Gemeinderat, 50. Sitzung vom 26.02.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 68
dagogik komplett ausgelassen und vernachlässigt.
Ich bin deshalb sehr froh, dass wir in Wien jetzt die zweitbeste Lösung forciert haben und in diesem Bereich auf Erwachsenenbildung umstellen.
Ich möchte deshalb aber fragen, welche Hoffnungen wir in die Bundesregierung haben können, in dieser neuen Legislaturperiode auf Qualitätssicherung in der Ausbildung zu achten, endlich den Anschluss an das restliche Europa zu schaffen und die KindergartenpädagogInnen endlich auf akademischem Niveau auszubilden.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!
Ich glaube, dass grundsätzlich durchaus jene Erfahrungen, die wir in Wien in diesem Bereich machen werden, einen neuen Impuls geben werden. Wie ich schon gesagt habe, für viele ist die fünfjährige Ausbildung an der BAKIP etwas, was es in Österreich immer gegeben hat und deshalb, wie soll man sagen, ein wenig unter einem Quargelsturz gestanden ist. Gerade durch diesen wichtigen und wesentlichen Schritt, eine Veränderung vorzunehmen, brechen wir, glaube ich, auch die unmittelbaren Ausbildungsschienen ein wenig auf. Jene Erfahrungen, die wir in Wien machen werden, und da bin ich durchaus zuversichtlich, werden möglicherweise ein ganz wichtiger Impuls in Richtung der akademischen Ausbildung sein, genauso wie aber auch, und das sage ich ganz oft, jene Ausbildung für die Assistenzpädagogin oder den Assistenzpädagogen ein wichtiger Schritt ist.
Einmal mehr möchte ich schon betonen, dass es uns nicht darum geht, dass letztendlich alle in pädagogischen Prozessen mit der entsprechenden akademischen Ausbildung tätig sein müssen. Das halte ich nicht für notwendig. Ich glaube aber, dass die Qualitätssicherung und die Qualitätskontrolle, letztendlich auch die Leitung von Kindergärten auf einem akademischen Niveau notwendig sind. Das zeigen auch internationale Beispiele. Aber mehr qualifizierte Personen, und da sind die Matura und die akademische Ausbildung meiner Ansicht nach nicht eine unmittelbare Voraussetzung, sollten insgesamt im Betrieb tätig sein. Deshalb glaube ich, dass gerade in diesem Doppelspiel zwischen Kollegausbildung „Change“ für Erwachsene mit Matura letztendlich im tertiären Sektor, wenn man es einmal allgemein so sagen will, wenngleich wir keine Universität in dem Bereich sind und sein können, und auf der anderen Seite Höherqualifizierung von Personen, die Assistenzleistungen im elementarpädagogischen Bereich im Kindergarten vollziehen, auf diesen beiden Schienen die Verbesserung der Qualität, vor allem aber auch die entsprechende Personenanzahl sichergestellt werden können.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung der 1. Anfrage.
Wir kommen nun zur 2. Anfrage (FSP - 00537-2014/0001 - KVP/GM). Sie wurde von Herrn GR Dipl-Ing Stiftner gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung gerichtet. (Der Bau einer weiteren Wiener U-Bahn-Linie, der U5, ist auf Grund der Entwicklung Wiens als wachsende Großstadt angezeigt. Die ÖVP fordert sie seit langem, die SPÖ will sie, die Grünen sind weiter skeptisch und bremsten lange Zeit. Die Verkehrsstadträtin verwies vor Jahren auf die Diskussion zum neuen STEP und auf eine Machbarkeitsuntersuchung der MA 18, welche Ende 2012 abgeschlossen sein sollte. Wie weit sind nun aktuell die konkreten Überlegungen aus verkehrs- und städteplanerischer Sicht betreffend den Bau der U5 gediehen?)
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Mag Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Die von Ihnen angesprochene Machbarkeitsstudie wurde unter Einbeziehung der Wiener Linien von der MA 18 im Jahr 2012 durchgeführt. Im Zuge dieser Studie wurden verschiedene mögliche Linienführungen einer Linie U5 inklusive Linienkreuz U2/U5 mit dem Fokus auf technischer Machbarkeit untersucht.
Darauf aufbauend und im Zusammenhang mit dem STEP 2015 konnten dann im vergangenen Jahr in einem Brainstorming-Prozess mit dem Namen „Brainstorming zum ÖV-Ausbau Wien“ mit zahlreichen ExpertInnen verschiedene Maßnahmen und deren Wirkungen als Planfälle im Netz des öffentlichen Verkehrs verkehrlich abgeschätzt werden. Damit sind S-Bahn, Straßenbahn und U-Bahn gemeint. Unter anderem waren auch die möglichen Trassierungsvarianten der Linie U5 Inhalt dieses Prozesses.
2014 wird die MA 18, wie bisher in der generellen U-Bahn-Planung üblich, in intensiver Zusammenarbeit mit den Wiener Linien eine Variantenuntersuchung zu einer innerstädtischen U-Bahn-Führung durchführen. Bautechnische, verkehrliche und städtebauliche Aspekte werden dabei untersucht und nach einem durchgeführten Variantenvergleich ein Hauptschlag für eine Trassenführung aus fachlicher Sicht empfohlen. Ebenfalls sind in der Variantenuntersuchung auch attraktive Verknüpfungen mit dem Bestands-ÖV-Netz zu berücksichtigen. Diese Untersuchung liefert aus den verschiedenen Trassierungsvarianten einen Hauptvorschlag, der sich aus einer Kosten-Nutzen-Gegenüberstellung herauskristallisieren wird.
Lassen Sie mich aber Folgendes festhalten. Eine neue innerstädtische U-Bahn-Verbindung kann erst mittel- bist langfristig die erwarteten Wirkungen beziehungsweise den erhofften Nutzen bringen. Kurzfristige Lösungen sind sehr wohl durch Attraktivierungen im Straßenbahn- und Busnetz möglich.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke für die Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Dipl-Ing Stiftner. - Bitte schön.
GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Einen schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!
Ich gebe ehrlich zu, jetzt haben Sie mich ein bisschen verwirrt. Sie haben die prozessuale Vorgehensweise dargelegt. Ich dachte immer, Sie haben einen klaren politischen Auftrag, den ich durchaus teilen kann, nämlich den öffentlichen Verkehr in Wien zu fördern. U-Bahn-
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