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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 79

 

tägliche Turnstunde erinnern, die jetzt gefordert wird, wo es auch schon Unterschriften gibt, dass das jetzt endlich umgesetzt werden soll. Und ich möchte auch darauf hinweisen, dass, wenn Sport stärker forciert und auch gefördert wird, das Gesundheitssystem nachhaltig saniert werden kann. Denn wenn man frühzeitig mit Bewegung beginnt, verringern sich später die Kosten für das Gesundheitssystem.

 

Außerdem bin ich der Meinung, und das ist auch statistisch erwiesen, dass Sport auch wirtschaftlich sehr viel beiträgt. In Österreich ist jeder zehnte Job mit Sport verbunden. Daher dürfen wir auch nicht aus den Augen lassen, dass hier ein Wirtschaftsfaktor im Argen liegt.

 

In diesem zuvor von mir angesprochenen Artikel wurde auch das Rathaus mit der Bemerkung zitiert, dass die Stadt nur für den Breiten- und nicht für den Spitzensport zuständig ist. Herr Kleinmann, der Präsident vom Volleyballverband, meint: Breitensport funktioniert nur mit Spitzensport und umgekehrt. – Ich denke, genau dieses Zitat sagt eigentlich schon sehr, sehr viel aus und ist wesentlich.

 

Für den Breitensport brauchen wir aber auch Sportstätten. Meine Fraktion und ich fordern schon sehr lange ein Sportstättenkonzept, das wir bis dato in Wien auch noch nicht haben. Wir sanieren baufällige und alte Gebäude und Sportstätten, stecken dort wahnsinnig viel Geld hinein. Das ist aber keine wirkliche Sanierung, es ist nur ein Flicken, und im Endeffekt kommt nur heraus, dass wahnsinnig viel Geld investiert wurde, die Sportstätte aber nicht mehr benutzt werden kann.

 

Es ist an der Zeit, endlich ein Sportstättenkonzept zu machen und dieses zu präsentieren; vielleicht auch die Oppositionen einzuladen, ihr Gehirnschmalz zu verwenden und mitzuarbeiten. Denn es ist für unsere Zukunft und ebenso auch für das Haushalten dieser Stadt. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Verzeihung! Ich habe noch zwei Anträge einzubringen. Der eine betrifft ein Bäderkonzept für Wien, wo wir ja auch schon lange fordern, dass es endlich zustande kommen soll. Hier wird die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Der zweite Antrag betrifft eine vollständige Übermittlung von Akten an die Kommission Wilhelminenberg. In formeller Hinsicht verlangen wir hier die Zuweisung des Antrags an die Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Information und Sport. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die Kollegin hat 5 Minuten gesprochen Die trage ich auch ein. Daher hat die ÖVP jetzt noch eine Restredezeit von 13 Minuten und 15 Sekunden. Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr GR Akkilic. Zeitvorgabe 12 Minuten. Ich stelle sie ein.

 

10.38.47GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus)|: Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Guten Morgen, Herr Stadtrat! Guten Morgen, liebe Jugendliche, Lehrer und Lehrerinnen da oben!

 

Halten wir einmal grundsätzlich fest: Kinder kommen als Kinder auf die Welt, Kinder sind Kinder, und Kinder sind uns alle gleichwertig. Ich glaube, dass es dazu eine Übereinstimmung in diesem Haus gibt. Und Kinder werden in ihrem Leben entweder zum Mann oder zur Frau erzogen, mit Werten zu Mann und Frau gemacht. (GR Mag Wolfgang Jung: Erzogen?) Kinder werden aber auch zu Inländern oder Ausländern gemacht.

 

Ich glaube, meine Damen und Herren, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass wir grundsätzlich einmal eine Willkommenskultur gegenüber allen Kindern in unserer Stadt entwickeln. Sie willkommen heißen, egal, welche Eltern sie haben, egal, ob ihre Eltern von irgendwo anders hergekommen sind, hier in Österreich geboren wurden oder nicht. Denn Kinder brauchen diese Grundeinstellung, damit sie auch mit einem positiven Gefühl ins Leben starten können. Und dafür, meine Damen und Herren, brauchen Kinder auch Zuneigung, Verständnis, Liebe, Geborgenheit, auch Eltern, die ihnen von Freundschaft und von Solidarität, von Armut in dieser Welt, aber auch von den Zukunftschancen in dieser Welt erzählen.

 

Was passiert mit den Kindern, die in einem Elternhaus aufwachsen, wo immer wieder über andere Bevölkerungsgruppen schlecht geredet wird? Was passiert mit den Kindern, die in den Schulkameraden, die neben ihnen sitzen, nicht einen Freund, sondern möglicherweise einen Feind sehen? (GR Dominik Nepp: Was für ein Freund-Feind-Bild Sie haben!) Wenn in manchen Elternhäusern diese Freundschaft nicht gepflegt und erzählt wird, dann nützt die beste Schule nicht, meine Damen und Herren, dann nützt die beste Schule nicht, weil die Schule konterkariert wird, weil die Erziehungsinhalte beziehungsweise Begleitungsinhalte des Lebens von solchen Familien konterkariert werden.

 

Ich glaube, meine Damen und Herren, wir brauchen auch Schulen, die sich auf die Kinder und Jugendlichen so einstellen, dass man auch ihre Lebensabläufe und Lebensumstände und ihre Sozialisation im Unterricht berücksichtigt. Wir können nicht in einer Welt, die globaler wird, die sich durch Wanderungsströme verändert, mit alten Schulstoffen an die Kinder herangehen. Das geht nicht! Wir können nicht Lehrer und Lehrerinnen an die Front schicken, ohne dass wir ein Ausbildungsprogramm für diese Lehrer und Lehrerinnen haben, damit sie sich mit dieser Welt auskennen. Und von diesen Lehrern und Lehrerinnen haben wir, Gott sei Dank, genug in Österreich. Wir müssen nur nachbessern, wir müssen auch andere Optionen öffnen.

 

Aber wenn wir Lehrer wie etwa Herrn Aigner haben – der Herr Aigner ist ja ein Lehrer; wo ist er; er ist nicht da, okay –, der hier gestern über eine Bevölkerungsgruppe hergezogen ist, der über eine Bevölkerungsgruppe geschimpft hat (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Nicht provozieren!), wie kann dieser Lehrer den Kindern in der Schule beibringen, dass wir in Solidarität und in Freundschaft miteinander reden sollen. (GR Mag Wolfgang Jung: Wollen Sie nur rote Genossen als Lehrer!?)

 

Entschuldigung, wir müssen auch über solche Sachen reden. (GR Mag Wolfgang Jung: Wir verteidigen Leute, die Sie einschränken wollen! – GR Dominik Nepp: Wollen Sie dem Aigner den Beruf streitig machen mit solchen Methoden?) Schauen Sie, Sie schimpfen, Sie schimpfen. (GR Mag Wolfgang Jung: Ich schimpfe nicht!) Sie schimpfen unaufhörlich, in meiner Anwesenheit, in

 

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