Gemeinderat, 44. Sitzung vom 25.10.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 63
des natürlich auch - jedenfalls in zwei Kategorien davon - einer besonderen Bewirtschaftung bedarf. Und in unserem Agrarkulturbereich ist es natürlich auch notwendig, dass man, generell gesehen - mit den wenigen Ausnahmen, wo es in Österreich einen Urwald gibt - menschliche Eingriffe durchführt. Dazu ist der Forstwegebau unerlässlich.
Dass der Forstwegebau bei der Stadt Wien anders gemacht wird als etwa bei Privaten, ist vor allem daran zu sehen, dass der Abraum nicht einfach bergabwärts geleert wird, sondern entsprechend abtransportiert wird, dass sehr genau auch auf die Materialien geschaut wird, mit denen diese Forstwege dann entsprechend errichtet und gebaut werden, dass es insbesondere in den bergauf liegenden Aufrissen des Berges auch wieder zu Grünbepflanzungen und Bodenverfestigungen kommt - dass also Maßnahmen gesetzt werden, die im Regelfall Private bei ihrem Forstwegebau nicht machen und die natürlich auch entsprechend teuer sind. Das Ganze machen wir natürlich aus ökologischen Gründen - selbstverständlich -, und daher wird natürlich auch besonders darauf geachtet, dass gerade auch in Naturschutzgebieten das Material, das zum Forstwegebau verwendet wird und die Forstwege entsprechend verfestigt, ein absolut beprobtes und sohin in Ordnung befindliches Material ist.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die letzte Zusatzfrage stellt Herr GR Mag Kasal. - Bitte schön.
GR Mag Günter Kasal (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sie gehen davon aus, dass das Material, das dort verteilt wurde, hundertprozentig in Ordnung ist. Diese Sichtweise kann ich nicht teilen, auch auf Grund von mehreren Lokalaugenscheinen, bei denen ich mir das angesehen habe. Es schaut mittlerweile so aus, dass sogar Schwammerl aus dem Forstweg wachsen, der mit zahlreichen Glasscherben durchdrungen ist, und dass die Wildschweine in den Glasscherben wühlen, fressen, sich auch verletzen können et cetera. Weiters sind durch die Errichtung dieser Forstwege, deren Notwendigkeit ich auch stark bezweifle, zahlreiche Laichplätze von Gelbbauchunken zerstört worden.
Wie stehen Sie dazu als ehemaliger Umweltstadtrat und auch Biologe?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Zunächst einmal bin ich Ihnen dankbar für den Hinweis, dass Pilze - welche immer Sie damit meinen - dort wachsen, denn das ist ein exzellenter Hinweis darauf, dass der Boden in Ordnung sein muss. Ich darf Ihnen versichern, das Pilze nur dort wachsen, wo es einen Boden gibt, der tatsächlich entsprechend okay ist.
Was die Unken betrifft, so wollen wir jetzt dahingestellt sein lassen, welche Art das ist, ob Gelbbauch oder was auch immer. - Ich verstehe schon, dass Sie den Begriff Rotbauchunke nicht über die Lippen bringen, aber es hilft halt nichts, das ist diese Tieflandunke, die eben weiter herunten vorkommt. Aber wie dem auch immer sei, wenn gesagt wird, dass solche Biotope zerstört worden sind, dann muss man vielleicht auch wissen, was das Biotop unter anderem ist, nämlich die Lachen, die auf kaputten Forststraßen stehen. Und dass bei der Sanierung von Forststraßen, so, dass sie ordentlich befahren werden können, solche Lachen auch entsprechend beseitigt werden, scheint mir sinnvoll zu sein. Genauso wie sich Unken möglicherweise im westlichen Wienerwaldgebiet von Wien in Schlaglöchern auf der Straße ansiedeln können, und wir werden trotzdem die Schlaglöcher entsprechend beseitigen. Also so gesehen denke ich, dass hier auch mit Vernunft gehandelt wurde; nicht nur rechtskonform, sondern auch vernünftig.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 1. Anfrage.
Wir kommen nun zur 2. Anfrage (FSP - 03605-2013/0001 - KSP/GM). Sie wurde von Herrn GR Peschek gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal gerichtet. (Start.Wien, das Willkommensprogramm für MigrantInnen, gibt es nun bereits seit 5 Jahren. Welche Ziele standen am Beginn von Start.Wien im Jahr 2008 und konnten diese erreicht werden?)
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Guten Morgen, Herr Gemeinderat!
Ja, wir feiern tatsächlich ein kleines Jubiläum mit einer sehr, sehr großen und breit angelegten Integrationsmaßnahme, nämlich mit „Start Wien“. Was ist „Start Wien“? „Start Wien“ ist ein Niederlassungsbegleitungsprogramm, das wir mit 1. Oktober 2008 begonnen haben. Die Idee, die dahintersteckt, war, Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer von Beginn an in ihrer Integrationsbiographie zu begleiten und auch entsprechend zu unterstützen und sie gerade bei den ersten Schritten, die sie in unserer Stadt machen, gut zu orientieren. Denn je besser Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer orientiert sind und um ihre eigene Situation Bescheid wissen, desto besser ist natürlich auch ihr Start. Das heißt, schnelle Orientierung war ein großes Anliegen. Dem Beginn des Programms am 1. Oktober ist mehrere Monate hindurch eine Entwicklungsarbeit vorausgegangen.
Es geht uns bei „Start Wien“ um eine maßgeschneiderte Unterstützung von Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderern, abgestimmt auf deren Lebenssituation, auf deren Bildungssituation und auf deren Sprachstand, mit dem sie hierher kommen.
Wenn ich Bildungssituation sage, dann impliziert das natürlich auch einen großen Schwerpunkt dieses Programms auf den Bereich Integration in den Arbeitsmarkt. Hier geht es darum zu schauen: Mit welchen Kompetenzen, mit welchen Ausbildungen kommen die Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer in unsere Stadt, und wie können wir diese auch bestmöglich nutzen? Wir wissen ja aus der internationalen Integrations- und Inklusionspolitik, dass es natürlich für jeden Wirtschaftsstandort - bei der Mobilität, die es gerade auch in Europa gibt – und damit auch für uns in Wien gilt, zu schauen, dass wir die besten Hände und Köpfe für die Stadt gewinnen, und deswegen ist es so wichtig, diese qualifizierten Men
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