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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 97

 

Fachkräfte müssen ja heute auch viel besser qualifiziert sein als früher, weil wer heute in eine Fabrik geht - und wir haben ja Gott sei Dank auch noch Fabriken und sitzen nicht alle nur im Büro. Das ist, glaube ich, auch volkswirtschaftlich wichtig, dass auch was produziert wird und nicht nur verwaltet und gedienstleistet wird, denn auch Dienstleistungen können sich in andere Regionen verabschieden. Wer heute in eine Fabrik geht, sieht auch, dass die Arbeiter dort oder die Menschen, die dort beschäftigt sind, auch ganz andere Qualifikationen brauchen, als das früher der Fall war. Das heißt, wir brauchen generell eine Qualifikationsoffensive und nicht nur eine reine Zeugnisoffensive, weil das so wie mit dem Geld ist. Wenn das einfach nur hergestellt und gedruckt und vermehrt wird, dann ist das Geld nichts wert. Zeugnisse, die halt einfach so existieren, und ich weiß auch, wovon ich spreche, wenn lauter Einser-Zeugnisse keine Aussagekraft mehr haben und wenn man dann den ersten Test oder die erste Prüfung hat und dann drauf kommt, dass das eigentlich in keinster Weise dem entspricht, was bestätigt worden ist. Wir haben es ja auch beim Wiener Lesetest gesehen, dass gar nicht wenige beim Test, der nicht benotet wird, nicht gescheit lesen und schreiben können und dann mit guten Deutschnoten herumrennen. Da frage ich mich: Was ist jetzt wichtiger? Die gute Note, die nichts aussagt, oder das, was man wirklich kann? Also ich glaube, auch da ist es wichtig, was wirklich ist. Und das sollte eben auch bei den Anerkennungen so sein: Was können die Menschen wirklich? Da ist es wichtig, dass man das auch entsprechend entbürokratisiert. Aber ohne eine gewisse Überprüfung wird das nicht weitergehen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich glaube, alles in allem ist das eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung, daher auch eine politische Herausforderung. Aber ich hoffe doch, dass wir nach einigen Jahren zum Schluss kommen können, dass die vielen Zig und Hunderte Millionen Euro, die wir in eine regionale Arbeitsmarktpolitik hineingeben, dann zu entsprechend auch besseren Arbeitslosenzahlen und zu besseren echten Qualifikationen führen werden. Ich bin gespannt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Als nächste Rednerin ist Frau GRin Mag Tanja Wehsely zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.

 

12.53.03

GRin Mag (FH) Tanja Wehsely (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Damen und Herren!

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen auch insbesondere vom WAFF, ein herzliches Willkommen! Es ist sehr, sehr schön, dass ihr da seid. Ich werde mir den heutigen Tag, den schönen und stolzen Tag nicht durch die vorangegangenen Top 3 der „Hätt i, war i, scho besser g’wusst, sollt ma, tät ma, mächat ma“ verderben lassen (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.), denn es ist ein epochaler Tag, es ist ein wichtiger Tag, es ist ein Meilenstein, der zugleich visionär und realistisch ist. Ich glaube auch, dass genau das das Besondere an diesem Qualifikationsplan Wien 2020 ausmacht und ausmachen wird für den Erfolg, den wir damit haben werden. Ich möchte gar nicht mehr sehr viel auf die Inhalte eingehen, ein bissel drängt uns die Zeit. Wir wollen alle bei dieser schönen Veranstaltung zur Unterzeichnung des Memorandums dabei sein. Es hat VBgmin Renate Brauner eigentlich auch schon alles sowohl im Großen als auch im Kleinen ausgeführt. Wer es hören wollte, hat es gehört. Es hat auch die Kollegin Vana schon sehr ausführlich berichtet, auch von unserer Abschlussveranstaltung gestern. Das heißt, ich habe inhaltlich meinen VorrednerInnen von Rot-Grün eigentlich nichts zuzufügen.

 

Ganz kurz nur, damit ich es los werde und mir eben den Tag dadurch nicht verderben muss. Ich meine, die Top 3 der, wie schon gesagt, „Hätt i, war i“ - ich mache jetzt eine Verteilung, weil ihr ja auch sehr auf Zeugnisse steht. Also der Kollege Aigner kriegt den Platz 3 dieser Top 3. Ich verstehe nicht ganz genau, Kollege Aigner, du bist selber Pädagoge, du bist selber Lehrer. Ich gehe davon aus, du verfolgst zum Beispiel auch europäische Bildungsdebatten zu Kompetenzanerkennungen non-formaler und informeller Bildung und weißt, was die Begriffe bedeuten. Deswegen hoffe ich, dass dir aufgefallen ist, dass du dich in einem Satz selbst konterkarierst, wenn du einerseits Kompetenzanerkennung lächerlich machst, andererseits aber selbst behauptest, dass es ja nicht nur auf den formalen Abschluss ankommt. Also bitte nachdenken!

 

Top 2 geht an Kollegin Leeb. Es tut mir wirklich leid, ich schätze sie und ich glaube, man könnte gemeinsam was weiterbringen. Ich verstehe aber die Gehässigkeit wirklich nicht, die auch da jetzt waltet, wenn man sagt, man legt einen Qualifikationsplan mit einer langen Laufzeit vor, basierend auf Analyse und Systematik. Es ist schon klar, dass der Opposition es so oder so nicht passt. Geht man systematisch vor, hätten wir es eh schon immer wissen müssen. Aber ich verstehe nicht genau, was das sein soll, es tut mir wirklich leid. Was ich auch noch gerne dazu sagen möchte, ist, wenn es denn so ist, dass ein Drittel der überbetrieblichen Lehrplätze eigentlich in der freien Wirtschaft besetzt werden könnte, dann bitte ich doch sehr, sehr, sehr darum, diese Lehrplätze auch zur Verfügung zu stellen, weil wir hätten noch genug, die auch die Plätze in der Überbetrieblichen brauchen könnten! Das heißt, bitte nicht immer auf „zu spät, zu blöd“ und ich weiß nicht, was der Jugendlichen ausreden, sondern einfach das gemeinsam planen und sich zusammensetzen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Das würde wirklich helfen, das würde uns allen sehr helfen!

 

Und Top 1 geht natürlich an den Kollegen Rösch. Er hat sich das sehr verdient. Ich meine, Kollege Rösch, einen peinlicheren und unwürdigeren Rundumschlag habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört! Also das ist so „Was fallt mir ein, was könnt’ ich sagen, na ist ja wurscht, ich sag’ halt das.“ Unglaublich, also wirklich sehr, sehr schade.

 

An die, die es unterstützen und an die, die es verstanden haben: Wir haben in dem Zeitablauf, einerseits basierend auf den Erkenntnissen einer systematischen und strategischen Zusammenarbeit in der Wiener Aus

 

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