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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 30.03.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 80

 

Wie stehen Sie jetzt zu dieser 180 Grad Kehrtwendung? Was passiert, wenn das Hochhaus jetzt wirklich kommt, werden Sie zurücktreten?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Mag. Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Jene Diskussionen, die es in den vergangenen Jahren gegeben hat, zielten im Wesentlichen darauf ab, die Eislauffläche zu erhalten und für die Zukunft zu sichern. Das ist wesentlich, denn ich möchte Ihnen in Erinnerung rufen, dass es nicht die Grünen und nicht die Stadt Wien sind, sondern ein Minister, der damals Ihrer eigenen Fraktion angehörte, der heute noch teilweise auf alle Fälle die Staatsanwaltschaft regelmäßig beschäftigt, und wir werden sehen, wo das alles hinführt. Er hat sich damals dazu entschlossen, unter, sagen wir einmal, bis heute nicht ganz aufgeklärten Umständen, ein derartig zentral gelegenes, sehr wertvolles Areal für einen Pappenstiel zu veräußern. Das alles müssen Sie wissen, davon gehe ich aus. Sie sind alt genug, um zu der damaligen Zeit in dieser Stadt gewesen zu sein, wie ich auch. Mehr ist nicht dazu zu sagen.

 

Danach haben andere politische Kräfte einen langjährigen Kampf darum geführt, dass das Areal erhalten bleibt, dass es eben nicht verbaut werden kann, dass die Eislauffläche gesichert wird, dass der Eislaufverein weiterhin eine abgesicherte Existenz dort hat, und nicht nur das, sondern dass die inzwischen sehr in die Jahre gekommenen Infrastrukturen des Eislaufvereins erneuert werden können. Nun ist dies mit dieser Lösung auf alle Fälle gesichert.

 

Das Hochhausprojekt, das hier entstehen kann – ob es das wird, wissen wir jetzt noch nicht, der Gemeinderat hat bis jetzt noch keine Entscheidung diesbezüglich getroffen –, ist eines, das in keinster Art und Weise die Eislauffläche beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil, es ist einmal mehr ein Projekt, das im Wesentlichen ja nicht zuletzt genauso entstanden ist, weil der Eislaufverein nicht nur eine Erhaltung seiner Infrastrukturen, sondern zusätzliche Infrastrukturen braucht und erhält; nicht zuletzt auch eine neue Halle.

 

Also ist dies ein Projekt, bei dem wir im Wesentlichen zu bewerten haben werden, ob es mit den Zielsetzungen der Stadtentwicklung vereinbar ist oder nicht. Dies ist eine Abwägung, die ich Ihnen logischerweise nicht abnehmen kann. Ich glaube, das wollen Sie auch nicht. Ich für meinen Teil habe sie bereits getroffen, und ich denke nicht daran, in irgendeiner Art und Weise sonst Ihren Wünschen nachzukommen. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ. – GR Dietrich Kops: Schade eigentlich!)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bevor wir zur 2. Anfrage kommen, darf ich begrüßen: Bei mir ist vermerkt, eine Gruppe ÖVP High Potentials hat uns besucht. Ich darf Sie herzlich willkommen heißen im Wiener Gemeinderat. Wir sind schon sehr neugierig auf Sie. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Meine Damen und Herren!

 

9.15.15†Amtsf. StRin Sandra Frauenberger - Frage|

Die 2. Anfrage (FSP – 00922-2016/0001 KSP/GM) wurde von Frau GRin Ingrid Schubert gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Frauen, Bildung, Integration, Jugend und Personal gerichtet. (Sie haben angekündigt, dass die Plätze in den Sommersprachkursen „Sowieso Mehr! Dein Sommer. Dein Wien. Deutsch lernen mit Spiel, Sport und Spaß“ diesen Sommer erhöht werden. Was genau ist hier geplant?)

 

Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Vielen Dank! Einen schönen guten Morgen, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Liebe Frau Abgeordnete!

 

Sie fragen mich nach dem Projekt „Sowieso Mehr!“. Da geht es darum, dass wir die High Potentials dieser Stadt, nämlich im kleinen Kindesalter natürlich auch entsprechend in den Sommermonaten fördern. – Nein, Spaß beiseite, auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen!

 

Was ist denn „Sowieso Mehr!“? „Sowieso Mehr!“ hat einen enorm langen Titel. Ich werde ihn jetzt einmal sagen, dann, würde ich sagen, beschränken wir uns wieder auf „Sowieso Mehr!“. Es heißt „Sowieso Mehr! Dein Sommer. Dein Wien. Deutsch lernen mit Spiel, Sport und Spaß“ und wird organisiert von der Magistratsabteilung 17.

 

Seit 2009 läuft dieses Projekt. Es läuft wirklich sehr, sehr erfolgreich. Wir haben bisher schon 7.000 Kinder in dieser Maßnahme gehabt. Was ist das Ziel des Projektes? Das Ziel ist, dass wir über den Sommer versuchen, die Deutschsprachkenntnisse der Kinder natürlich zu verbessern, aber gleichzeitig auch den sozialen Lebensraum der Kinder erweitern wollen, und das eben mit Sport- und Freizeitangeboten. Die geplanten Sommerdeutschkurse differenzieren sich im Angebot für das Deutschlernen, den Deutschunterricht sehr zielgruppenspezifisch. Wir gehen her und versuchen, im Sommer die Kinder in der sprachlichen Entwicklung gut zu fördern und auch auszuschließen, dass sie das vergessen, was sie schon in einem Schuljahr gelernt und sich erarbeitet haben – zum Beispiel als QuereinsteigerInnen. Ob es jetzt Kinder mit Migrationshintergrund sind, die gekommen sind, oder ob es Kinder sind, die als Flüchtlingskinder gekommen sind, oder ob es eben auch Kinder sind, die aus sehr bildungsfernen Familien kommen, ohne Migrationshintergrund, ohne alles, aber eben sehr, sehr schlecht in Deutsch sind. Diese Kinder sollen im Sommer die Möglichkeit bekommen, nicht ganz rauszukommen, nicht zu verlieren, was sie erlernt haben und was sie sich letztendlich erarbeitet haben. Das ist ein Angebot für Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren.

 

Es geht darum, dass wir gerade auch jetzt mit den Herausforderungen der zusätzlichen Kinder, die mit den Flüchtlingsfamilien gekommen sind, das Angebot erweitern wollen. Diese 41 Prozent Kinder, die jetzt zusätzlich in unseren Schulen sind, lernen schon sehr, sehr fleißig Deutsch, sei es in den Kursen oder in den Klassen, die

 

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