Gemeinderat, 54. Sitzung vom 23.06.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 105
werden -, das ist die neue Veranstaltungsserie der Literatur im MUSA. Was gibt es Schöneres, als an einem Ort der bildenden Kunst Literatur zu haben, junge Autorinnen und Autoren, die miteinander diskutieren, die jeweils zu zweit sozusagen über ihre Werke sprechen? Ich glaube, das ist ein großer Schritt dahin, zu zeigen, wie alles zusammengehört und wie die Dinge auch zusammenrücken und wie man Kunst auch nicht als Einzelmaterie sehen kann, sondern wie das Ganze ein großes Bild ergibt, das miteinander funktioniert und sich ergänzt.
Wien ist aber auch jene Stadt, die es auf unvergleichliche Art und Weise versteht, ihr kulturelles Erbe hochzuhalten und das mit der modernen zeitgenössischen Welt und den modernen zeitgenössischen Wegen zu verschränken. Ich denke da jetzt - es ist vorher schon genannt worden – an den Neubau des Wien Museums, diese Verschmelzung von Alt und Neu, die hier passieren wird, diese Bedachtheit, mit der das Wien Museum auf diesen Weg gebracht wurde. Ich glaube, man muss immer aufpassen, denn ein Museum ist ganz, ganz schnell gebaut, wie alles im Leben, ist schnell errichtet, aber das soll ja auch im besten Sinne für die nächsten Generationen funktionieren, für die nächsten Generationen Fundament, für die nächsten Generationen, so wie es heute unsere Finanzstadträtin gesagt hat, Wert sein.
Und in diesem Sinne ist das Wien Museum, das ja wirklich das Wohnzimmer der Wienerinnen und der Wiener ist, auf einen sehr, sehr guten Weg gebracht. Ich sehe hinten im Saal auch Herrn Kircher und möchte mich wirklich bei ihm und bei dem ganzen Team und auch beim Direktor bedanken für diese Arbeit, die ihr hier jahrein, jahraus leistet. Ich glaube, es gibt selten ein Haus, wo man so oft darauf angesprochen wird, wie toll die Ausstellungen sind, wie großartig die Kunstvermittlung passiert, wie sehr willkommen hier alle Generationen sind. Und ich weiß, dass das nicht vom Himmel fällt, sondern Ergebnis eurer tagtäglichen Arbeit und eures tagtäglichen Einsatzes ist. Dafür auch danke! Danke auch dafür, dass ihr es geschafft habt, das Zentraldepot - eine der größten Herausforderungen, die es museal überhaupt gegeben hat - so gut und so effizient zu übersiedeln, und hier auch sozusagen mit viel Bedachtheit, auch viel an Restauration und allem, was passieren musste, die Schätze der Wienerinnen und Wiener erhaltet. (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn ich hier davon rede, was sozusagen die zeitgenössischen, die modernen Wege sind, dann ist das auch die Kunsthalle Wien, die transparent gemacht wurde, wo die KÖR herausgelöst wurde, wo neue Weichen gestellt wurden, wo ein Neustart geschaffen wurde, der mit einem Festival, einem Festival um Thomas Bernhard herum, begonnen hat. Es wird in der Kunsthalle gezeigt, was sozusagen Kunst auch alles sein kann, wie dieses Haus sich auch neu aufbricht und neu gestaltet, auch mit dem Salon der Hoffnung und mit dem Salon der Angst Themen aufgreift, die wir ja alle in unserem täglichen Leben kennen, und damit auch jungen Künstlern, zeitgenössischen Künstlern, die noch nicht oft ihre Werke zeigen konnten, ein Fenster bietet. Die Kunsthalle hat sich in der Stadt Wien über die Jahre einen Ruf erarbeitet als das Haus für junge, moderne, zeitgenössische Kunst, und ich glaube, dass auch mit den Partnerschaften und mit dem Bildungsprogramm, das für Schulen und für Universitäten gemeinsam gemacht wird, diese Häuser ein sehr breites Portfolio haben. Ich finde es auch schön, dass man jetzt den „project space“ und den Standort im MuseumsQuartier noch enger miteinander verschränkt, dass wir hier ein sehr gutes Fundament für die Zukunft gelegt haben.
Dann würde ich noch gerne das WERK X, das neue Theater, erwähnen. Hier passiert ganz viel, auch in „Kultur in den Außenbezirken“. Ich glaube, das ist ganz wichtig und ein besonderes Kennzeichen unserer Stadt, dass wir immer schauen, dass die Dinge breit sind, dass ganz, ganz viele Menschen davon partizipieren können, dass Kultur – und in dem Fall auch Theater - nicht nur in einem Grätzel stattfindet, dass es möglich ist, mit der freien Szene auch sozusagen experimentierfreudig in die Theaterwelt hineinzugehen. Ich glaube, dass das mit dem WERK X auf eine ganz spannende und charmante Art und Weise gelingt und dass uns hier noch viel Überraschung und persönlicher Kunst- und Kulturgenuss ins Haus stehen.
Auch sehr schön finde ich das Diversity Lab. Es ist nicht selbstverständlich, dass es auch hier sozusagen Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Die Akademie, die Stipendien, die Kulturvermittlung, das sind alles sehr, sehr gute Säulen, um sozusagen auch jungen Künstlerinnen und Künstlern den Weg in die Musik, in die Theaterlandschaft hinein zu ebnen.
Und abschließend möchte ich gerne sagen, weil es mir ein besonderes Anliegen ist: Ich empfehle Ihnen allen, den Frauenkulturbericht zu lesen. Wien ist nämlich auch die Kulturstadt der Frauen. Es ist nicht selbstverständlich und es ist ein ganz großes Ansinnen von uns allen, dass Förderungsvergabe in allen Bereichen und auf allen Ebenen sozusagen auch damit in Zusammenhang gesetzt ist, wie Frauen mitagieren, wie Frauen hauptverantwortlich, mitverantwortlich in den Initiativen, in den Bereichen, in den Geschäftsetagen tätig sind. Da zeigt der Frauenkulturbericht ein sehr schönes Bild über alle Spektren unserer Kulturlandschaft.
Somit bleibt mir abschließend nur zu sagen: Ich bin davon überzeugt - und Klaus hat es vorher auch schon gesagt -, Kultur ist eine Brücke zu den Menschen, ist eine Brücke zu uns allen, die uns, im besten Fall eingesetzt, immer näher zueinander bringt. Es gibt wenige Dinge, die so viel an Kreativität und an Innovationskraft fördern, die in die unterschiedlichsten Bereiche hineingehen. Und mir bleibt abschließend nur, weil dieses viele Tun und Machen in vielen Bereichen eben nicht vom Himmel fällt, sondern tagtägliches Werk und tagtägliche Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist, mich von ganzem Herzen bei allen zu bedanken, die dazu beitragen, dass die Kulturstadt Wien eine so starke, eine so kräftige und eine so zukunftsorientierte ist. – Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Die Restredezeit der SPÖ beträgt 21 Minuten. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Ing Mag Dworak. Ich erteile ihm das Wort. Die
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