Gemeinderat, 68. Sitzung vom 29.06.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 111 von 140
über dem Vorgeschriebenen. Eine schöne Zahl vorher vom GR Schober mit den 450 000 Stunden, die offensichtlich in den Schulturnsälen mit Spaß verbracht werden. (GR Mag Dietbert Kowarik: Ihre Rede ist sportlich wertlos!) Wir sind uns sicher gegenseitig einig, wenn wir uns, und zwar über Jahre hinweg, die Leistungen von Sport rund um Gesundheit, Jugendbetreuung, Integration anschauen. Letztes Jahr hat Frau Schneider gesagt, da werden auch Werte wie Teamgeist vermittelt. Dazu müssen wir schon sagen, es kommt auf die Sportart an. Es gibt auch ein paar Sportarten, wo man alleine gut durchkommt. Aber Aggressionsabbau wird wohl überall gelten, Spaß hoffentlich auch. Wenn man die Zahlen hört, hört es sich großartig an.
Ich persönlich habe immer noch den Eindruck, es wäre schön, wenn wir es schaffen würden, die Vereine und die Schulen näher zusammenzubringen. Wir werden auf die Schnelle nicht zustande bringen, dass wir genügend ganztägig geführte Schulen anbieten können. Das wird mit LehrerInnen am Vormittag und am Nachmittag so schnell nicht gehen. Wir werden eine gemeinsame Schule nicht alleine in Wien verordnen können. Das geht sich alles nicht aus. Wenn wir warten, bis andere so weit sind, dauert es ein bisschen. Vielleicht macht Vorarlberg jetzt einen ersten Wurf mit einer Modellregion. Wir werden sehen, wie weit sie kommen. Auch dort brauchen sie Entscheidungen auf Bundesebene dazu, aber es ist alles möglich.
Wir sollten versuchen, nicht nur mit Sportvereinen, aber jetzt sind wir in dieser Geschäftsgruppe, mit Sportvereinen und Kulturvereinen gemeinsam größere Kooperationen zu machen, damit am Nachmittag noch mehr geleistet werden kann. Jedes zweite Kind geht in der Volksschule ungefähr zu Mittag nach Hause. Das bleibt in anderen Schularten im späteren Verlauf ähnlich. Wenn wir wollen, dass mehr Kinder den ganzen Tag betreut, gebildet und gefordert werden, dann wäre einer der Wege, zu versuchen, wie man mit den Sportvereinen noch enger zusammenarbeitet, als man das bis jetzt tut. (GR Mag Dietbert Kowarik: Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen zu Hause ist!)
Da kommt dann immer die Frage nach dem Geld. Es ist bis jetzt heute der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien nur kurz angeschnitten worden. Natürlich gibt es Informationskampagnen, die notwendig sind. Das werden wahrscheinlich alle gelten lassen. Das war zum Beispiel ein einstimmiger Beschluss über einen Betrag von - ich weiß es nicht mehr - ein paar Millionen betreffend die Wahl, die im Herbst stattfindet, dass sie entsprechend beworben wird und für das ganze Material, das man dafür braucht. Aber manches davon fällt wahrscheinlich unter Werbung mehr als unter Information. Auch das würde ich zum Teil sagen. Das Image der Wiener Linien ist nicht wurscht. Es ist nicht egal, ob junge Leute glauben, es ist cool, nur mit dem Auto zu fahren, oder es ist cool, mit den Wiener Linien zu fahren. Das Image der Institution und der öffentlichen Einrichtungen macht etwas aus. Aber die Höhe ist doch etwas, was man angesichts der Budgetschwierigkeiten betrachten muss, die angesichts der Wirtschaftslage quer durch Europa, die natürlich bis zu uns durchschlägt und über die man gemeinsam nachdenken wird müssen, wohl bleiben wird. Das werden wir alles nach dem 11. Oktober machen müssen. (GR Mag Dietbert Kowarik: Das hätten Sie schon vorher machen müssen!) Das Nachdenken hört nie auf, das besser Arbeiten auch nicht. Das ist heute ein paar Mal gesagt worden. Perfekt ist selten etwas. (GR Mag Dietbert Kowarik: Das hätten Sie schon vorher sehen müssen!) Aber man kann darauf hinarbeiten, dass das Gute bleibt, wie es ist und dass das, was nicht klappt, besser wird. Das ist hoffentlich das Ziel von jedem und jeder einzelnen für sich und da im Gesamten.
Ein paar Mal wurde am heutigen Tag gesagt, es kommt der 11. Oktober und am 12. sind Sie Geschichte. Das Mantra kommt jetzt offensichtlich in jeder einzelnen Geschäftsgruppe. Da sind jeweils die Stadträte und Stadträtinnen, wahrscheinlich in der nächsten Geschäftsgruppe dann die VBgmin Maria Vassilakou, Geschichte. Dann sind sie immer Geschichte. Ich glaube, am 11. Oktober werden wir eine kleinere oder größere Feier haben. Das wissen wir noch nicht. (GR Mag Wolfgang Jung: Es gibt auch Trauerfeiern!) Und am 12. Oktober werden Sie alle aufstehen und dann werden Sie sich wieder fürchten, wenn Sie Straßenbahn fahren, weil darin Menschen andere Sprachen sprechen und weil irgendeine 14-Jährige oder 16-Jährige ein Kopftuch aufhat. (GR Mag Wolfgang Jung: Fahren Sie einmal mit der U6 heim!) Dann werden Sie wieder durch die Stadt gehen und Angst haben. Das tut mir eigentlich für Sie leid, weil in der Stadt sollte und muss man auch nicht Angst haben. Sie sind in einer der sichersten Städte der Welt. Aber es ist alles so negativ! Unter anderem deswegen würde ich mit keinem von Ihnen tauschen wollen. Das ist ein Wahnsinn, wenn man in der Stadt so leben muss! Jetzt ist die Stadt nicht für jeden perfekt, aber das ist ja ein Wahnsinn, wenn Gemeinderäte und Gemeinderätinnen mit gutem Einkommen auch schon so ängstlich durch die Stadt gehen! Na, bist du narrisch!
Am 12. Oktober wird sich Wien weiterdrehen und in Wien wird es wieder eine Regierung geben. So weit, so langweilig. Die SPÖ wird die Wahl als Erster beenden und den Bürgermeister oder irgendwann vielleicht eine Bürgermeisterin stellen. Und Sie werden weiterhin nichts zu sagen haben. Das ist der Idealzustand. Was sonst alles in der Stadt passiert und wer mit wem weiterarbeitet, werden wir erst sehen. Das wissen wir heute nicht. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja!)
Es ist ganz einfach, wofür die GRÜNEN werben. Wir glauben, dass wir die letzten fünf Jahre gut für diese Stadt gearbeitet haben und wir möchten das auch gern weiterhin machen. Eines ist klar, wenn wir in Opposition wären, dann hätte die Opposition eine Verstärkung, aber die Regierung hätte leider keine Verstärkung! Deswegen werden wir das hier weitermachen! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet hat sich GR Mag Kasal. Ich erteile es ihm.
GR Mag Günter Kasal (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat!
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