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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 110

 

überzeugen konnte, regnet es dort noch immer hinein. Auch bei der Tribüne, wo vereinbart war, sie vis-à-vis der Haupttribüne zu errichten, sieht man noch irgendwelche Gerüste. Da war im Pachtvertrag dezidiert festgehalten, dass das eben eine Tribüne sein sollte, wo später auch Einbauten wie Garderoben und WC-Anlagen möglich wären.

 

Das ist alles nicht passiert. Und was macht das Sportamt? Unverständlicherweise sagt man: Macht nix, die Flächen da oben brauchen wir auch nicht. Macht’s dort auch noch ein Immobilienprojekt hin.

 

Wohlweislich ist es natürlich so, wenn dort jetzt jemand wohnen würde, noch dazu in dieser Lage in Döbling - verständlicherweise wären das keine sehr günstigen Wohnungen -, so würden sich die dann natürlich aufregen, dass unten am Sportplatz zu laut gelärmt wird, wenn da gejubelt wird und Konflikte wären vorprogrammiert. Also ich halte das eigentlich für äußerst zweifelhaft und fahrlässig, so mit einer Sportfläche umzugehen, und kann mir eigentlich die Vorgehensweise nicht wirklich erklären.

 

Es gibt ja oder gab auch andere Themen, beispielsweise den Stadthallenbadumbau. Da hat es auch Proteste gebraucht, bis erkannt wurde, dass man hier eigentlich ein Juwel hat, wo man jetzt - man muss sagen, es schaut gut aus -, doch auf Schiene gebracht hat, dass man dieses Bad saniert, aber eben auch unter Rücksichtnahme dessen, was man eben hier hat und man nicht leichtfertig dieses Bauwerk zerstört.

 

Beim Umbau der Albert-Schultz-Halle muss ich sagen, da ist es mir jetzt auch nicht wirklich untergekommen, dass man da ein großes Verfahren gemacht hätte, wer da planen wird. Ebenso vermisse ich dieses Verfahren beim Eisring Süd, bei der großen neuen Sporthalle, auch. Es hat zwar einen städtebaulichen Wettbewerb gegeben, aber wer dieses Bauwerk, diese Sporthalle hier plant und errichtet, ist eigentlich offen. Ich entnehme diversen Broschüren, dass anscheinend das Architektenteam, das den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hat, gleich auch diese Sporthalle bauen darf. Das entspricht nicht dem Wettbewerbsleitfaden der Stadt Wien und wird auch nicht sicherstellen, dass das Hallenbauwerk wirklich die beste Lösung für diesen Sportbau ist.

 

Das sind jetzt einige Beispiele dafür, dass ich in den letzten Jahren einfach festgestellt habe, dass die Kompetenz des Sportamtes es halt nun mal nicht ist, Bauverfahren abzuwickeln. Wir haben im Haus die Baudirektion. Wir haben die ganze Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, aber auch Wohnbau, wo die Baubehörde angesiedelt ist. Ich meine, dass man hier wirklich besser zusammenarbeiten müsste beziehungsweise in meinen Augen eigentlich die Baudirektion hier einmal auf den Putz haut und sagt: Leute, wir haben den Wettbewerbsleitfaden der Stadt Wien, haltet’s euch dran und macht’s da nicht euer eigenes Spiel. Deswegen habe ich jetzt einen Beschluss- und Resolutionsantrag vorbereitet. Da geht’s eben um Architekturwettbewerbe für Sportbauten in Wien, weil ich glaube, dass es eine wichtige Aufgabe ist, Freizeit- und Sportmöglichkeiten für Jugendliche, aber auch für Erwachsene weiterhin zu errichten, aber dass es irgendwie schade wäre, wenn man das Geld, das man dort einsetzt, nicht bestmöglich einsetzt. Deswegen bitte ich um Zustimmung zu diesem Antrag.

 

Und der zweite Bereich, eh schon kurz angesprochen auch schon von meinen Kolleginnen, der Schulbau. In den Schulen werden sich oder halten sich unsere Kinder jetzt schon sehr viel auf und werden es auch immer mehr, wenn es eben zur Ganztagsschule oder hoffentlich auch bald zur Gesamtschule Wien-weit kommt. Da ist es natürlich auch wichtig, dass man jetzt das Schulgebäude nicht nur saniert, damit nicht der Putz abblättert, sondern dass man eben auch räumlich die Vorkehrungen trifft. Ich nehme an, einige von Ihnen werden am Wochenende den „Standard“ gelesen haben, wo eine Sonderausgabe das Thema Schule sehr ausführlich beleuchtet hat. Da ging es auch um die Gebäude, in denen der Schulunterricht stattfinden kann und soll, da waren auch internationale Beispiele angeführt. Ich denke, dass es jetzt an der Zeit wäre. Es hat sich auch dieser Verein Schulumbau gegründet, wo ja auch einige bekannte Vertreter drinnen sind, die eben vorschlagen, dass man auch gemeinsam mit den Lehrern und den Schülern Raumkonzepte und Analysen macht, um diesen Umbau gut zu machen, dass man eben die pädagogischen Konzepte auch räumlich abbilden muss und dass der Freiraum eine gewaltig große Rolle spielt. Ich glaube, wir sollten uns einmal vorstellen - es gibt so komische amerikanische College-Filme, wo die Kinder irgendwie so auf dem College am Nachmittag schwimmen gehen und wirklich den ganzen Tag dort verbringen und es eigentlich nicht eine Strafe ist, wenn man am Nachmittag in der Schule bleiben muss, sondern man dort gerne Zeit verbringt. Vielleicht sollten wir uns einmal den Luxus gönnen zu überlegen, ob wir unseren Kindern das vielleicht nicht auch einmal bieten können, so eine Art von Freiraum und Möglichkeiten. Deshalb der Beschlussantrag, den ich auch gemeinsam mit der Kollegin Jerusalem zur sofortigen Abstimmung einbringe, dass eben hier geeignete Raumprogramme erarbeitet werden, um zeitgemäßen Unterricht in den neuen Schulen, aber auch bei der Sanierung der bestehenden Schulen zu ermöglichen.

 

Ja, in diesem Sinne denke ich, dass in dieser Geschäftsgruppe hier einiges möglich wäre und ich hoffe auch auf eine bessere Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftsgruppen beziehungsweise der Baudirektion, damit die Verfahren in Zukunft ordentlich ablaufen. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Der Nächste auf unserer Rednerliste ist Herr GR Dr Madejski. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.36.28

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

An sich nicht meine Geschäftsgruppe, aber ein Erlebnis heute in der Früh hat mich dazu bewogen, doch hier kurz ein persönliches Erlebnis und eine Idee ins Gespräch zu bringen, eine Diskussion vielleicht anzuregen. Es betrifft den Punkt 5 der Geschäftsbedingungen für Kindertagesheime und Krippen. Es geht darum, ich lese ihn ganz kurz vor:

 

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