Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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und
im Weiteren die Straßen unserer Stadt. Wie soll das also funktionieren, wenn
die Leute nicht vom Auto auf die U-Bahn umsteigen können? Und sie können das
nicht, denn sie können das Auto nicht einpacken und in die U-Bahn mitnehmen.
Das geht einfach nicht! – Aber da wurde wieder der Tanz ums goldene Rad
bis zum Exzess von der grün-roten Regierung betrieben und genau das Gegenteil von
dem erreicht, was man – zumindest in Sonntagsreden – erreichen will,
nämlich den Modal-Split zu verbessern, die Zahl der Autofahrten zurückzudrängen
und die Zahl der Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vergrößern,
indem man sie – etwa durch kürzere Intervalle und Parkmöglichkeiten –
attraktiver macht. Aber so wie jetzt wird es aus unserer Sicht nicht
funktionieren, weil die Leute nicht umsteigen können.
Ich
bin neugierig, wie das bei den anderen Stationen, die bis 2013 zum Flugfeld
führen, aussehen wird, wo mehr als genug Platz für schöne, große Park-and-ride-Anlagen
ist, nämlich bei der großen Station an der Ostbahnbegleitstraße, der gemeinschaftlichen
Station mit der S80, oder auch bei der Endstation am Flugfeld. Dort ist bis
jetzt überhaupt nichts außer einem Teich und der U-Bahn-Trasse. Man hat ja
diesmal Gott sei Dank nach vielen, vielen Forderungen der FPÖ und auch anderer
Oppositionsparteien zuerst die U-Bahn gebaut und nachher die Wohnsiedlungen und
nicht umgekehrt, wie das die SPÖ in den letzten Jahrzehnten ja bis zur Perfektion
betrieben hat, was uns viel Stau und Schadstoffausstoß gebracht hat. Jetzt hat
man es einmal richtig gemacht, dann soll man es aber auch bis zum Schluss
richtig machen und dort auch den Autofahrern, vor allem aus dem Speckgürtel
Wiens, die Möglichkeit geben, ihr Auto bei den U-Bahn-Stationen abzustellen.
Das
Land Niederösterreich verbessert nämlich die Anbindungen aus dem Marchfeld nach
Wien nicht. Vielmehr schneidet beziehungsweise nascht man bei unserem Straßenbau
und U-Bahn-Bau mit, die Freunde Häupl und Pröll konnten sich aber noch nie so
weit verständigen, dass der Herr Landeshauptmann von Niederösterreich auch für
die Infrastruktur Geld locker macht, die hunderttausende Niederösterreicher
jedes Jahr mitbenützen.
Es
war eine Forderung unseres Stadtrats DDr Eduard Schock, dass das Land Wien mit
dem Land Niederösterreich endlich einmal Gespräche mit dem Ziel aufnehmen soll,
dass ein Infrastrukturbeitrag geleistet wird. Wir sind damals von einer Zahl
von 25 Millionen EUR im Jahr ausgegangen. Das wäre eh noch immer viel zu
niedrig angesetzt, aber es wäre einmal ein Beginn! Und dann könnten wir –
das wäre die Idealvorstellung – die U-Bahn-Linien auch über den Stadtrand
hinaus bis nach Niederösterreich verlängern.
Ein
weiteres Beispiel – weil wir gerade bei der U2-Verlängerung sind –,
wie man es nicht macht, ist die künftige Anbindung des Flugfeldes an das
hochrangige Straßennetz. Es war ja geplant, vom dortigen Knoten der A23 weg mit
einer Untertunnelung Hirschstettens zur künftigen S1 unter Anbindung des
Flugfelds eine Hochleistungsstraße zu bauen. Das Ganze ist mittlerweile aus
finanziellen Gründen, das gebe ich schon zu, gefallen, das ging wahrscheinlich
von der ASFINAG aus, ist aber eine SPÖ-Geschichte. Ich weiß nicht, warum für
die Anbindung des größten Stadtentwicklungsgebietes Wiens, Österreichs oder
vielleicht Europas kein Geld vorhanden ist!
Heraus
kommt jedenfalls, dass wir eine Stichstraße beziehungsweise Erschließungsstraße
bauen, die nur als Krücke dienen kann. Diese geht vom Flugfeld zum Knoten
Hirschstetten. Eine genaue Trassenführung – es gibt vorerst nur einen
Strich in der Landschaft – gibt es noch nicht.
Was
wird dort geschehen? – Die Leute aus Aspern, Eßling, Breitenlee und
Hirschstetten können sich auf dieser Straße, wenn sie nicht sowieso die anderen
Straßen weiterhin benützen, beim Knoten Hirschstetten im Stau anstellen, denn
dort gibt es den Stau. Er fängt jeden Tag ab Hirschstetten an, manchmal ab
Breitenlee, manchmal ab Süßenbrunn. Was werden die Autofahrer also tun? –
Sie werden sich doch nicht freiwillig auf der neu erschaffenen Straße
anstellen, sondern sie werden weiter durch die Quadenstraße, die Hirschstettner
Straße, die Erzherzog-Karl-Straße und den Biberhaufenweg fahren, und wir werden
das Gleiche in Dunkelbunt haben!
Ich
schiebe die Schuld jetzt nicht unmittelbar der Stadtregierung zu, aber
diesbezüglich hätte sie sich auf die Füße stellen müssen! Und das muss die
Stadtregierung auch weiterhin tun. Die Wien-Umfahrung, die S1, muss im
geplanten Zeitraum realisiert werden, und das Flugfeld darf nicht mit einer
Erschließungs- oder Stichstraße angebunden werden, sondern die Straße muss
weiterführen bis zur künftigen Umfahrung von Wien. Nur so kann man nämlich den
22. Bezirk, die Tangente, die Donauuferautobahn und schlussendlich das gesamte
Stadtgebiet auf Dauer wirkungsvoll entlasten.
Ich
bin ein bisschen vom Thema abgeschweift, möchte aber nun wieder zum
ursprünglichen Antrag zurückkehren. Es gäbe sehr viele Themen, denen entsprechende
Anträge folgen könnten, wie man es in der Stadt- und Verkehrsplanung besser
machen könnte und wie man einen Stadtentwicklungsplan besser machen könnte, der
wirklich den Leuten etwas bringt, der Rechtssicherheit bringt und der auch
wirklich zukunftsweisende Planungen beinhaltet.
Es
geht aber sicherlich nicht, dass man den motorisierten Individualverkehr in
Wien zurückdrängt, indem man die Tarife bei den Wiener Linien erhöht! Die
Wiener Linien sind nicht losgelöst von den Roten beziehungsweise jetzt vielleicht
auch von den Grünen, sie handeln – manchmal leider und manchmal Gott sei
Dank – nicht selbstbestimmt. Es gibt natürlich massiven Einfluss. Es gibt
eine Eigentümervertreterin, nämlich StRin Renate Brauner, die auch die letzten
saftigen Gebührenerhöhungen zu verantworten hatte.
Wir
können Frau StRin Brauner das Ganze leichter machen, indem sich der Gemeinderat
hier und heute in diesem Beschlussantrag gegen jede Tariferhöhung bei den
Wiener Linien ausspricht. Ich lade die Mitglieder aller Fraktionen im Interesse
der Bevölkerung, im Interesse des Modal-Split, im Interesse der Umwelt in
unserer
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