Gemeinderat, 68. Sitzung vom 29.06.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 140
wissen wir, dass es ein bisschen rostet und ein bisschen zusammenfällt, genauso wie der Sportklub-Platz … (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Sie waren noch nie dort, Sie haben keine Ahnung!) –, von dem gerade Herr Stürzenbecher so toll erwähnt hat, dass dort keine Hooligans sind. Aber dort können Sie auch nicht hingehen, da wahrscheinlich die Tribüne unter Ihren Beinen zusammenbricht. (Beifall bei der ÖVP.) Deswegen hoffe ich doch, dass wir da weiter tun.
Zu guter Letzt, Herr Nepp hat es heute schon angesprochen, ist es mir ein großes Anliegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, zu meinem Abschluss noch ein für mich sehr persönliches Thema anzusprechen, weil es immer noch emotional ist, und zwar eine offizielle Entschuldigung von Wien an die Heimopfer, und dass es in einer offiziellen Zeremonie stattfinden soll. Ich appelliere an Ihre Menschlichkeit und ersuche, sich bei den Opfern zu entschuldigen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Man kann mit Geld viel machen, man kann es zahlen, man kann zum Schweigen bringen, aber vergessen Sie eines nicht, mit Geld lässt sich nicht alles gutmachen. Oft reicht nur ein Wort, das mehr heilt als alles andere. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Vorsitzender GR Dipl-Ing Martin Margulies: Zu Wort gelangt Klubobmann Ellensohn.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Unsere Geschäftsgruppe ist sehr umfangreich, wahrscheinlich würden jeder Einzelner und jede Einzelne, würden sie alles streifen, kaum mit der Zeit auskommen. Christian Oxonitsch wird dann beweisen, wie das trotzdem gehen kann. Bürgerdienst, Wiener Bäder, Helfer Wiens, Büchereien – wurden bis jetzt, glaube ich, kurz erwähnt – 1,7 Millionen Medien zum Ausleihen. Wenn alle Wienerinnen und Wiener hingehen – kleine Babies können nicht hingehen –, können alle etwas mitnehmen und haben alle etwas zu Hause. Wenn man es am nächsten Tag wiederbringt, kann man wieder alles tauschen, so viele Sachen stehen dort. 5,9 Millionen Ausleihungen in den Büchereien.
Jugendzentren, Kindergarten, Schule, darüber gab es vorher einen längeren Diskurs. Martina Wurzer hat für die GRÜNEN bei Kindergarten und Schule Position bezogen. Ich möchte ein paar Anmerkungen zum Bereich Jugend und zum PID machen. Wenn ich mir das Protokoll vom letzten Jahr vom Rechnungsabschluss in dieser Geschäftsgruppe durchlese – das gönne ich mir manchmal, als Lesestück zu Hause oder in der Bank –, dann denke ich mir immer: Was sagt eigentlich die FPÖ lösungsmäßig dazu, was sagen die anderen? Das ist schon ein Fehler, denn warum ist das eigentlich so wichtig? Aber weil man sich draußen herumschlagen muss mit den lauten Tönen und mit dem Geschrei, muss man das hinnehmen.
Es ist fast nicht zu glauben, es ist egal, wer spricht, jedes Thema, ob Schule, Kindergarten, Jugend, Jugendzentren, geht relativ zügig in die Richtung, dass irgendwelche Leute irgendwelche Sprachen sprechen können, die nicht ausschließlich Deutsch sind. Das ist unglaublich in einer Stadt, in die so viele Leute aus der ganzen Welt kommen.
Ich war gerade heute - deswegen war ich am Anfang der Debatte nicht da - in einer Schule, weil mein Ältester jetzt von der Volksschule in die nächste Schule wechselt. Dort war heute Elternabend. SchülerInnen dürfen sich kennen lernen. Bei den Eltern war es nicht wichtig zum Kennenlernen, sondern sie bekommen Informationen. In der Schule war querdurch, wieder einmal, wie es in Wien ist, alles Mögliche an Namen vertreten. Welche Sprachen diese alle sprechen, kann ich nur erahnen. Aber es hat auch wieder gewirkt wie eine Schule, in der sehr viele Sprachen gesprochen werden. Ich rede jetzt von einem Gymnasium. Ich nehme an, dass alle ausreichend Deutsch können, sonst wären sie nicht leicht im Gymnasium. (GR Mag Dietbert Kowarik: Also doch nicht so schlecht, das Gymnasium! Für die eigenen Kinder ist es anders!)
Ich bin ein Anhänger der gemeinsamen Schule, weil ich die Ergebnisse quer durch Europa kenne und weil ich gerne hätte, dass alle Kinder alle Chancen bekommen (GR Mag Dietbert Kowarik: Das will jeder!) und nicht nur diejenigen, oder hauptsächlich diejenigen, wo die Eltern einen Vorsprung aus akademischem Bildungsgrad oder ökonomisch mitbringen, sondern jedes Kind alle Chancen hat, unabhängig davon, was die Eltern mitbringen und können. (GR Mag Dietbert Kowarik: Bei den eigenen Kindern hört es sich auf!)
Aber wenn man das durchliest, steht die ganze Zeit nur das drinnen. Deswegen glaube ich, wir sollten eigentlich aufhören, weil wir machen das alle immer wieder, zwischendurch auf das, was die FPÖ sagt, zu reflektieren. Es ist relativ wertlos und wir könnten es weglassen. Es geht die ganze Zeit nur darum, es gibt Leute, die zu wenig Deutsch, zu viel anderes können, die Türkisch sprechen, vielleicht in Türkisch maturieren wollen. In 14 Sprachen geht es momentan in Wien, aber das darf auf keinen Fall sein, obwohl das nicht die kleinste nichtdeutsche Sprache in Wien ist, sondern eine der größeren. Wenn ich mir das alles durchlese, finde ich lösungstechnisch gar nichts, außer, ich weiß nicht, alle hinauszuschmeißen, die Eltern haben, die nicht von da sind. Da teilen wir noch die Länder in gute und schlechte Länder ein. Eine Gattin aus Holland gilt wahrscheinlich als europäisch, weiß ich nicht, gut genug, keine Ahnung. (GR Mag Dietbert Kowarik: So einfach ist es nicht!) Eine Mama aus England, weiß ich nicht, gilt, gilt nicht, ist weit weg, also in Kilometern. Da können Sie viele andere Länder dazunehmen, die sehr viel näher sind als die Stadt London. (GR Mag Wolfgang Jung: Sie wollten sich doch nicht mit uns beschäftigen!) - Man muss sich zwischendurch mit Ihnen ein bisschen beschäftigen, sonst fangen Sie an, hier und draußen zu randalieren! (GR Mag Wolfgang Jung: Randaliert hat heute wer anderer!) Besser ist fast, man hält Sie hier herinnen! Das hören nicht alle! (GR Mag Dietbert Kowarik: Haben Sie eigentlich inhaltlich irgendetwas zu sagen?)
Zum Sport: Wenn man die ganzen Zahlen rund um den Sport hört, dann hört es sich gut an, 70 Sportarten, 3 000 Vereine, 2 500 Sportstätten, Fläche 150 Prozent
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