Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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Herren!
(Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Mag Thomas Reindl: Als
nächster Redner ist Herr GR Mahdalik zum Wort gemeldet. - Bitte schön.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Damen und
Herren!
Wenn
wir heute schon beim Schulmeistern sind - der Kollege Maresch hat damit
begonnen -, möchte der Herr Prof Mahdalik auch dem Kollegen Chorherr erklären,
dass von der Polizei beide Delikte, sowohl Verwaltungsdelikte, also Fahren auf
dem Gehsteig oder Fahren ohne Licht, als auch Gerichtsdelikte, wie
Fahrraddiebstähle, gleichermaßen zu verfolgen und zu behandeln sind. Die
Polizei ist zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit verpflichtet.
Wenn jemand auf dem Gehsteig fährt und einen Fußgänger niederführt, wird es ein
Gerichtsdelikt. Das muss der Exekutivbeamte versuchen hintanzuhalten. Wenn die
Exekutivbeamten nicht so viel mit Demonstrationen von Skatern, Radfahrern und
sonst was oder Hanfwandertagen beschäftigt wären, könnten Sie mehr Zeit darauf
verwenden, diese Sachen zu behandeln und auf unseren Straßen wäre es eine Weile
sicherer, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Interessant
ist auch, dass der Kollege Chorherr extra betont hat, dass auf den Fahrrädern
Inländer und Ausländer unterwegs sind, dass er da anscheinend differenziert.
Uns ist es völlig egal, ob ein Inländer oder ein Ausländer auf dem Sattel
sitzt. Er soll sich an die Straßenverkehrsordnung halten. Er soll sich nicht
rücksichtslos, vor allem gegenüber Fußgängern, aber auch gegenüber Autofahrern,
vor allem gegenüber älteren Personen, verhalten. Und er soll als vollwertiger
Verkehrsteilnehmer, der er sein möchte - und es wird jedes Jahr sehr viel Geld
in den Radwegausbau auch mit unserer Zustimmung hineingesteckt -, auch die
Pflichten eines vollwertigen Verkehrsteilnehmers übernehmen. Und zwar soll er
seinen finanziellen Beitrag dazu leisten und zum Zweiten soll er auch im
Straßenverkehr identifizierbar sein, nämlich mit einer Nummerntafel. Das wäre
der zweite Weg, um unsere Straßen sicherer zu machen und um die
Fahrerfluchtdelikte nach Unfällen, vor allem mit Fußgängern oder nach
Sachbeschädigungen, möglichst einzudämmen, meine Damen und Herren. (Beifall
bei der FPÖ.)
Was
mich aber trotzdem gewundert hat bei der Themenstellung der Aktuellen Stunde:
Ich habe mir heute in der Früh, weil ich früher im Rathaus war, die internationalen
Medien, aber auch die nationalen Medien zu Gemüte führen können und habe
geschaut, was die Welt bewegt, was Österreich bewegt, was in Wien auf der
Tagesordnung ist, was die Leute wirklich bewegt. Weltweit ist es vielleicht die
Eurokrise, die eine neue weltweite Wirtschaftskrise hervorrufen könnte, eine
Hungerkatastrophe in Afrika oder die Gewaltspirale im Jemen, österreichweit
vielleicht die Frage dubioser Inserate, Korruption an und für sich, wie es mit
dem Bundesheer weitergeht und wie viele Milliarden wir noch nach Griechenland
schicken und sie nie wiedersehen. (GR Mag
Rüdiger Maresch: Oder nach Kärnten!)
Und
was interessiert die GRÜNEN? Radfahren, Radfahren, Radfahren, Radfahren. Ich
glaube, es waren die ersten vier Plätze. Auf Platz fünf kommt wieder ein Rad,
nämlich das, das zufällig gerade in Peking umgefallen ist, und auf Platz sechs
ein unglücklich aufgeplatzter Kaffeesack in Kolumbien, während in Wien
300 000 Menschen an oder unter der Armutsgrenze leben, in einer Zeit, wo
in Wien zehntausende Familien nicht wissen, wie sie am nächsten Ersten ihre
Miete bezahlen, wie sie Gewand und Schulsachen für ihre Kinder bezahlen sollen,
wo zehntausende Mindestpensionisten nicht wissen, wie sie heiztechnisch über
den nächsten Winter kommen, weil sie es mit dem mageren Heizkostenzuschuss
einfach nicht schaffen, während in
Wien hunderttausende Menschen von einer rot-grünen Gebührenlawine begraben
werden, in einer Zeit, wo in Wien Gewalt, Kriminalität leider zur Tagesordnung
gehören. In so einer Zeit fällt den GRÜNEN nichts Besseres ein, als das
Radfahren zum Thema der Aktuellen Stunde zu machen. Da sage ich nur, ihr habt das
Thema klar verfehlt! Ihr solltet beim nächsten Mal besser überlegen und die
wirklich brennenden Themen in dieser Stadt aktualisieren, so wie es die
Freiheitliche Partei macht! Ihr fällt den Leuten in den Rücken! (Beifall bei
der FPÖ.)
Auch
die grüne Fahrradpolitik - das werden wir nachher beim Schwerpunktthema noch
genauer thematisieren - macht genau das Gegenteil von dem, was uns der Kollege
Chorherr gesagt hat, was beabsichtigt wird, nämlich das Klima in unserer Stadt,
nicht das gesellschaftspolitische, sondern das Umweltklima, zu verbessern, denn
meine Damen und Herren, diese Demos, die Benachteiligung der Autofahrer, die
Schikanen für die Autofahrer bewirken eines, nämlich mehr Stau, mehr
Benzinverbrauch, mehr Schadstoffausstoß, mehr Feinstaub in unserer Luft. Wir
sagen, das ist ein Irrweg, der schnell von Rot und Grün wieder verlassen werden
muss! - Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Mag Thomas Reindl: Als
nächster Redner hat sich Herr GR Lindenmayr zum Wort gemeldet.
GR Siegi Lindenmayr (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es
ist sehr interessant, dass jetzt auch schon der Kollege Mahdalik mit Codeworten
arbeitet, wenn er sagt, er hat heute die internationalen Medien und die nationalen
Medien gelesen. Wenn das ein FPÖler sagt, kann man sich ja denken, was er mit
den „nationalen Medien" meint. (Heiterkeit
bei SPÖ und GRÜNEN.)
Aber
zurück zum Thema: 2011, das erfolgreichste Jahr. Das wissen wir noch nicht
ganz, weil wir haben erst neun Monate. Aber selbstverständlich wird unsere Fraktion,
und zwar nicht nur, weil es im Regierungsübereinkommen steht, alles dazu
beitragen, dass es das auch tatsächlich wird.
Weil
der Kollege Dworak gesagt hat, die Radfahrer würden bevorzugt, muss ich doch
auch einen Blick in die Vergangenheit machen, denn man baut ja auf etwas auf.
Es ist nicht so, dass es erst seit 2011 eine gute Radfahr
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