Gemeinderat, 53. Sitzung vom 23.05.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 75
weise der Lehrer vor Ort und nicht der Stadtrat in seinem Büro, wo immer es angesiedelt ist, und daher soll selbstverständlich jede Diagnosemaßnahme vor allem ganz maßgeblich dem Lehrer helfen, festzustellen, in welchem Bereich es letztlich Förderbedarf gibt.
Unserer Aufgabe ist es dabei – ich bin zu Beginn meiner Beantwortung der Frage darauf eingegangen –, die entsprechenden didaktischen Möglichkeiten auszuloten und entsprechende Unterrichtsmaterialien zu erarbeiten. Und ich glaube, gerade in diesem Bereich hat die „SOKO Lesen mit den Crash-Kursen Lesen, mit den diversen Sonderfördermaßnahmen an den Schulen in Kooperation mit diesen und letztlich mit den vielen Leseaktivitäten, die zum Beispiel auch in einem dichten Netzwerk seitens der Wiener Büchereien initiiert wurden, gute Arbeit geleistet. Das konnten wir auch bei den bisherigen Testungen feststellen, und daher ist der wesentliche Zweck der Lesetests natürlich, den Lehrern ein Instrument zu geben, um feststellen zu können, wo die Schüler stehen, und zwar auf Basis einer international standardisierten Testung, und herauszufinden, welche Schüler man speziell fördern muss.
Unsere Aufgabe ist es, dann dafür zu sorgen, dass die Schüler die Förderung bekommen, und das tun wir im Rahmen des Wiener Bildungssystems.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke vielmals. Damit ist die 4. Frage behandelt.
Wir kommen zur 5. Frage (FSP – 01612-2014/0001 – KVP/GM). Sie wurde von Frau GRin Mag Anger Koch gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet.
[Die Ausrichtung des Song Contest 2015 stellt Österreich vor große Herausforderungen, entspricht doch aktuell keine Location den Anforderungen. Besonders unangenehm ist die Situation für Wien – verfügt die Bundeshauptstadt mit bald zwei Millionen Einwohnern mit der Wiener Stadthalle über ein einer Metropole nur unzureichendes Angebot. Die Diskussion über den Bau einer neuen Halle, den die ÖVP seit Jahren fordert, ist in Wien nicht neu. Vor neun Jahren kündigten Sie den Bau einer neuen Mehrzweckhalle an, 2008 schon wollten Sie davon nichts mehr wissen. Nunmehr scheinen Sie (siehe „Kurier“ vom 16. Mai 2014) zumindest wieder umzudenken. Wien braucht eine solche Mehrzweckhalle – in erster Linie für den Wiener Sport, aber auch zur Ausrichtung größerer kultureller Veranstaltungen. Werden Sie dafür Sorge tragen, dass Wien infrastrukturmäßig zu anderen europäischen Metropolen aufschließen kann und eine neue Mehrzweckhalle in Wien verwirklichen?]
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Ich denke, dass wir uns nicht in einer Art Präludium über die politische Botschaft von Conchita Wurst unterhalten müssen, weil ich den Eindruck habe, dass wir hier im Wesentlichen übereinstimmen. Damit können wir uns gleich der Kernfrage zuwenden.
Im Hinblick auf den nächsten Song Contest bedauern Sie, dass auch Wien – so wie das restliche Österreich – keine vernünftige Location anbieten kann. – Nun, ich freue mich, dass Sie die Anforderungen für die Ausrichtung eines solchen Song Contests schon kennen! Ich kenne sie noch nicht, und das war auch der Grund, warum ich versucht habe, diesen Wettlauf der Landeshauptleute von Mörbisch bis Unterpremstätten etwas zu unterbrechen und darauf hinzuweisen, dass es hiefür einen klar definierten Veranstalter gibt und dass dieser Veranstalter einmal sagen soll, was er für eine derartige Veranstaltung braucht, die mit Sicherheit nicht unter dem Niveau von Kopenhagen liegen kann. Das wird der ORF, der unbestreitbar dieser Veranstalter ist, auch tun. Er wird diese Anforderungen definieren, und dann werden wir schauen, ob man mit einer Halle, die 16 000 Personen fasst, auch auskommen kann.
Das muss man in aller Ruhe im Hinblick auf alle Rundumvoraussetzungen, die es gibt, erörtern. Es geht ja nicht nur um die Besucherzahlen, sondern dabei geht es natürlich auch um das technische Equipment, es geht um die Logistikfragen, um Fragen der Unterbringung und des Hotelangebotes. Das sind sehr viele Punkte, aber ich denke, dass Wien die Aufgaben, die sich im Zusammenhang damit stellen, letztlich durchaus erfüllen kann.
Die Frage einer Mehrzweckhalle würde ich gesondert sehen, denn selbst wenn wir sagen, dass wir jetzt eine neue Halle brauchen oder jemand anderer, beispielsweise Mateschitz in Salzburg, eine neue Halle finanziert, wird eine Halle, die für eine solche Veranstaltung geeignet ist, bis zum Zeitpunkt des Song Contests nicht fertig sein. Im Hinblick darauf werden wir entweder die Veranstaltung wieder an Kopenhagen geben, die das Ganze ja offensichtlich ganz gut hingekriegt haben, oder wir werden diese Aufgabe lösen. – Ich bin absolut für Zweiteres, und ich bin auch absolut davon überzeugt, dass wir diese Aufgabe tatsächlich lösen werden. Wir haben schon ganz anderes gelöst.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Bürgermeister. Die 1. Zusatzfrage stellt GRin Mag Anger-Koch. – Bitte schön.
GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Danke, Herr Bürgermeister.
Unsere Forderung betrifft ja nicht nur den jetzigen Anlassfall im Zusammenhang mit Conchita Wurst und dem Song Contest, sondern wir haben diesbezüglich ja schon öfters einen Antrag eingebracht. Einen davon möchte ich kurz hier erwähnen. Wir haben diesen voriges Jahr eingebracht, und uns geht es dabei um eine Multifunktionshalle, die auch für sportliche Events geeignet ist, und nicht nur um eine Location für die Austragung des Song Contests.
Voriges Jahr hatten Sie am 27. April einen Parteitag, bei dem auch ein Antrag Ihrer Funktionäre und Funktionärinnen gestellt wurde, dass eine Multifunktionshalle in Wien errichtet werden soll, welche technisch und infrastrukturell auf dem neuesten Stand ist.
Der Sieg beim Song Contest ist nun der Anlass, dass Österreich nächstes Jahr an der Reihe ist, den Song Contest auszutragen. Meine Frage: Wird es je eine Standortstudie für eine Mehrzweckhalle geben, in der auch die verkehrstechnischen Kriterien überprüft werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bür
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