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Gemeinderat, 63. Sitzung vom 20.02.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 68

 

ausgebildet –, die liegen an gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Und die müssen wir gemeinsam angehen, um auch zu beweisen, dass Wien die Stadt der Frauen ist. Ich glaube, wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Na ja, ich glaube, dass es immer mehr Männer gibt, die Interesse haben, dass sich etwas verändert. - Gott sei Dank.

 

Wir kommen zur nächsten Zusatzfrage. Sie wird gestellt von Frau GRin Schütz. – Bitte schön.

 

10.12.46

GRin Angela Schütz (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin! Der 1. Wiener Gleichstellungsmonitor ist ja aus dem Jahr 2013. Er ist im Dreijahresrhythmus geplant, das heißt, wir können 2016 den nächsten erwarten. Er hat natürlich aufgezeigt, wie Sie es auch schon angesprochen haben, dass Frauen in vielen Bereichen benachteiligt sind, auch im Einkommen bei der Stadt Wien selbst. Aber der Monitor zeigt nicht nur die Einkommensdiskrepanzen auf, sondern er zeigt ja viele Bereiche auf, wie wir heute auch schon kurz angesprochen haben. Das, was mir im letzten Gleichstellungsmonitor ein bisschen zu kurz gekommen ist, ist das Thema Gewalt, Zwang, Missbrauch. Dem ist zwar ein Kapitel gewidmet, aber im Verhältnis zu allen anderen Kapiteln ist das relativ kurz ausgefallen.

 

Daher meine Frage: Werden im nächsten Gleichstellungsmonitor einerseits die inhaltliche Struktur und der Aufbau der Themenfelder und Indikatoren gleich bleiben, um eine Vergleichbarkeit der Werte zu gewährleisten, und wird andererseits dem Thema Gewalt mehr Raum gegeben, um zum Beispiel auch diese aktuellen Vorkommnisse, wie wir sie jetzt haben, abzudecken, nämlich dass viele Personen aus Wien in den Dschihad oder an andere Kriegsschauplätze ziehen, inwieweit davon natürlich auch Frauen betroffen sind, die das auch nicht immer freiwillig machen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Nun, der unsicherste Ort für eine Frau ist leider nach wie vor ihr eigenes Schlafzimmer. Das Gewaltschutznetz muss sich natürlich in alle Richtungen und allen Formen der Gewalt entsprechend auch formieren beziehungsweise knüpfen, natürlich auch dann, wenn es darum geht, Frauen Gewalt anzutun auf Grund dessen, dass man sie zu irgendwelchen Handlungen zwingt, die sie nicht wollen. Gerade diese Frage der psychischen Gewalt ist eine riesengroße Herausforderung.

 

Der Monitor ist ja hergegangen und hat Folgendes gemacht: Das ist nicht ein Zusammenstellen von verschiedenen Zahlen, sondern wir haben gleichstellungspolitische Ziele in zwölf Lebensbereichen von Frauen und Männern formuliert. Der Gleichstellungsmonitor ist ja nicht nur ein Frauenmonitor, sondern wir haben ja immer die Ergebnisse der Männer dazugestellt, um eben sehen zu können: Gibt es da Unterschiede zwischen Frauen und Männern? So natürlich auch im Gewaltschutzbereich. Dann haben wir diese Ziele formuliert, haben Indikatoren dazu gesucht und haben die befüllt. 119 insgesamt. Diese Indikatoren wird es natürlich in drei Jahren wieder geben, zum Teil hoffentlich auch in einer noch besseren Zahlenqualität, damit man auch wirklich messen kann: 2013 war es so, 2016 war es so. Da wird man hoffentlich in vielen, vielen Bereichen einen Erfolg sehen, dass sich da etwas getan hat, dass sich das, was wir da politisch umsetzen, auch tatsächlich ausgezahlt hat.

 

Das Thema der Gewalt hat für mich dabei immer einen sehr, sehr hohen Stellenwert, denn wenn es unser Ziel ist, dass Frauen sicher leben, dann ist es natürlich auch unser Ziel, dass sie eben sicher vor Gewalt leben und dass wir alle Aspekte der Gewalt da mit einbeziehen und auch entsprechend beobachten.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Wir kommen nun zur letzten Zusatzfrage. Sie wird von Frau GRin Jischa gestellt. – Bitte schön.

 

10.16.16

GRin Mag Birgit Jischa (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Der Internationale Frauentag ist ja ein wichtiges Ereignis für die Frauen weltweit. Traditionell findet dabei das Offene Rathaus statt. Sehr geehrte Frau Stadträtin, was wird das Programm zum Internationalen Frauentag 2015 sein?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Nun, traditionellerweise gibt es, wie Sie gesagt haben, das Offene Rathaus. Das wird es auch dieses Mal wieder geben, aber was wir heuer auch noch tun wollen, ist, dass wir am Frauentag mit Frauen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammenkommen wollen, um ihnen unsere Angebote, die die Stadt für sie spezifisch hat, auch näherbringen zu können. Ich sehe das zwar natürlich als einen Feiertag, aber ich sehe es eben auch als einen Forderungstag und darüber hinaus, jetzt in unserer Pflicht, ist es natürlich auch ein Informationstag. Wenn man sich anschaut, wie viele Hunderte Frauen am Frauentag in das Offene Rathaus kommen, dann muss man schon sagen, steht für die meisten Frauen im Vordergrund, sich darüber zu informieren, was sie in einer bestimmten Lebenssituation tun können, weil sich ihr Leben verändert hat, weil sie einen neuen Beruf haben, weil sie Mutter geworden sind oder weil sie in Pension gehen. Also es sind ja die unterschiedlichsten Geschichten, mit denen Frauen halt im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden und wo die Frauen natürlich auch Hilfe, Unterstützung und Information bei uns suchen. So wird es selbstverständlich dieses Offene Rathaus wieder geben. Das Offene Rathaus wird auch noch einmal so ein Abschluss der Dialogforen zum Gleichstellungsmonitor sein, wie ich es vorher gerade beschrieben habe.

 

Darüber hinaus wird es am 5. März noch ein Fest für Frauen geben, zu dem wir gemeinsam mit der MA 17 eingeladen haben – die MA 57, Frauenabteilung, und MA 17 –, wo wir mit Frauen sehr, sehr diversitätsorientiert feiern wollen.

 

Am 7. März gibt es für junge Frauen einen Workshop, wo sie ihre Talente ausprobieren können. Das ist auch schon ein bisschen im Vorfeld hin zum Töchtertag. Es

 

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