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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 110

 

der Sportklub diesen Sanierungsverfall überleben oder nicht? Ich würde mir für Hernals und für den WSC oder WSK, da sind ja bei der Namensgebung noch offene Fragen zu klären, wünschen, dass der Wiener Sportklub das überlebt so wie die Vienna den Ansturm von Immobilienmaklern, die daneben etwas hinbauen wollten, überlebt hat, weil sich unter anderem die GRÜNEN intensiv dafür eingesetzt haben. Also hat die Vienna das gut überlebt und der Wiener Sportklub wird es hoffentlich auch. Und auch Rapid im Westen Wiens wird wahrscheinlich die Vorschläge der ÖVP, sie möge weiter an den Stadtrand da in dem alten Novotel platziert werden, auch überleben, weil das die Rapid-Gemeinde nicht wollte, das will hier die Stadtregierung nicht, das wollen wir nicht. Also die scheinen wenigstens gesichert zu sein, wiewohl sie offensichtlich einen größeren Platzbedarf haben.

 

Eine Halle, die es noch nicht gibt und die hier schon manchmal den Eindruck macht, als ob sie demnächst gebaut werden würde, ist eine Mehrzweckhalle. Da ist der Bürgermeister gestanden und hat bei Fragestunden den Eindruck vermittelt, da kommt jetzt irgendwann diese Mehrzweckhalle, die von vielen Sportverbänden gefordert, gewünscht wird.

 

Von der hören wir gar nichts mehr. Da ist entweder das Geld ausgegangen oder es hat sich die Interessenslage geändert. Aber eine Mehrzweckhalle für den Breitensport, nicht für den Spitzensport, nicht für den Fußball, wäre notwendig, sagen alle Sportdachverbände und hat hier auch schon die Sozialdemokratie gesagt. Das ist schade, dass ich das nirgends mehr finde und auch im Rechnungsabschluss sowieso nicht, aber auch von den Plänen her nirgends mehr etwas höre. Ich würde mir wünschen, dass diese Mehrzweckhalle in absehbarer Zeit gebaut wird. Man kann ja hoffen, dass wir dann im nächsten Budgetvoranschlag vielleicht etwas dazu finden. Wahlzeiten sind auch überraschende Zeiten.

 

Kinder, Bewegung, Sport. Das hören wir dauernd. Die Kinder werden übergewichtig, die haben zuwenig Bewegung. Dann hört man wieder das ganze Angebot, das es schon gibt. Eigentlich ein seriöses Thema, dem man sich ganz normal annehmen kann. Wie schaut es wirklich aus? Der Befund ist schlecht für Kinder, für Sechsjährige, für Achtjährige. Man muss etwas tun, da sind sich auch wieder alle einig und dann wird man mir wieder erzählen, wie viele Hallen es nicht gibt und die Fun- und Sport-Hallen. Da gibt es halt ein Problem. 2,50 EUR ist nicht für jeden ein Vermögen, aber 2,50 EUR ist für ein paar Kinder schon die Barriere, warum sie nicht hingehen und warum ein Vater, der 4 EUR zahlen muss, mit seinen zwei Kindern nicht hineinmarschiert, weil er dann 10 EUR braucht, 9 EUR, wenn man es genau rechnet - machen wir da nicht eine PISA-Studie - weil er dann 9 EUR braucht, wenn er zu dritt hingeht. Das ist für manche eine Barriere. Wo kann man den Sport hinverlagern, wo er stattfindet? Was gibt es für gute Modelle in anderen Ländern? Schauen wir nach Deutschland, Nordrhein-Westfalen. Da gab es, bevor der Herr Rüttgers dran war, eine rot-grüne Koalition über 10 Jahre und die hat Mitte der 2000er Jahre, also vor 5, 6 Jahren, ein Programm entwickelt „Die tägliche Sportstunde an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen“. Ein Projekt, wo man Partner gesucht hat. Das könnte man in Wien mit den Ganztagsschulen, bei den anderen wird es nicht leicht gehen, versuchen und die tägliche Sportstunde einführen. Da sucht man sich Partnerschulen und schaut sich einfach an, wie sie es in Nordrhein-Westfalen gemacht haben. Das ist dort erfolgreich abgeschlossen. Leider ist dann zwischendurch die CDU an der Macht gewesen, die wollten das nicht stärker ausbauen. Jetzt wird in Nordrhein-Westfalen dieser Tage wieder eine andere Regierung kommen, da wird das wieder aufgenommen.

 

Das ist ein Projekt, da müsste eigentlich jeder dafür sein, das kostet nicht gleich ein Vermögen. Eigentlich müsste man den Pilot nicht mehr machen, weil man die Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen nehmen könnte und einfach das Projekt ausbauen. Dann brauchen wir nicht darüber reden, ob Kinder in der Freizeit eh ein Angebot haben, weil sie das vielleicht nützen oder auch nicht und das kostet vor allem meistens was. Den Sport in die Schule bringen, das macht einen Sinn und bei den Ganztagsschulen wäre das auch möglich, dass wir dafür die Räumlichkeit und alles schaffen, das ist natürlich auch klar. Aber das würde ich mir für die Zukunft wünschen.

 

Wir sind in einem Wahljahr. Da gibt es normalerweise viele Versprechungen von regierenden Parteien, da ist die Sozialdemokratie in Österreich nicht ausgenommen. Vielleicht versprechen Sie einfach allen Eltern oder allen Kindern mehr Bewegung in der Schule und in der Grundschule, in der Volksschule, eine tägliche Sportstunde als Projekt. Und dann schauen wir, was dabei herauskommt und machen das in fünf Jahren dann flächendeckend. Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste am Wort ist Frau GRin Riha.

 

11.14.08

GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Es ist ja heute in dieser Legislaturperiode die letzte Rechnungsabschlussdebatte und ich möchte ein kleines Resümee der vorschulischen Bildung ziehen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren der Regierungsfraktion! Auch wenn Sie es, da bin ich mir sehr sicher, nicht zugeben werden, können, dürfen, wollen, was auch immer, die ÖVP-Wien hat die Entwicklung der vorschulischen Bildung in dieser Stadt in den letzten Jahren maßgeblich mit beeinflusst. (Beifall bei der ÖVP.) Ich möchte Sie an dieser Stelle an die langjährige Forderung von uns, den gebührenbefreiten Kindergarten, erinnern. 8 Jahre lang, 13 Anträge haben wir gestellt und fast den ganzen Zeitraum über haben wir die Argumente gehört, warum es nicht geht und auf gar keinen Fall möglich ist. Heute habe ich ja von der Kollegin Nowak gehört, dass sie erkannt hat, dass es die erste Bildungseinrichtung ist. Da bin ich wirklich sehr froh über diese Erkenntnis. Dann kam der Sinneswandel, der März 2009 und die Ankündigung vom Herrn Bgm Häupl, jetzt soll er kommen, der Gratiskindergarten. Gratis ist er zwar nicht

 

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