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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 19.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 27 von 73

 

bezüglich der Gleichstellung von Frauen und Männern zu identifizieren.

 

Apropos Gleichstellung: Ich komme jetzt zu einem anderen Bereich, in dem Gleichstellung in Wien auch sehr stark gelebt und weitergetragen wird und das kein Kampf gegen die sogenannten Windmühlen ist, sondern wo es konkrete Ergebnisse gibt: Ich spreche jetzt von der WASt, von der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, die seit mittlerweile 15 Jahren hervorragende Arbeit für die Community macht, und wir setzen mit dem „Rathaus unterm Regenbogen“ wirklich sehr vehement und energisch ein politisches Zeichen gegen Homophobie und Transphobie und stehen für Akzeptanz und Vielfalt in dieser Stadt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Es gab erst kürzlich eine große Konferenz, bei der es zu einer Standortbestimmung kam, aber auch der Blick in die Zukunft gerichtet wurde. Die WASt ist international gut vernetzt. Wir schauen uns auch andere Städte an. Wir sind dem Rainbow-Cities-Netzwerk beigetreten. Wir sind national gut abgestimmt und auf kommunaler Ebene immer daran, Vielfalt zu fördern und Wien als Ort der Offenheit zu gestalten. – Ich möchte dem Team der WASt auch hier mein großes Dankeschön für die engagierte Arbeit im Kampf gegen die Diskriminierung sagen.

 

Wien als Ort der Offenheit und Vielfalt: Für dieses Bild brennen wir SozialdemokratInnen gemeinsam in der Koalition, und wir arbeiten engagiert dafür. Wien will, Kollege Jung, allen die Möglichkeit geben, die Zukunft in dieser Stadt mitzugestalten. Und es stimmt, ich habe es letztes Mal auch in der Schwerpunktdebatte gesagt: Es ist wichtig, den Menschen das notwendige Handwerkszeug in die Hand zu geben.

 

Wir konnten – und das freut mich sehr – wieder ein Jubiläum begehen, die Stadt Wien hat ein Fünf-Jahres-Bestehen gefeiert, und wir gehen da den Weg, dass nämlich weit über den Spracherwerb hinaus strukturiert Informationen gegeben werden, wie das Zusammenleben in Wien funktioniert. Dazu gehören die Kenntnis über das Bildungssystem und ein Interesse für die Lebensweise und geschichtlich gewachsenen Identitäten von WienerInnen. Neben Ihrer groben Kritik, bei der Sie kreuz und quer Äpfel mit Birnen verglichen haben, Kollege Jung, habe ich eigentlich nicht gehört, was Sie von dieser Maßnahme halten! – Ich denke, weil Sie diese so ganz ausgespart haben, muss sie wirklich besonders gut sein! Und das wissen wir auch, denn seit fünf Jahren haben wir hier guten Zuspruch von NeuzuwanderInnen, die Zahlen sprechen für sich. 85 Prozent der NeuzuwanderInnen haben in den letzten Jahren an dem Programm teilgenommen und bei 31 000 Modulbesuchen damit klar ein Ja zu Wien gesagt.

 

Die Wiener Charta wurde von Ihnen auch angeführt. Es ist dies durchwegs ein Vorzeigeprojekt. Erst kürzlich haben wir in Frankreich einen großen Preis entgegennehmen können. Daher auch ein herzliches Dankeschön an die MA 17 für die tollen Vorarbeiten und die Durchführung! Ich danke aber auch allen Wienerinnen und Wienern, die mit diesen Dialoggruppen Wien wiederum ein Stück besser, vielfältiger und offener gemacht haben.

 

Die Wiener Charta wird weitergeführt. Sie wird auch in der Donauraumstrategie verankert. Ich möchte hier noch einmal aus der Präambel zitieren, die letztens schon beim Schwerpunkt erwähnt wurde, weil sie mir so gut gefällt. Sie spiegelt sehr schön das Bild wider, wie Wien ist und wie wir Wien haben wollen, dass nämlich Wien Heimat und Zuhause für Frauen und Männer, für Junge und Alte, für hier Geborene und Zugewanderte, für Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Weltanschauungen und Bedürfnissen ist. Und was wir brauchen, ist Respekt, und das bedeutet, dass wir Menschen so akzeptieren, wie sie sind. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich möchte zum Abschluss meiner Ausführungen einen Appell an alle richten. Ich spreche von dem von unserer Integrationsstadträtin gezeichneten Bild des Hauses der Wiener Integrationspolitik. Richten wir es weiter gemeinsam ein! Wir haben hier ein Fundament, vier Säulen und ein Dach. Richten wir das Integrationshaus gemeinsam weiter ein! Schauen wir, wie es einfach noch schöner und offener für alle Wienerinnen und Wiener wird. Ich lade Sie ein: Schauen wir auf unser Haus, halten wir es offen, richten wir es gemeinsam weiter ein!

 

Zu aller Letzt – und es freut mich, dass ich mit meiner Redezeit auch wirklich zurande komme – möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Wien recht herzlich danken, vor allem auch jenen, die bei der Budgeterstellung federführend waren. Ich schließe mit der Bitte um Zustimmung zum vorliegenden Budget 2014. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Anger-Koch. Die Uhr steht auf 10 Minuten. Die Restredezeit der ÖVP beträgt 14 Minuten 15.

 

11.45.41

GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich wollte eigentlich gleich mit der Integration beginnen, weil mir das ein persönliches Anliegen ist. Ich muss aber zuerst doch auch die Ausführungen, die Frau Wurzer hier getätigt hat, reflektieren. Ich bin selber eine Frau. Und egal, wie man über Frauen redet, man zeichnet damit Bilder. Sie haben allerdings kein sehr schönes Bild von Frauen gezeichnet. Dieses Bild, das von Ihnen rüberkommt, suggeriert nämlich, dass wir in der Opferrolle sind. Und ich sehe mich, ehrlich gesagt, als Frau nicht in der Opferrolle, sondern wir Frauen sind stark! (Beifall bei der ÖVP und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Wir haben schon sehr viel bewegt. Und wenn Sie von einer „Tippse“ reden, dann sage ich Ihnen: Dieser Begriff ist in der Erwerbstätigkeit gar nicht mehr vorhanden! Vielmehr ist diese Arbeitskraft eine Assistentin. Und eine Sekretärin hat immer noch einen hohen Stellenwert auch in der Berufswelt. (Beifall bei der ÖVP und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Es tut mir wirklich sehr leid, wenn Sie dieses Bild einer Frau immer noch zeichnen. Wir Frauen haben durch zahlreiche Aktivitäten wie zum Beispiel die der Suffragetten das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Diese wahnsin

 

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