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Gemeinderat, 62. Sitzung vom 30.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 108

 

Das war jetzt nicht ganz einfach, gerade während der Bauzeit überhaupt nicht möglich. Aber künftig wird ebenfalls ein Zugang in den Bahnhof bestehen. Im Untergeschoß des alten Bahnhofsgebäudes wird ein kleines Einkaufszentrum für die Versorgung der Reisenden entstehen, für jene, die noch schnell, wenn sie von der U-Bahn in die Bahn umsteigen, einkaufen möchten, sodass dort insgesamt eine deutliche Verbesserung zustande kommt.

 

Wir überlegen für die weiteren Verbesserungsschritte, vor allem auch den öffentlichen Raum, hinein in die Bezirke neu zu beachten, neu zu planen und das ebenfalls mit der Bevölkerung, mit den Anrainern, mit der Geschäftswelt.

 

Gestern ist der Brunnenmarkt in seiner neuen Gestalt eröffnet worden. In die Grundsteingasse, die die Verbindung vom Brunnenmarkt heraus zum Gürtel bildet, sollen grüne Trittsteine hineinkommen. Was heißt das? Das bedeutet, dass wir dort in einer ganz engen Gasse, soweit das technisch möglich ist, versuchen, Grün hineinzubringen, sodass sich diese Zone besser und qualitativ hochwertiger darstellt und dieses Image einer Zone, wo nur – unter Anführungszeichen – Ausländer wohnen, sich verändert und diese Vielfalt, die das Brunnenmarktviertel bietet, bis zum Gürtel herauskommen kann.

 

Wir haben weiters in diesem Bereich des Westgürtels auch das Konzept „Straße fair teilen", also Mehrfachnutzung des öffentlichen Raumes, vor, sodass man dort zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, zuliefern und auch mit dem Auto langsam durchfahren kann, unter Umständen auch mit Parkbänken, mit der Möglichkeit, sich dort einmal bequem auszuruhen oder sich schlicht und einfach zu treffen, dass das alles in einem Straßenraum wieder möglich wird. Das war früher so, und ich denke, dass das ein gutes Konzept ist.

 

Wir haben zusätzlich auch schon mehrere bessere Querungen für Fußgängerinnen und Fußgänger über den Gürtel schaffen können. Wir sind dabei, hier noch einmal zu überlegen, an welchen Bereichen wir diese Verbesserungen noch ansetzen können.

 

Es ist zusätzlich von jungen Architekturbüros, wie zum Beispiel „Heri und Salli“, ein Konzept entwickelt worden, wie man den Bereich rund um die U6-Station Währinger Straße attraktiv gestalten kann. Ich denke, dass dieses Konzept mit sehr spektakulären Interventionen in den öffentlichen Raum sehr gut ankommen wird. Es gab dazu auch schon eine gemeinsame öffentliche Veranstaltung des Bezirksvorstehers des 18. Bezirkes und der Bezirksvorsteherin des 9. Bezirkes. Diese haben nur positive Meldungen zu diesem Projekt mit nach Hause genommen. Sofern sich die Finanzierung darstellen lässt, werden wir das umsetzen.

 

Genauso wie wir das Projekt von Vito Acconci im Anschluss nördlich der Hauptbücherei umsetzen werden, wo wir eine Spielfläche, eine Begegnungsfläche über dem U-Bahn-Schacht zustande bringen wollen, gerade in einem besonders dicht bebauten Gebiet des 7. und 16. Bezirkes, sodass wir dort eine zusätzliche Fläche für Freizeitgestaltungen zur Verfügung haben.

 

Zusammenfassend: Das Projekt „Westgürtel" und die Aktivitäten, die gemeinsam mit dem Gürtelbeirat intensiv fortgesetzt werden, werden auch bis zum Jahr 2013 mit EU-Mitteln weiter aktiv verfolgt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke für die Beantwortung vom Grundsatz her. Wir kommen nun zu den Zusatzfragen. Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr Madejski gestellt.

 

9.14.29

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

In Ihren Aussendungen, in Ihren Reden, in Ihren Prospekten haben Sie den Fußgängern wieder Priorität gegeben. Das heißt, Fußgänger sind die wichtigsten Verkehrsteilnehmer, weil sie ja die schwächsten sind. Das ist durchaus zu verstehen. Am Westgürtel ist es ein bisschen anders. Ich habe das den ganzen Winter beobachtet, weil ich fast jeden Tag am Westgürtel aussteige und mit der U-Bahn und dann mit verschiedenen Straßenbahnen fahre. Dabei habe ich festgestellt und habe das auch dokumentiert, dass jeden Tag, und heuer war sehr viel Schnee, nur der Radweg, aber nicht ein einziges Mal der Fußgeherweg geräumt wurde.

 

Frage: Ist Ihnen das bekannt beziehungsweise ist es ein Konzept, dass man nur die Radwege und nicht die Fußgeherwege räumt? Es würde mich interessieren, wie Sie dazu stehen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie die Frage der Schneeräumung auf Fußwegen ansprechen. Denn genau das ist der Grund, warum die SPÖ vorgeschlagen hat, die Hausbesorger wieder einzuführen und die Wienerinnen und Wiener dazu in hohem Ausmaß zugestimmt haben.

 

Ich frage mich, warum die ÖVP noch immer nicht zustimmen möchte. (Beifall bei der SPÖ. – GR Dr Herbert Madejski: Die Stadt räumt nicht! In den Bögen gibt es doch keinen Hausbesorger! Weder ich noch Sie sind dort Hausmeister!)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage. (GR Dr Herbert Madejski: Herr Vorsitzender, das war nicht eine Beantwortung meiner Frage!) – Die Art und Weise der Beantwortung der Frage obliegt ausschließlich dem, der die Antwort gibt.

 

Wir kommen daher zur 2. Zusatzfrage. Sie wird gestellt von GRin Mag Lachkovics. – Ich bitte darum.

 

9.16.22

GRin Mag Eva Lachkovics (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich habe eine Frage zu einem Gürtelprojekt, das Sie bis jetzt noch nicht erwähnt haben und wo eigentlich genau das Gegenteil von dem passiert, was Sie in den anderen Bereichen des Gürtels geschildert haben. Ich spreche vom Landstraßer Gürtel. Dort soll eine Autobahn in den Bezirk hinein bis zur Adolf-Blamauer-Gasse gebaut werden. Der Landstraßer Gürtel soll bis zur Kleistgasse erweitert werden, ebenso die Landstraßer Hauptstraße bis zum Rennweg. Eine neue Auffahrt auf die Autobahn wird gebaut. Das bedeutet ganz klar Erleichte

 

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