Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 81
Anbeginn meiner Tätigkeit hier gemeinsam mit den Musik- und Singschulen, gemeinsam aber auch mit vielen privaten Trägerinnen und Trägern sich zu bemühen, ein sehr breit aufgestelltes Angebot in dieser Stadt zu entwickeln auf der einen Seite, vor allem aber auch die Kooperation von Musik, Schule, Musikausbildung mit Schulen in den Mittelpunkt der Tätigkeit zu stellen. Deshalb ist es ja sehr erfreulich, dass mittlerweile über 4 800 Kinder, die eine Musikausbildung genießen, diese Musikausbildung nicht nur in einem Gebäude der Musikschule oder Singschule genießen können, sondern mit Musik vor allem auch bereits in der Schule direkt in Kontakt treten können, in der Schule die Möglichkeit haben, hier sowohl im Bereich instrumentaler als auch im Bereich vokaler Musik eine entsprechende Ausbildung zu genießen.
Es ist dies natürlich vor allem für die Zukunft von besonderer Bedeutung, weil wir uns ja bekanntermaßen bildungspolitisch zur Ganztagsschule bekennen, gleichzeitig aber auch in den letzten Jahren sehr stark das ganztägige Betreuungsangebot an den Schulen ausgebaut haben. Deshalb war es natürlich von besonderer Bedeutung, sich auch mit den Angeboten der Musik- und Singschule sehr stark in die Schule zu orientieren, und mittlerweile bekommen, wie gesagt, über 4 800 Kinder diese Ausbildung an den Schulen.
Wir haben uns deshalb im vergangenen Jahr bereits entschlossen, einen sehr breit angelegten Reformprozess für den Bereich der Musikausbildung in der Stadt zu initiieren, vor allem auch unter Einbindung nicht nur eben der Musik- und Singschulen der Stadt, sondern durchaus mit vielen weiteren Trägerinnen und Trägern in der Stadt, die im Bereich der Musikausbildung Hervorragendes leisten. Ich erwähne zum Beispiel abseits der Musikschulen das Musische Zentrum, ich erwähne abseits die vielfältigen Angebote im Bereich der Volkshochschulen, aber natürlich auch vieler privater Träger. So kommt es eben, dass Musikausbildung in dieser Stadt in etwa zur Hälfte seitens der Musikschulen der Stadt Wien getragen wird, aber auch von vielen sehr, sehr engagierten Einrichtungen.
Wir wollen mit diesem Zukunftsbild, das hier erarbeitet werden soll, letztendlich sicherstellen, dass – so die Vision natürlich – bis 2015 dieser gesamte Bereich der Musikausbildung sowohl der Stadt, aber auch der vielen hervorragenden Angebote unter klaren Qualitätskriterien sicherstellt, dass alle Kinder in dieser Stadt zu einer entsprechenden Musikausbildung kommen können, gemäß ihren Bedürfnissen und letztendlich gemäß der dann an der Nachfrage orientierten Angebote.
Wir haben deshalb auch in der Startphase eine entsprechende Umfrage initiiert, um den Status quo zu erheben, und es war eigentlich für alle eine sehr, sehr große Überraschung, dass wir feststellen konnten, dass sich im Bereich der Musikausbildung 29 Prozent der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen aktiv mit Musik beschäftigen, und zwar sowohl im Bereich Instrumentalmusik, wo ein sehr hoher Anteil an Schülerinnen und Schülern, nämlich rund ein Viertel aller Wiener Schülerinnen und Schüler, ein entsprechendes Instrument lernt, aber auch rund 11 Prozent einen entsprechenden Vokalunterricht bekommen. Also insgesamt kommen wir auf knapp unter ein Drittel aller Kinder, die hier entweder vokal oder instrumental eine Ausbildung genießen können. Es war dies ein Versorgungsgrad, der letztendlich weit über unseren Erwartungen gelegen ist, der aber gerade auch der entsprechende Auftrag ist, jetzt sicherzustellen, dass es in der Kombination, und zwar in einer abgestimmten Kombination – und das ist wahrscheinlich auch das entsprechend Neue – zu einem vielfältigen Angebot in der Stadt kommt, ganz egal, ob es von Seiten der Stadt oder der privaten Einrichtungen kommt.
Ich bin sehr froh darüber, dass sich gerade auch in diesem Bereich sehr viele private Träger in diesen Reformprozess sehr, sehr aktiv einbringen und dass er auch auf ein sehr positives Echo gestoßen ist.
Zentrale inhaltliche Zielsetzungen sind hier natürlich einerseits der aktive, ganzheitliche Zugang zur Musik, aber auch das entsprechende Gruppenerleben, etwas, was wir in den letzten Jahren auch sehr maßgeblich im Bereich der Musikschulen zusätzlich neu angeboten haben, nämlich mehr Kinder in den Gruppenunterricht zu bekommen, weil das natürlich auch modernen pädagogischen und didaktischen Konzepten in diesem Bereich entspricht.
Es geht um die Ausarbeitung von entsprechenden Programmen für Grundangebote in Kindergärten und Schulen, um damit einen entsprechend hohen Versorgungsgrad in allen Bereichen sicherzustellen. Hier ist ja bereits, wie schon erwähnt, auf großen Erfahrungen aufzubauen. Ich erwähne das Instrumentenkarussell, wo es eben darum geht, Kindern und Jugendlichen nicht nur Freude an der Musik zu vermitteln, sondern durchaus auch zu präsentieren, dass es neben Gitarre und Klavier, die natürlich die Instrumente sind, die stark nachgefragt sind, zusätzliche Angebote gibt, die oftmals den Kindern noch wesentlich mehr entsprechen und dann mehr Spaß machen. Da sind natürlich gerade die Kooperationen mit Schulen – ich erwähne zum Beispiel die Bläserklasse, etwas, wo man ursprünglich gar nicht draufkommen würde, dass das eine derartige Nachfrage bekommt, die gemeinsam mit einer Schule angeboten wird – ein ganz interessanter und wesentlicher Bereich.
Es sollen natürlich – und das ist eine ganz zentrale Zielsetzung, wie auch schon kurz erwähnt – die Musikschule, der Regelschulbetrieb und die Nachmittagsbetreuung hier entsprechend verschränkt werden. Es ist eine ganz tolle Einrichtung, dass mittlerweile die Musik- und Singschulen bereits in den Regelunterricht, in den Musikunterricht gemeinsam mit der Musiklehrerin oder dem Musiklehrer, sofern es diese gibt, je nach Schultyp, an vielen, vielen Schulen integriert werden konnten, aber natürlich auch im Bereich der Nachmittagsbetreuung.
Es geht uns natürlich ganz maßgeblich auch um die entsprechend leistbaren Angebote und den entsprechend niederschwelligen Zugang. Also es soll hier wirklich ein sehr abgestuftes System geben, und die
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