Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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auch
derjenige, der diese Ausschreibung macht.
Ich
muss jetzt nur berichtigen, was im „Falter" gestanden ist. (GR Mag Wolfgang Jung: Das weckt die
Eitelkeit!) Ich muss Ihnen erklären, was Migrant Mainstreaming und Gender
Mainstreaming heißt. Migrant Mainstreaming und Gender Mainstreaming heißt
nicht, dass sich nur Frauen und Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund
beteiligen können und keine weißen Männer dabei sein dürfen, sondern es ist
einfach anders. Schauen Sie in Wikipedia nach, was es heißt. Wir halten es für
notwendig, dass in Zeiten, wo große Bevölkerungsgruppen benachteiligt sind, und
die größte sind auf jeden Fall einmal Frauen, und in einer Stadt, in der 44 Prozent
Menschen leben, die in mehr oder weniger unterschiedlichsten Formen eine
Migrationsgeschichte haben, sich diese auch im Kulturleben dieser Stadt
wiederfinden. Nichts anderes bedeutet Migrant Mainstreaming und Gender Mainstreaming,
als dass man eben schon darauf schaut, dass es nicht nur sogenannte autochthone
weiße Männer sind, sondern dass man darauf schaut, dass sich die Vielfalt
dieser Stadt auch in Kulturprojekten oder in anderen Institutionen, die
Rot-Grün in Zukunft fördern werden, wiederfinden wird. Wenn Sie das noch nicht
so betreiben - man sieht es eh, wenn man in Ihre Reihen schaut, dass Sie es
offensichtlich nicht betreiben -, ist das Ihr Kaffee! Aber deswegen sind zum
Glück auch wir in der Regierung und nicht Sie!
Die Auswahl der Projekte trifft eine
künstlerische Leitung, übrigens - du hast das nicht ganz fertiggelesen -
gemeinsam mit den jährlich wechselnden ProjektkuratorInnen und dem Vorstand des
Vereins. Diese künstlerische Leitung wird erst gesucht, aber ich meine, wie
viele Kulturprojekte in dieser Stadt bekommen Dreijahresförderungen,
Vierjahresförderungen, ohne dass man weiß, welches Theaterstück oder welches
Musikstück sie in vier Jahren spielen werden. Es geht darum, dass man sagt,
grundsätzlich will man diese Struktur haben, grundsätzlich will man diese
Kompetenzen haben. Dass das nicht ausprogrammiert sein muss, halte ich für
völlig normal, aber das ist bei so gut wie jedem Subventionsantrag der Fall.
Was
es dezidiert ganz sicher nicht ist, ist eine Parteienförderung für die GRÜNEN.
Ich wiederhole es von mir aus auch noch tausend Mal. Jeder Euro, der in dieses
Projekt fließt, wird öffentlich ausgewiesen. Das heißt, Sie werden
nachvollziehen können, wohin das Geld geht, und Sie werden nachvollziehen können,
dass nicht nur die GRÜNEN nichts davon kassieren, sondern dass auch der Verein
zur Förderung der Stadtbenutzung, der der Trägerverein ist, nicht der
ökonomische Nutznießer dieses Projekts ist, sondern die Verantwortung dafür
trägt, dass eine Struktur geschaffen wird, wo diese Gelder nach öffentlicher
Ausschreibung und Bewertung durch unabhängige KuratorInnen weitergegeben werden
und tatsächlich direkt in das Projekt und damit zu einem überwiegenden Teil in
die freie Szene fließen.
Ich
weiß, Sie fürchten sich ein bisschen vor der freien Szene. Wenn die freie Szene
Ihrer Meinung nach links ist, können Sie sich Gedanken darüber machen, warum
das so ist, aber das soll auch nicht unser Problem sein.
Aber
es ist eine Tatsache, und das ist der wesentliche Punkt, dass sich Gerald hier
hinstellen und aus einer Vereinbarung wörtlich zitieren kann. Ich weiß es nicht
genau, aber du bist schon länger Kultursprecher in dieser Stadt. Ganz ehrlich,
wo hast du das schon gehabt? Wo? (GR Mag
Wolfgang Jung: Nennen wir es Werner-Lobo-Festspiele und die Geschichte hat
sich!) Wo hast du schon wörtlich aus Vereinbarungen, die zwischen
Kooperationspartnern, Politikern und Politikerinnen oder wem auch immer mit
Kulturinstitutionen getroffen wurden, zitieren können, weil das jemand im
Kulturausschuss an die Oppositionsparteien ausgeteilt hat? Sag mir ein
Beispiel! Wo hat es das schon gegeben? Genau das ist der Punkt, dass du hier
vorlesen kannst, und dass das jeder Bürger und jede Bürgerin dieser Stadt lesen
können, welche Punkte uns hier wichtig sind. Man kann es auch eine
Transparenzvereinbarung nennen, welche Punkte uns hier wichtig sind. Das hat es
offenbar noch nicht gegeben. Ich verstehe, dass es ein bisschen Zeit braucht,
das zu akzeptieren, dass so etwas möglich ist, weil es eben bis jetzt so nicht
Usus war. Die Tatsache, dass du hier stehen kannst, wofür ich mich auch bedanke,
und auch für deinen Vertrauensvorschuss, und aus dieser Vereinbarung zitieren
kannst, ist eben ein Teil des Novums, dass dieses Kulturprojekt bietet. Und das
ist ein ganz wesentlicher Teil, auch für uns.
Was
die Inhalte betrifft, werden wir sehen, wenn sie da sind. Wir werden sicherlich
Gelegenheit haben, hier wieder darüber zu reden. - Herzlichen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Susanne Bluma: Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Es
geht um die Subvention eines neu geschaffenen Vereins, der plant, einmal im
Jahr eine „Wienwoche" abzuhalten. Diese sogenannte „Wienwoche" wird
unter einer Generalthematik stehen. Verschiedene Projekte, sowohl im Zentrum
unserer Stadt als auch in der Peripherie, werden unter Mitwirkung von
Schauspielerinnen und Schauspielern, von Aktivistinnen und Aktivisten und auch
Bürgerinnen und Bürgern abgehalten. Ich ersuche Sie um Zustimmung zu dieser
Post.
Vorsitzender
GR Mag Dietbert Kowarik: Wir
kommen nun zur Abstimmung.
Ein
Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt. Ich bitte daher jene Damen
und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin
zustimmen
wollen, die Hand zu erheben. - Das ist mit Zustimmung der ÖVP, der SPÖ und der
Grünen mehrheitlich angenommen.
Meine
Damen und Herren, am Ende der öffentlichen Sitzung habe ich noch die Pflicht,
über Verlangen einen Ordnungsruf auszuteilen. Und zwar erteile ich nach Studium
der Unterlagen dem Herrn GR Nepp für die Aussage: „einer Nulltoleranzpolitik
gegenüber Kinderschändern, es war die SPÖ, die ÖVP und die FPÖ anschließend,
aber anscheinend Pädophilie für die GRÜNEN noch immer ein Kavaliersdelikt ist,
denn bei Ihnen gibt es
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