Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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welche
Möglichkeiten für Sanktionen zu sehen. Verbindlichkeiten ohne Sanktionen, meine
Damen und Herren, funktionieren jedoch in dieser Stadt nicht!
Diese
Kritikpunkte gelten sowohl für den ursprünglichen STEP 05 als auch für den
heute von der Mehrheit akzeptierten Adaptierungsbericht.
Kommen
wir nun zur Kritik des heute vorgelegten Berichts. Herausnehmen möchte ich noch
einmal die Gebiete Siemens-Allißen und das Donaufeld. Offensichtlich brauchen diese
Gebiete nicht mehr weiterentwickelt werden. Sehr entlarvend, meine Damen und
Herren, ist die Aussage, dass die in der Gegend ansässigen Unternehmen
keinerlei Interesse an einer Weiterentwicklung haben. Im Hinblick darauf fragt
man sich schon, inwieweit dies mit den Unternehmungen – auch schon vorher –
abgeklärt wurde.
Noch
entlarvender ist aber die Aussage der Verantwortlichen dieser Stadt, dass wegen
fehlender budgetärer Möglichkeiten keinerlei weitere aktive Maßnahmen erfolgen
werden. Es wurden hier also offensichtlich Zielgebiete definiert, denen
offenbar noch vor der Vollendung mangels Budgetmittel die Luft ausging. Die
Bevölkerung, aber auch die ansässigen Unternehmungen bleiben im Regen stehen:
Ätsch! War halt nichts mit den großen Versprechen dieser Stadt! (Beifall bei
der ÖVP.)
Neu
hinzugekommen sind die Planungsgebiete Simmering und Kagran. In Simmering soll
das Potenzial der Simmeringer Hauptstraße verbessert werden, und das Schloss
Neugebäude soll wieder einmal aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden.
Zieldefinitionen fehlen wie so oft. Beim Schloss Neugebäude, das der Stadt Wien
bereits seit 1909 gehört und das großteils verfallen ist, hat man sich erst heuer
zu einer generellen Linie, dass man es erhalten will, durchgerungen. Es
scheinen außer einer weiteren kulturellen Nutzung, die sehr auf den 11. Bezirk
beschränkt ist, noch keine Konzepte für eine Wien-weite Bedeutung vorzuliegen.
Man geht hier frei nach dem Motto vor, meine Damen und Herren: Ich weiß zwar
nicht, wohin ich will, aber dafür bin ich schneller dort! (Beifall bei der
ÖVP.)
Im
Vergleich zum Projekt Hauptbahnhof, das Frau Kollegin Gaal zuerst erwähnt hat,
handelt es sich hier um Gebiete, deren Potenziale schwer erkennbar sind. –
Zu Frau Kollegin Gaal möchte ich übrigens an dieser Stelle bemerken, dass unsere
Kritik einzelne Maßnahmen am Hauptbahnhof betrifft. Unsere Kritik geht vor
allem dahin, dass die U2 dort nicht angebunden ist, was durchaus möglich wäre.
Es wird nämlich zu wenig sein, wenn der Zentralbahnhof in Wien nur eine U-Bahn-Linie
hat, meine Damen und Herren! Wir brauchen die zweite U-Bahn-Linie! (Beifall
bei der ÖVP. – GR Karlheinz Hora: Wie viele U-Bahn-Anbindungen hat der
Berliner Hauptbahnhof?) Mich
interessiert nicht Berlin, mich interessiert Wien! (Weiterer Zwischenruf von
GR Karlheinz Hora.)
Lieber Kollege! Du kannst dich gerne anschließend
melden! Du hast die Möglichkeit, nachher zu sprechen! (GR Mag Dietbert
Kowarik: Herr Kollege! Melden Sie sich zu Wort!)
Ich
gehe weiter mit dem Argument der größeren räumlichen Veränderungen. Es wurden etliche
Gebiete zusammengefasst: Favoriten – Hauptbahnhof – Arsenal oder Erdberger
Mais – Aspang-Gründe – St Marx oder Donauraum –
Leopoldstadt – Prater. Es ist dies reine Wortkosmetik, bei den Maßnahmen
und der Zielsetzung liegt die aktuelle Formulierung weit hinter dem Standard,
der ursprünglich angewendet wurde.
Besonders
im Bereich St Marx – Erdberger Mais stellt sich das heute als reine
Emmentaler-Planung dar. Seit mehr als zehn Jahren sind die Fortschritte eher bescheiden,
die Terminpläne werden, wie so oft, nicht eingehalten. Die x-te Zwischennutzung
für die unter Denkmalschutz stehende Rinderhalle ist auch kein Ruhmesblatt,
meine Damen und Herren! Nur auf den ORF zu warten, wird auch in St Marx zu
wenig sein.
Der
jüngste Rechnungshofbericht über die Gasometer ist ebenfalls kein Ruhmesblatt
für die Stadt. Offensichtlich teilt die Stadtregierung die Kritik der ÖVP-Wien
bezüglich der Zustände des Gasometer-Einkaufszentrums und des verantwortlichen
Managements über den Bilanzverlust von 20,95 Millionen EUR und Schulden in der
Höhe von 16,14 Millionen EUR. Offensichtlich drängte nämlich die stadteigene
Gesiba laut „profil" auf einen baldigen Verkauf ihrer Beteiligungen an der
Gasometer-Mall. Aus politischen Gründen wurde dies nicht durchgeführt und verboten,
und die Stadt muss weiterhin zig Millionen in ein Pleiteunternehmen buttern.
Allein der Zinsentgang bis 2009 belief sich bei der Gesiba auf 4,5 Millionen EUR,
alles Steuergeld der Wienerinnen und Wiener, meine Damen und Herren, die für
die verfehlte Parteipolitik der SPÖ büßen müssen.
Diese
Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Unserer Meinung nach fehlen aber viele
aktuelle Projekte der Stadtplanung bei den 13 Zielgebieten. Beispielsweise sind
weder die Entwicklung des Westbahnhof-Areals entlang der Felberstraße noch der
Bereich des heutigen Franz-Josefs-Bahnhofes bei den Zielprojekten enthalten.
Abschließend
komme ich noch zum Projekt Rothneusiedl: Obwohl es der Stadt Wien seit zehn
Jahren nicht gelingt, dieses Stadtteilvorhaben auf die Beine zu bringen, wird
es mit sehr unkonkreten Zielsetzungen weiter fortgeschrieben. Obwohl das
Stronach-Stadion gestorben ist, wird an der Verlängerung der U1 ohne konkrete
Zielsetzungen weiter festgehalten.
Aus
all diesen Gründen, meine Damen und Herren, werden wir diesen Bericht ablehnen.
(Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Mag Rüdiger Maresch. Ich erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich
werde vielleicht nicht die ganz 40 Minuten brauchen. Ich möchte aber doch ein
bisschen auf das eingehen, was hier bisher gesagt wurde, und zwar vor allem im
Zusammenhang damit, wie der STEP mit dem Masterplan Verkehr verschränkt wird. Dazu
haben wir einen rot-grünen Antrag vorbereitet, der wie folgt lautet:
„Der
Magistrat wird beauftragt, die Bearbeitung der Inhalte des
Stadtentwicklungsplans so vorzunehmen, dass in einer integrierten Bearbeitung
auch die Inhalte
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