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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 99

 

das Projekt von Anfang an eingebunden war, sage ich dazu. Eine endgültige Beurteilung dieser Behörde kann es erst jetzt, nach Vorliegen, geben.

 

Insofern glaube ich, dass hier ein ganz wichtiger Schritt, ein weiterer Schritt in der Erneuerung des Wien Museums gelungen ist. Wir werden das jetzt Schritt für Schritt verwirklichen. Ich gehe auch davon aus, oder lade Sie alle dazu ein, dass wir das nach Möglichkeit weiterhin in gemeinsamer Abstimmung tun. Ich bin gerne bereit, auch die notwendigen Informationen, nicht nur hier, sozusagen im Plenum des Gemeinderates, sondern auch innerhalb des Zusammentreffens der Kultursprecher, weiterhin zu geben. Dort stehe ich natürlich weiterhin für Fragen zur Verfügung.

 

Also, wir sind auf einem guten Weg, was die Neugestaltung des Wien Museums anbelangt. Nach der Lösung der Frage des Depots haben wir jetzt, glaube ich, einen sehr guten Architekturwettbewerb, auch mit einem guten Ergebnis, hinter uns gebracht. Jetzt liegen die nächsten Schritte vor uns. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Danke, Herr Stadtrat, auch für die Einführung für unsere jungen Gäste. Ich muss dazusagen, der Herr Stadtrat ist tatsächlich auch wirklich dazu berufen, nachdem er auch für die rechtlichen Angelegenheiten zuständig ist, also war das genau die richtige Erklärung. Danke dafür.

 

Zu den Zusatzfragen darf ich für die neuen Mitglieder im Gemeinderat nur anmerken, dass diese längstens zwei Minuten dauern dürfen. Die 1. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Wiederkehr, den ich bitte, zu einem Mikrofon zu kommen. Bitte schön.

 

9.09.07

GR Christoph Wiederkehr, BA (NEOS): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Danke für die Ausführungen. Sie haben auch kurz den Aspekt Denkmalschutz angesprochen. Da würde mich etwas in die Tiefe gehend interessieren, weil bei der aktuellen Planung musste das bestehende Gebäude auch umgebaut und adaptiert werden und der 1959 entworfene Bau steht unter Denkmalschutz.

 

Da ist die Frage: Wie genau wurde das beachtet und wie genau wird das auch umgesetzt, vor allem im Hinblick auf die Fassade, die erhalten werden muss? Da würden mich weitere Hintergründe interessieren.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Gemeinderat!

 

Ich habe eh versucht, es schon ein bisschen anzudeuten. Es gab während des Wettbewerbs Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt. Aber das ist so wie auch beim Rechnungshof. Beide Instanzen sagen nicht, sie können ihre Meinung im Verfahren dazu äußern, sondern sie können das dann erst im Nachhinein sagen. Eine abschließende Meinung liegt noch nicht vor, wird wahrscheinlich auch noch dauern.

 

Aus meiner persönlichen Sicht, und mehr kann ich Ihnen momentan nicht sagen, aber weil ich doch auch Teil des Diskussionsprozesses war und bin, glaube ich, ist dieser Entwurf derjenige, der unsere Vorgabe am besten erfüllt. Diese Vorgabe war, sich nicht sozusagen um, auf, vor dem Haus auf dem Karlsplatz bestmöglich mit einem Solitär zu verwirklichen, sondern mit der vorhandenen Struktur bestmöglich sensibel umzugehen, aber gleichzeitig die Erneuerung und Erweiterung zu schaffen. Aus der Meinung der Experten, aber auch aus meiner eigenen Meinung, und, soweit ich das jetzt von der Rezeption sehe, auch der Architekturkritiker, ist das, glaube ich, sehr gut gelungen.

 

Es wird ästhetisch - das ist das, was ich am ehesten beurteilen kann - mit der vorhandenen Baustruktur sehr gut umgegangen, ohne dass deswegen der Charakter des Hauses zerstört wird. Es ist zweifellos eine statisch große Herausforderung, weil dieser Aufbau sozusagen wie ein Pilz in den Haerdtl-Bau hineingesetzt werden und dann sozusagen eine Trägerkonstruktion diesen Eindruck des Freischwebens vermitteln soll. Also, da werden noch einige technische Fragen zu klären sein. Ich möchte jetzt dem Bundesdenkmalamt in keiner Weise vorgreifen, aber soweit ich sehe, wird hier auf eine sehr respektvolle Art und Weise mit dem Haerdtl-Bau und mit der Aufgabe des Denkmalschutzes umgegangen. Weder ist es, aus meiner Sicht, eine übermäßige Aufstockung noch wird irgendetwas verstellt, werden irgendwelche Sichten beeinträchtigt. Wenn es gelingt, in weiterer Folge mit dem daneben liegenden Lippert-Bau, also mit dem Bau, der im Eigentum der Zürich-Versicherung ist, entsprechend umzugehen, dann, glaube ich, ist das ein sehr guter Umgang mit dem Ensemble am Karlsplatz.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 2. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Dr. Aichinger. Bitte schön.

 

9.12.33

GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger (ÖVP): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Ich glaube, es ist ein sehr gelungenes Projekt. Es ist im Großen und Ganzen allgemein anerkannt worden. Wir wünschen uns aber gemeinsam, glaube ich auch, dass all das, was Sie jetzt bereits besprochen haben, vor allem Denkmalschutz und ähnliche Dinge und auch die Verhandlungen mit der anschließenden Winterthur-Versicherung, bestens über die Bühne geht, das wirklich so verwirklicht werden kann und nicht unter Umständen aus gewissen Gründen verwässert wird oder dann so nicht stimmt.

 

Aber als Kaufmann ist natürlich das Wichtigste die sogenannte Zeitleiste. Wann kommt sie und wie wird sie finanziert werden, Herr Stadtrat?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte.

 

Amtsf. StR Dr. Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Herr Gemeinderat, auch ich wünsche Ihnen einen guten Morgen!

 

Wir sind jetzt dabei. Es gibt jetzt einmal ein Verhandlungsverfahren mit dem Gewinner des Projektes. Auf Basis dessen können dann erst die Finanzierungskosten tatsächlich festgestellt werden. Wir haben immer einen Rahmen vorgegeben, der entsprechend vergleichbarer Bauten in Europa läuft. Einige haben wir uns selbst auch angeschaut, wie beispielsweise das wirklich gelungene städtische Museum in Liverpool. Das sind Kostenrahmen, die sich, wie ich immer gesagt habe, zwischen 70 und 100 Millionen EUR bewegen.

 

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