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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 24.03.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 80

 

Konservierung, die Technik, die Raumhöhe oder die Nachbarschaft zu anderen Themen und Räumen. Diese Einteilungen oder Berechnungen sind dann jedenfalls Grundlage für den baulichen Wettbewerb.

 

Zweitens: Für den Planungsprozess als solchen gibt es klare Regeln und Rahmenbedingungen, was die großen Leitlinien betrifft. Bei einem Projekt dieser Größenordnung braucht es – und Ihnen als Baumeisterin erzähle ich in dem Punkt nichts Neues – ein Projektmanagement. Die Struktur für das Projektmanagement wird derzeit von MitarbeiterInnen des Magistrats und externen ExpertInnen aufgesetzt, sodass zügig mit den Vorbereitungen eines Architekturwettbewerbes am Karlsplatz begonnen werden kann. Die Aufgabe des Projektmanagements besteht letztlich auch darin, die finanziellen, wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen auf die inhaltlichen Konzepte abzustimmen und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt die Umsetzung der Ausschreibung und der Errichtung zu begleiten. In weiterer Folge wird dann ein internationaler und transparenter Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Selbstverständlich werden bei all diesen Schritten die betroffenen Anrainer, Kultureinrichtungen und Institutionen, die ebenfalls zum Gelingen beitragen sollen, eingebunden sein.

 

Derzeit gehe ich davon aus, dass wir, so wie geplant, die Grundlagen aller notwendigen Verfahren – also auch des Architekturwettbewerbes – bis zum geplanten Ende der Legislaturperiode, also Herbst 2015 vorliegen haben werden, sodass tatsächlich mit Beginn der nächsten Legislaturperiode mit der Umsetzung gestartet werden kann. Ich weise aber jetzt schon darauf hin, dass es bei einem solchen Projekt an einem zentralen, sensiblen Ort der Stadt durchaus zu Verzögerungen kommen kann. Und auch dafür gilt, möglichst zügig, aber seriös und – um ein neues Wort zu verwenden – situationselastisch zu reagieren. Derzeit sind wir jedenfalls voll im Plan.

 

Abschließend halte ich fest, dass ich mich freue, dass alle Parteien dieses wichtige Vorhaben bisher mitgetragen haben, und lade Sie ein, diesen Weg auch weiter mit uns zu gehen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für diese Beantwortung. Wir kommen nun zu den Zusatzfragen. Die 1. Zusatzfrage stellt GRin Ing Leeb.

 

10.19.40

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Vielen Dank für die umfassende Beantwortung. Wir stehen natürlich zu unserem Wort und werden uns auch weiterhin einbringen, so das gewünscht ist.

 

Sie haben gesagt, dass wir uns auf einen Standort geeinigt haben. Das ist gut so. Ob das jetzt zu lange gedauert hat oder zu kurz, ist müßig, wir sollen in die Zukunft blicken und uns nicht mit der Vergangenheit beschäftigen. Es stellt sich für mich die Frage, ob es am Standort Karlsplatz auch wirklich möglich sein wird, den von Ihnen versprochenen architektonischen Wurf beziehungsweise ein modernes Signal zu setzen. Ich verweise da auf diverse Diskussionen im Vorfeld der Standortentscheidung, wo es schon Diskussionen um die etwaige Verlegung der Hundezone am Karlsplatz gegeben hat, wenn man dort einen Museumserweiterungsbau hinstellt. Wie wollen Sie denn sicherstellen, dass das wirklich der versprochene architektonische Wurf wird?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Indem wir so, wie ich das zu beschreiben versucht habe, mit den Verfahren vorangehen. Es wird diesbezüglich sicher ein städteplanerisches Verfahren geben müssen, es wird für diesen Ort einen Architekturwettbewerb geben, sowohl mit der Erweiterung, mit der Sanierung des Haupthauses als auch mit der Erweiterung der Fläche – das wird zu einem großen Teil wohl unter der Erde geschehen müssen –, und dann einen entsprechenden architektonischen Entwurf, der beides gewähren muss, nämlich sowohl ein sichtbares Zeichen zu sein als auch, sich in den Gesamtzusammenhang des Karlplatzes einzufügen. Ich kann da jetzt nicht dem Architekturwettbewerb vorweggreifen – und das werde ich auch nicht –, deswegen gibt es ja diese Verfahren, und innerhalb dieser Verfahren werden wir ja hoffentlich gemeinsam sicherstellen, dass es sowohl diesen architektonischen Entwurf geben wird als auch die notwendige zusätzliche Fläche sowie die Sanierung des Hauses.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 2. Zusatzfrage stellt GR Mag Werner-Lobo. – Bitte.

 

10.21.51

GR Mag Klaus Werner-Lobo (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Herr Stadtrat. Ja, auch mich freut es, dass sich alle Parteien dieses Hauses zu diesem Projekt bekennen. Es freut mich auch, dass die ÖVP sich darum sorgt, dass es ein großer Wurf wird, weil die ÖVP bei anderen vergangenen Projekten – ich denke nur an die Donauinsel oder an das Museumsquartier – ja eher als verhindernde Partei aufgetreten ist. Es freut mich also, alle Parteien hier im Boot zu haben, dass es wirklich ein großer Wurf wird, etwas, wovor man sich nicht fürchtet, sondern wirklich etwas Neues wagt.

 

Meine Frage bezieht sich aber auch auf die inhaltliche Gestaltung. Sie haben richtigerweise erwähnt, dass es ein Museum für alle Wiener und Wienerinnen sein soll. Wir haben ja gemeinsam mit den anderen Fraktionen unterschiedliche Museen in Europa, vor allem in Deutschland und in England besucht. Da gibt es ein sehr schönes Beispiel, das ich hier schon mehrfach zitiert habe, nämlich das Museum in Liverpool. Liverpool ist eine Stadt mit einer halben Millionen Einwohner und Einwohnerinnen und hat ein Stadtmuseum mit einer Million BesucherInnen pro Jahr. Die dortige Leiterin hat uns erzählt, dass der Erfolg dieses Museums vor allem auch darauf beruht, dass bereits im Vorfeld des Baus, also bevor der erste Grundstein gesetzt wurde, die Bevölkerung Liverpools, und zwar alle Bevölkerungsschichten, also auch ArbeiterInnenmilieus, Zuwanderungsbevölkerung und so weiter in einem großen Partizipationsprojekt einbezogen wurden – für das man damals auch 50 000 Pfund ausgegeben hat –, um sich gemeinsam Gedanken zu machen, wie man so ein Museum gestalten kann. Können Sie sich vorstellen, dass man das auch in Wien macht, dass man auch bereits im Vorfeld die Bevölkerung Wiens, alle Wiener und Wienerinnen

 

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