Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 72
Dann gibt es das Management Board, wo es eins zu eins ist: ein Vertreter der Stadt Wien, das ist der zukünftige Teilunternehmensdirektor/-direktorin; und der zweite Vertreter, der den medizinischen Bereich abdeckt, soll jemand von der MedUni sein. Das ist sozusagen an sich festgelegt.
Was wir jetzt brauchen, ist das Ergebnis der Verhandlungen zum Klinischen Mehraufwand - das ist vor allem das Finanzministerium - und weiters ein Commitment des Bundes, dass wir - und ich stelle hier keine unseriösen Bedingungen - zu den Bedingungen, wie das AKH errichtet worden ist, auch die weiteren Investitionen, nämlich 60 zu 40, miteinander tragen. Das ist ein Paket, wo ich davon ausgehe: Wenn dem Bund das AKH nur annähernd so wichtig ist, wie wir auch investieren, dann bin ich sehr frohen Mutes, dass wir das miteinander schaffen werden.
Was ich brauche - und wenn Sie mich darin unterstützen können, bitte ich darum -, ist, dass wir davon wegkommen müssen, zu sagen, die sollen halt besser miteinander reden. Es muss explizit der politische Auftrag von beiden Seiten - nicht nur von der Stadt Wien, sondern auch vom Bund - sein, dass es gemeinsame Lösungen geben muss. Wenn Sie etwas dazu beitragen können, dass es im Bund auch ganz so gesehen wird, dann werden wir es sicher schaffen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. - Die 2. Zusatzfrage stellt GR Ing Rösch. - Bitte.
GR Ing Bernhard Rösch (Klub der Wiener Freiheitlichen): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!
Wir haben jetzt sehr viel über die strategische Ausrichtung des AKH gehört. Mich würde aber auch die organisatorische, also die operative Ausrichtung im Jetzt interessieren, weil mir zu Ohren gekommen ist: Es fehlen ungefähr 180 Dienstposten für Ärzte, an Schreibpersonal zwischen 300 und 400 Dienststellen. Da ist es natürlich die Frage, wenn wir schon im September Teilschließungen in der HNO und in der Dermatologie im AKH aus Personalmangel hatten, wie wir das jetzt operativ und nicht strategisch umsetzen wollen, weil es ganz einfach auch wichtig ist, dass es im Krankenhaus eine Versorgung gibt.
Das Einzige, was ich bis jetzt an Maßnahmen erkennen konnte, sind die Krankenstandsrückführungsgespräche, wo man anscheinend ein bisschen effizienter werden will und im KAV die Kranken ganz einfach dazu bewegen möchte, dass sie weniger krank werden. Zumindest hat es so den Anschein, vielleicht können Sie mich dahin gehend aufklären.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Ich finde es den anderen Kolleginnen und Kollegen gegenüber ein bisschen fad, wenn ich jetzt meine Antwort noch einmal gebe. Wir haben umfassende Anstrengungen in den letzten eineinhalb Jahren unternommen, hier diesen Prozess einzuleiten, wo es um die noch bessere Abstimmung zwischen dem AKH und den anderen Krankenhäusern geht. Es gibt eine gemeinsame Personalbedarfsberechnung zwischen der MedUni und der Stadt Wien bezüglich aller Berufsgruppen, die gerade im Laufen ist. Die Zahlen, die Sie hier nennen, kann ich nicht bestätigen und kenne ich auch nicht.
Aber ganz bestimmt ist es hier notwendig, Prozesse zu verändern und auch dazu zu kommen, dass wir die Leistungsplanung so vornehmen, dass sie hier auch absehbar ist. Das wird Veränderungen bedeuten, Veränderungen für die Strukturen, aber auch Veränderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Aber es ist ganz bestimmt notwendig, Prozesse zu verändern und die Leistungsplanung so vorzunehmen, dass sie hier auch absehbar ist. Das wird Veränderungen bedeuten, und zwar sowohl für die Strukturen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber wir sind diesfalls auf einem sehr guten Weg, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AKH schon jetzt hervorragende Arbeit für die Wienerinnen und Wiener leisten, und das wird auch in Zukunft der Fall sein.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die nächste Zusatzfrage stellt GRin Korosec. – Bitte schön.
GRin Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin!
Jetzt kommen wir sozusagen auf die Ebene zurück: Der Rechnungshof hat festgestellt, dass es zwei getrennte Computersysteme fürs Dienstplanmanagement der MedUni und der Stadt Wien gibt, und hat natürlich empfohlen, dass es unbedingt notwendig ist, dass man diese Systeme zusammenlegt. – Ich höre allerdings, dass es noch keine Anstalten gegeben hat, das zu tun, doch solche Maßnahmen muss man ja schon vorweg setzen!
Meine Frage: Wie weit nehmen Sie Einfluss darauf, dass man da ein bisschen rascher agiert?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Aus meiner Sicht ist in diesem Zusammenhang ein Gesamt-Commitment der Politik unabdingbar notwendig. Ich sage das absichtlich, und zwar bei allem Verständnis für die Autonomie der Universitäten: Es muss auch vom Bund – und es gibt diesbezüglich sehr gute Gespräche – ganz klar ein Signal an die Universitäten kommen, dass das genauso erwünscht ist.
Ich bin nämlich vollkommen Ihrer Meinung, dass das zwar historisch erklärbar ist, aber perspektivisch gar keinen Sinn hat. Und die Legionen von Geschichten, dass die Stadt Wien nicht die Dienstpläne der Ärztinnen und Ärzte bekommt beziehungsweise, wenn überhaupt, dann nur anonymisiert, kennen wir auch, die brauchen wir jetzt nicht wieder aufzuwärmen!
Das heißt: Im Ergebnis bin ich ganz der Meinung, dass das so sein muss. Aber als Realistin bin ich auch der Meinung, dass man nach dem Prinzip vorgehen muss: „Cross the bridge, when you come to it!“ Das bedeutet: Zunächst brauchen wir klare Definitionen, dass unser gemeinsames Tun das gemeinsame Ziel ist, und daraus ergibt sich dann vollkommen logisch, dass unterschiedliche Dienstplanmodelle perspektivisch der Vergangenheit angehören müssen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke vielmals für die Beantwortung der 4. Frage.
Wir kommen nun zur 5. Frage (FSP – 02734-2014/0001 – KFP/GM). Sie wurde von Herrn GR
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