Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 79
soziale Unterschied – und der ist der wesentliche im österreichischen Bildungssystem, nicht die Frage, wer woher kommt, sondern der soziale Unterschied – tatsächlich durchbrochen wird.
Gemeinsame und ganztägige Schulform, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Ein zweiter Bereich, der Kindergarten, ist ja schon erwähnt worden. Da sind wir ja auch mit einigen Anträgen konfrontiert. Ich glaube, dass das wirklich eine Maßnahme ist – das kann man unumwunden sagen –, die von Wien ausgeht, wo aber mittlerweile bundesweit Konsens herrscht, dass der Kindergarten einfach eine Bildungsinstitution ist. Das zeigt sich in diesem Budget ganz besonders eindrucksvoll mit Investitionen von 630 Millionen EUR in diesem Bereich, mit der entsprechenden auch tatsächlichen finanziellen Überantwortung beziehungsweise Übernahme der Verantwortung, zum Beispiel für die Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen. Zeigen Sie mir ein anderes Bundesland, das das betreibt! Es ist Wien, das tatsächlich Geld in diesem Bereich in die Hand nimmt, die Zahlen hat Kollege Meidlinger schon erwähnt. Wir sind gerade das einzige Bundesland, das sich in diesem Bereich tatsächlich eine Ausbildungsanstalt leistet. Wir delegieren das eben nicht an den Bund. Wir tun etwas für unsere eigenen Kindergärten, weil uns die Qualität ganz besonders wichtig ist.
Daher bin ich besonders froh, dass gerade auch viele private Kindergartenträger – ich erinnere an den letzten Kiwi-Kongress letzte Woche, mit über 1 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern –, die Kinderfreunde, aber natürlich auch wir mit unseren entsprechenden Aus- und Fortbildungsmaßnahmen neben dem Ausbau, neben der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen gerade auf den Qualitätsaspekt in den Kindergärten ein besonderes Augenmerk richten.
Wenn es zum Beispiel um Bewegung im Kindergarten geht, rate ich nur: Besuchen Sie den einen oder anderen Kindergarten. Ich stehe gerne zur Verfügung. Dann werden Sie sehen: Sowohl was die Ausstattung betrifft … Ich sage Ihnen noch dazu, dass da gerade die PädagogInnen ganz maßgeblich entscheiden, was sie anschaffen, was sie für ihre Arbeit brauchen. Ich glaube, das ist dort auch gut aufgehoben; es ist gut, dass das eben vor Ort gemacht werden kann. Aber schauen Sie sich an, welche Aufmerksamkeit da gerade dem Bereich Bewegung gewidmet wird. Ich möchte an dieser Stelle aber auch viele, viele andere Maßnahmen erwähnen. Ich erinnere an die Sprachförderung in diesem Bereich, ich erinnere auch an das Vermitteln von sozialen Kompetenzen im Kindergarten. Ein herzliches Dankeschön an die vielen Tausende von Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Bereich in der Stadt tätig sind! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ich möchte noch einen Punkt ansprechen, der jedes Jahr zur Sprache kommt und natürlich immer wieder diskutiert werden kann: Inwieweit braucht man Öffentlichkeitsarbeit? Inwieweit ist es notwendig, das eine oder andere zu inserieren oder Kooperationen zu machen? Ich muss dazu sagen, dass mich das ein wenig ärgert. Gerade die Pflegeelternkampagne, aber durchaus auch viele andere Kampagnen sind von großer Bedeutung. Denn wir brauchen zum Beispiel Pädagoginnen und Pädagogen in den Kindergärten, wir brauchen auch männliche Pädagogen in den Kindergärten. Das sind Maßnahmen, die man natürlich immer hinterfragen kann, die aber, glaube ich, tatsächlich durchaus sinnvoll sind.
Es ist nun einmal so, dass gerade durch diese Kampagnen – aber nicht nur dadurch, es gibt auch Informationsabende in der MA 11, in diesem Bereich gibt es wirklich ein Maßnahmenbündel – es gelingt, aufmerksam zu machen: Wir suchen Pflegeeltern! Es ist eine große Hilfe und es ist für uns natürlich die wesentlichste Maßnahme, wenn ein Kind, wenn es schon nicht in der Familie bleiben kann, bei Pflegeeltern unterkommt.
Ja, herzaubern können wir sie trotzdem nicht. Man kann das unter anderem durch Stärkung des Berufes beziehungsweise des entsprechenden Berufungsbildes machen, indem man eben zeigt, welch schwierige, aber auch schöne Aufgabe Pflegeeltern erfüllen. Das ist ein ganz wesentlicher Bereich. Wir machen das über eine Kampagne, und natürlich bedienen wir uns in diesem Bereich nicht nur des ORF, sondern auch der Printmedien. Ich will möglichst viele, möglichst alle erreichen, und das natürlich mit allen entsprechenden Maßnahmen und Mitteln.
Ich glaube, so ist es in vielen Bereichen. Wir informieren ganz bewusst, und das ist ja auch gesagt worden, über die Angebote in der Stadt, gerade auch in den Weihnachtsfeiertagen, in den Semesterferien, in den Sommerferien. Es wird immer wieder so getan, als ob um diese Zeit alle Wienerinnen und Wiener nicht da wären. Stimmt nicht, viele sind da. Viele verbringen ihre Zeit mit den Kindern da, wobei es für Kinder diverse Freizeitangebote gibt, und zwar nicht zuletzt – in meinem Bereich – das Wiener Ferienspiel und das umfassende Sportangebot, zu dem auch ein Skilift zählt. Es ist nicht selbstverständlich, dass es in einer Stadt so ein Sportangebot gibt, und das noch, wie ich denke, zu wirklich sozialverträglichen Tarifen. Auch beim Ferienspiel gibt es viele, viele kostenlose Angebote, um eben zu zeigen: Man kann in der Stadt die Ferien verbringen.
Das lässt sich durchaus auch für viele weitere Bereiche zeigen. Ich für meinen Bereich kann nur sagen: Ich bekenne mich dazu – ich weiß, mit dem populistischen Argument wird man leben können –, darüber zu informieren, was wir in der Stadt haben. Es ist wichtig im Interesse der Lebensqualität vor allem jener Wienerinnen und Wiener, die sich vielleicht das eine oder andere, wie etwa eine Flugreise, nicht leisten können, sie darüber zu informieren, dass sie den Urlaub in der Stadt verbringen können und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen, weil wir in der Stadt tolle Angebote haben, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Da ist natürlich der Bereich der Jugendwohlfahrt ein ganz besonderer. Auch an dieser Stelle noch einmal ein klares Wort: Ich bekenne mich und ich habe mich von Anfang an bekannt – ebenso wie der Wiener Bürgermeister und alle – zu klarer Transparenz, Nachvollziehbarkeit und schonungsloser Aufarbeitung der Vergan
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