Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 74
internationalen Veranstaltung, eines internationalen Eiskunstlaufwettbewerbs, der Ende Februar mit 25 teilnehmenden Nationen stattfinden wird. Offensichtlich ist dies – ich drücke das so aus, weil ich in Eiskunstlauf nicht so sehr bewandert bin – ein häufig genutzter Wettbewerb auch in den Qualifikationsabläufen zu Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und auch Juniorenweltmeisterschaften, also ein wirklich international angesehener Nachwuchswettbewerb.
Neben dem Subventionsansuchen für diesen internationalen Wettbewerb nächstes Jahr hat es zum Beispiel dieses Jahr die Hockey-EM in Wien gegeben. Dass die Baseball-Europameisterschaft hier stattgefunden hat, werden manche mitgekriegt haben, manche nicht. Ich habe die Hockey-EM jedenfalls mitgekriegt, weil einer meiner Brüder Hockey gespielt hat und mir das erzählt hat. Sonst wäre es mir zugegebenermaßen auch nicht aufgefallen.
Voriges Jahr fanden die Jiu-Jitsu-WM und die Bowling-Europameisterschaft hier statt, vor zwei Jahren die Europameisterschaft der Herren im Volleyball in der Stadthalle. Das war für mich als Zuseherin eine sehr prägnante Veranstaltung. Ich habe festgestellt, dass die Begeisterung für eine Sportart auch dann nicht nachlässt, wenn man sie über Jahrzehnte selbst nicht mehr ausübt. Man kann mit voller Begeisterung auch zuschauen.
Summa summarum: Wien bietet Sportlern und Sportlerinnen die Möglichkeit, ihren Sport ausüben. Wien bietet den Menschen in Wien die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Frau Anger-Koch! Nicht nur in Paris ist es möglich, sich in Parks körperlich zu betätigen, das ist auch in Wien möglich.
Damit schließe ich meine Rede und sage: Alles kann besser werden, aber das, was Wien der Bevölkerung und den Sportlern und Sportlerinnen an Möglichkeiten bietet, ihren Sport oder ihre Bewegung auszuüben, muss sich nicht kleinreden lassen. Wien ist eine Stadt, in der Sport möglich ist. Wien wird sich auf diesem Niveau halten, und Wien wird sich auch verbessern. – Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Kasal. Ich erteile ihm das Wort.
GR Mag Günter Kasal (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Sport verbindet, Herr Stadtrat. Sport hat eine verbindende Wirkung. In diesem Sinne habe ich vor zwei Tagen zum Budget gesprochen und habe das Verbindende vor das Trennende gestellt. Ich habe nicht das Desaster Stadthallenbad erwähnt. Ich habe nicht den katastrophalen Zustand zahlreicher Sportstätten erwähnt. Ich habe auch nicht unglückliche Vorgangsweise erwähnt, wenn zum Beispiel von der Stadt Wien bei der ASVÖ-Sportanlage eine Senkgruppe errichtet wird, obwohl es wenige Meter entfernt einen Kanalanschluss gäbe. All das habe ich nicht erwähnt, weil ich versuche, im Sport das Verbindende vor das Trennende zu stellen.
Was wir in Wien aber dringend brauchen, ist eine Strategie für den Sport, wie es in Zukunft in einer schnell wachsenden Stadt – wie wir in den letzten Tagen immer wieder gehört haben – mit dem Sport weitergehen soll. Und ich habe schon vor zwei Tagen eine Strategie für den Sport in Wien am Beispiel, wie es Hamburg mit der Zukunftsmission vorgelebt hat, geschildert. In diese Richtung sollten wir uns bewegen!
Sport ist bunt. Das bietet eine unheimliche Chance. Parteiübergreifend sollten alle dasselbe Interesse haben, und es sollten auch unter den Menschen alle Farben beinhaltet sein. Egal welche Hautfarbe: Sport verbindet. Wir tun alle dasselbe. Das ist eine enorme Chance für die Integration in Wien. Sport ist vielfältig und bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten.
Sport ist bunt. Er verbindet, und er bietet eine große Vielfalt. Eigentlich sind das Schlagwörter, meine Damen und Herren, die von den Regierungsparteien sehr gerne verwendet werden. Meine Vorrednerinnen haben doch relativ stark immer an Idole gedacht und damit eigentlich den Spitzensport in den Vordergrund gerückt. Ich sage Ihnen aber jetzt, warum meine Leidenschaft für eine Zukunftsperspektive und ein Strategiekonzept in Wien derartig ausgeprägt ist: Schauen Sie auf den Gesundheitssport! Im Gesundheitssport geht es um die Förderung und Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit. Im Präventionssport geht es um die Verringerung krankmachender Risikofaktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Arterienverkalkung et cetera.
Der Hauptpunkt, der uns allen aber eigentlich parteiübergreifend am meisten am Herzen liegen sollte, ist die soziale Rolle des Sports in unserer Stadt. Nicht umsonst hat es 2004 in Europa das europäische Jahr der Erziehung durch Sport gegeben. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die Persönlichkeitsentwicklung für die Ausbildung sozialer Fähigkeiten sowie für die körperliche Fitness ins Bewusstsein kommt und verstärkt wird. Und in diesem Zusammenhang ist auch eine Vernetzung der Bildungseinrichtungen mit dem organisierten Sport wichtig. Es geht darum, dass die Entwicklung von Partnerschaften zwischen Schulen beziehungsweise Bildungseinrichtungen und Sportvereinen verstärkt wird.
Wien braucht eine flächendeckende Strategie zur Verbesserung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist im Sport möglich, und zwar einerseits im Sinne einer Teilhabe und Teilnahme am Sport, insbesondere in den Vereinen und Verbänden. Damit bin ich bei der Priorität, die Frau Kickert angesprochen hat: Das muss wirklich höchste Priorität in Wien haben! Andererseits geht es um Integration durch den Sport, dass nämlich Prozesse entstehen, die es den Zielgruppen ermöglichen, ihren Platz in der Gesellschaft zu festigen und dadurch sukzessive die persönliche Identifikation mit der Gesellschaft zu steigern.
Ein weiterer Schwerpunkt, der gesetzt werden und uns allen am Herzen liegen muss, betrifft den Mädchen- und Frauensport.
All das – der Ausbau von Gesundheitssport und Präventionssport, die Erziehung durch Sport und vor allem die Integration durch den Sport und im Sport – ist aber
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