Gemeinderat, 31. Sitzung vom 05.12.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 29
der Verfassungsdienst. Ich möchte das nur der Ordnung halber zur Kenntnis bringen.
Aus meiner Sicht der Dinge ist dieser Antrag zulässig. Der Titel unserer heutigen Sitzung lautet: „Das Stadthallenbad – das sicher nicht letzte Baufiasko in einer langen Reihe von SPÖ-Skandalprojekten!" Ich werde den Antrag zulassen, appelliere aber an alle Antragsteller in diesem Haus, sich den § 27 Abs 4 2. Satz der Geschäftsordnung zu Gemüte zu führen und wirklich darauf zu achten, dass wir solche Graubereiche nicht mehr haben, sondern dass ein inhaltlicher Zusammenhang klar herzustellen ist.
Ich glaube aber – ich habe auch Rücksprache mit dem Ersten Vorsitzenden und mit Frau Kriz gehalten –, angesichts der zu erwartenden Abstimmung ist das keine wirklich aufregende Sache. Aber ich möchte es Ihnen zur Kenntnis bringen. (VBgmin Mag Renate Brauner: Das ist sehr wohl aufregend!)
Frau Vizebürgermeisterin, Sie sind vielleicht schon meine Vorsitzführung auch vom Kontrollausschuss gewohnt. Ich glaube, dass ich mich immer an den Gesetzeswortlaut halte, oder ich versuche zumindest, mich daran zu halten. Ich mache es auch in diesem Fall. Für mich ist ein inhaltlicher Zusammenhang sehr wohl herzustellen zu der heutigen Sitzung. (Beifall bei der FPÖ. – VBgmin Mag Renate Brauner: Für mich ist das ein äußerst interessanter Aspekt!) Das soll so sein. Das ist Ihre uneingeschränkte Meinung, das gestehe ich Ihnen zu. (VBgmin Mag Renate Brauner: Das ist sehr nett! Herzlichen Dank!) Bitte, gerne.
Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr GR Mag Reindl. – Bitte schön.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich könnte es ja jetzt so wie mein Vorredner machen und zum heutigen Thema des Gemeinderates „Das Stadthallenbad – das sicher nicht letzte Baufiasko in einer langen Reihe von SPÖ-Skandalprojekten!“ über diesen Vorfall kürzlich beim Billa erzählen, wo ein Marmeladeglas runtergefallen und eine Kundin ausgerutscht ist, denn ich sehe hier schon sehr große Verantwortlichkeiten der Stadt, oder auch im Sportbereich, dass Austria Wien Wintermeister in der Bundesliga geworden ist und der FC Stadlau in der Wiener Liga. So in etwa kommt mir auch die Wortmeldung von Herrn Herzog vor. Ich werde mich aber eher auf die inhaltlichen Themen beschränken, weil ich glaube, die Zeit ist zu kostbar, um solche Dinge zu diskutieren.
Wobei ich Herrn Herzog schon auch einen Rat geben möchte: Wenn Sie mit dem Flughafen Wien unzufrieden sind, es gibt dort einen Kundendienst, schreiben Sie einen Beschwerdebrief. (GR Johann Herzog: Es gibt auch ein Aktienpaket!) Schreiben Sie einen Beschwerdebrief! Es ist nicht Aufgabe des Eigentümers, sich in die operative Geschäftsführung einzumischen. (GR Johann Herzog: Nur zahlen!) Schreiben Sie einen Kundenbrief an den Flughafen, dann werden Sie ja eine entsprechende Antwort bekommen.
Nun auch zu meiner Vorrednerin von der ÖVP, der geschätzten Kollegin Anger-Koch. Zum Thema Schwimm-Meisterschaften hat ja Ing Meidlinger schon einiges gesagt. Wenn es bei einer Open-Air-Veranstaltung, auch wenn es eine Schwimm-Meisterschaft ist, zu regnen beginnt, dann regnet es halt. Das ist auch so, wenn bei einer Leichtathletikveranstaltung oder bei einem Formel-1-Rennen die Zuschauer im Regen stehen. Das sind Freisportveranstaltungen, und jeder, der zu so einer Veranstaltung geht, muss auch damit rechnen, dass nicht immer Sonnenschein ist.
Was das Tauchen betrifft, das hier besonders angesprochen wurde, bin ich schon ein bisschen enttäuscht, denn einerseits haben die Taucher pro Woche 129 Bahnstunden zugesprochen bekommen, was ja viel ist, andererseits kann ich auch von mir selbst erzählen, dass ich meinen Tauchschein in Wien gemacht habe, im Amalienbad. Ich habe im Sportbecken meine ersten Versuche mit dem Equipment gemacht, und in dem großen Becken, das 5 m tief ist, dann meine ersten Tauchversuche gestartet. Ich habe dort eine hervorragende Ausbildung durch den zuständigen Fachverband genossen. Ich habe meine Ausbildung dann auch noch in anderen Destinationen fortgesetzt, aber meine Basis habe ich im Amalienbad bekommen. Also unsere Bäder sind durchaus in der Lage, auch für diesen Sport hier einiges zu bieten.
Die Forderung nach dem Sportstättenkonzept höre ich schon seit zehn Jahren. Ich glaube, wir haben ein sehr gutes, das auch im Internet abrufbar ist. Es gibt den Sportstättenplan. Ich darf daran erinnern, dass wir seit 2008 über 60 Kunstrasenplätze in Wien gemacht haben, Dutzende Garderobengebäude neu gebaut haben. Wir haben Energie-Contracting auf den Sportanlagen gemacht, wir haben die Nachwuchssportförderung eingeführt, also unzählige Maßnahmen, die hier zur Verfügung stehen.
Und das ewige Geschrei nach einer Mehrzweckhalle kann ich auch nicht mehr hören, denn wir haben in Wien genug Hallen. Wir haben hervorragende Handball-Europameisterschaften gehabt, wir haben hervorragende Eislauf-Europameisterschaften gehabt, wir haben Schwimm-Europameisterschaften gehabt. Alles in dieser „schrecklichen“ Stadthalle, mit über 12 000 Zuschauern bei jedem Event. Das ist eine hervorragende Mehrzweckhalle. Die Handballer haben bewiesen, dass man auch in der Albert-Schultz-Halle in tolles Spiel aufziehen kann. Dort haben 7 000 Zuschauer Platz. Und die dritte Halle ist im 2. Bezirk die Radsporthalle. Auch dort ist für 6 000 Zuschauer die Möglichkeit, zuzusehen.
Ich sehe also nicht ein, warum wir eine Sporthalle mit 20 000 Sitzplätzen bauen sollen, die 364 Tage im Jahr leer steht, weil es leider keinen Verein gibt, der im regulären Meisterschaftsbetrieb so einen Zulauf hat, dass die Halle auch voll wäre. Das wäre nur für eine Eishockey-Weltmeisterschaft, die wir vielleicht alle zehn Jahre einmal bekommen oder auch nicht. Ich war voriges Jahr in Bratislava. Die neue Halle dort hat 9 000 Sitzplätze, das ist weniger, als zum Beispiel die Stadthalle hat. Also wir sind hier sehr, sehr gut ausgerüstet.
Einen kleinen Schwenk auch noch zum Hanappi-
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