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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 22.05.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 94

 

MAIS.). Wenn die Freiheitliche Partei den Sinn von Respekt verstanden hätte, hätte sie in erster Linie Respekt vor Menschen, egal, woher sie kommen (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Haben Sie Respekt vor Autofahrern?) und würde nicht immer wieder unterscheiden, da gibt’s die Ausländer. Dann unterscheidet man wieder unter den Ausländern, da gibt’s die kriminellen Ausländer, erwünschte Ausländer, nicht erwünschte Ausländer. Ich sehe, Sie sind in Not. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Bitte helfen Sie uns!) Sie sind in Not. Sie verlieren sukzessive bei den Wahlen und Sie haben auch Angst, dass Sie weiterhin verlieren werden. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Bitte helfen Sie uns! Retten Sie uns!) Weil der Herr Stronach Ihnen die Suppe verdirbt, gehen Sie wieder auf Wien los. Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gehe ich auf die Ausländer los. Fällt Ihnen nichts mehr ein, haben Sie kein einziges Thema mehr, dann gehen Sie auf Wien los, auf die Ausländer und Ausländerinnen. Das ist schäbig, meine Damen und Herren! Nehmen Sie Abstand von dieser Politik! Weil Sie von Ihrer grundsätzlichen Ausrichtung her positiv zu einer Kulturnation stehen, die grundsätzlich Vielfalt ablehnt, gehen Sie immer wieder auf die Ausländer los. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Reden Sie weiter, Herr Akkilic! Bitte!)

 

Schauen Sie, um einen Vergleich herzustellen, die Freiheitliche Partei hat keinen einzigen Menschen mit Migrationshintergrund außer ehemalige Tschechen oder sonst was, sag’ ich jetzt einmal. (Aufregung bei der FPÖ.) Ja, meine lieben tschechisch-stämmigen Freunde und Freundinnen (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Diskriminierung! Hetze!), lassen Sie sich von den Deutschnationalen nicht verführen! (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Unglaublich! Eine Zumutung so was!) Ich sage aber als einen Vergleich, was die Vielfältigkeit für Vorteile hat. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Rassismus! Das ist widerlich!) Wir GRÜNE sprechen mehrere Sprachen und diese Sprachen verstecken wir auch nicht. Wenn wir zur Bevölkerung gehen, wenden wir diese Sprachen auch an. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das ist Rassismus pur!) Was bringt es uns? Wir haben Zugang zu mehreren Bevölkerungsgruppen in dieser Stadt. (Aufregung bei GRin Mag Dr Barbara Kappel.) Wir könnten natürlich mit denen auch Deutsch sprechen, machen wir auch. Aber wenn wir in der Muttersprache oder Erstsprache mit diesen Personen sprechen, eröffnet das für uns neue Möglichkeiten. Wir greifen das gerne auf und sprechen auch mit diesen Leuten in deren Sprachen. Wir veröffentlichen auch gerne mehrsprachig, weil wir wissen, dass es den Stellenwert dieser Menschen auf der emotionalen Ebene anhebt, obwohl sie Deutsch können, sag’ ich jetzt einmal. Das zeigt natürlich auch eine Grundeinstellung, wo wir sagen, wir heißen euch Willkommen, wir sehen in euch keine Gefahr, aber die Freiheitliche Partei geht immer davon aus. In der Wohnungsfrage hat der Herr Kasal gesagt, er hat Angst, dass in Hietzing irgendetwas passiert. (GR Mag Wolfgang Jung: Das passiert ja laufend!) Vor den Radfahrern haben Sie Angst, nur Angst, nur Angst, nur Angst. (GR Mag Dietbert Kowarik: Sie haben Angst!) Sie sind Mitglieder dieser Stadt. Haben Sie doch keine Angst vor den Menschen! Gehen Sie auf die Menschen zu (GR Mag Dietbert Kowarik: Die Angst haben Sie!), Sie werden auch gewinnen! Setzen Sie auf die grüne Karte, das ist Mehrsprachigkeit, Vielfältigkeit und da werden wir alle gewinnen. (GR Armin Blind: Grün ist die Farbe der Angst! - Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Einen Satz möchte ich zum Herrn Juraczka sagen. Der Herr Juraczka ist sofort mit einer Presseaussendung herausgeeilt: Deutsch, Deutsch ist die wichtigste Sprache und Deutsch muss Unterrichtssprache sein, und so weiter, und so fort. Gehen Sie nicht in einen Wettbewerb mit der FPÖ, wer mehr für die deutsche Sprache ist oder nicht. Der Wirtschaftsflügel der ÖVP erkennt das auch. Sie haben das auch in Ihrer Aussendung gesagt. Die Mehrsprachigkeit ist für eine pulsierende Stadt wie Wien eine Chance und diese soll ergriffen werden. Gehen Sie nicht in die Falle, Deutsch gegen alle anderen Sprachen auszuspielen. (Heiterkeit bei GR Mag Johann Gudenus, MAIS.) Ich glaube, es ist uns geholfen, wenn wir (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das tut weh! Das tut weh!) Deutsch und alle andere Sprachen als gleichwertig in unserer Stadt betrachten und sie auch fördern (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Es tut weh!). Wir machen das als Rot-Grün und dieser Weg ist der Erfolgsweg. Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ. – GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Der Wanderprediger Akkilic!)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Blind und ich erteile es ihm.

 

15.55.44

GR Armin Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Zur Rede des Kollegen Akkilic und vom Herrn Klubobmann der GRÜNEN, glaub’ ich, war zumindest ein Zwischenruf bemerkbar in der Rede vom Kollegen Kasal - es ist wirklich sinnbefreit, wie der Kollege Kasal gesagt hat, was Sie sagen. Wenn Sport im Regelfall nicht was Nonverbales ist. Ich meine, Sie waren zwar Sportreporter, sind es aber zu Recht nicht mehr. Es ist im Regelfall Sport natürlich etwas Nonverbales. Das brauchen Sie zum Beispiel nicht ... (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Da spricht man so wenig, ja!) Herr Kollege, schauen Sie, ich habe im Gegensatz zu Ihnen zwölf Jahre lang in der Wiener Unterliga Fußball gespielt. Natürlich wird dort geredet, aber nicht während dem Match, sondern davor und danach. Also der Sport ist per se selbstverständlich nonverbal. Wenn Sie sich auf dem Fußballplatz so aufführen wie hier im Gemeinderat, haben Sie nach fünf Minuten eine gelbe und nach zehn Minuten eine rote Karte wegen Querulierens und Beleidigung des Schiedsrichters. (Beifall bei der FPÖ. – GR Dipl-Ing Martin Margulies: Sie haben keine Ahnung vom Fußball!) Selbstverständlich, Herr Kollege, ich habe 12 Jahre lang Fußball gespielt. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Wo?) Bei Slovan, Helfort und bei Red Star, wie sie noch nicht Rapid-Amateure geheißen haben.

 

Dann das Zweite. Wenn der Kollege Akkilic Respekt verlangt (GR Mag Dietbert Kowarik: Das ist der Richtige!), dann ist er ganz genau der Richtige. Wer sich den Kollegen Akkilic aufgezeichnet geben will, wenn man ihn

 

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