlich, Jobs schaffen Unternehmen und Jobs schafft nicht die Politik. Das sollte uns auch einmal klar sein. (Beifall bei den NEOS.)

 

Die besten Bedingungen für die Unternehmen und die höchste Lebensqualität, das erwarte ich mir von einer Standortpolitik, und dafür brauchen wir nicht weit zu schauen, dafür steht zum Beispiel Stockholm. Stockholm ist einer der Innovations-Hot-Spots in Europa. Eine Stadt, die die jungen, dynamischen, innovativen Unternehmen wie ein Magnet anzieht. Eine Stadt, die eine stark steigende Anzahl dieser Unternehmen hat und auch eine Stadt, und das ist mit Wien vergleichbar, die stark wächst. Es ist auch eine Stadt, wo es sehr viele Emigranten gibt, und es ist auch eine Stadt, die trotz

 

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