Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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lassen Sie mich ... Zur heißen Luft komme ich auch gleich. Lassen
Sie mich noch ein paar Sätze zu diesem Misstrauensantrag sagen. Sie stellen
hier einen Misstrauensantrag gegen unsere Finanz- und Wirtschaftsstadträtin,
gegen unsere Vizebürgermeisterin, wo ich wirklich sagen kann, tagtäglich von in
der Früh bis am Abend hat die Frau Vizebürgermeisterin nichts anderes im Kopf
als wie sie die Wienerinnen und Wienern weiterhin (Heiterkeit bei der FPÖ.)
unterstützen kann. (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist ein maoistischer
Parteikongress!) Es geht in
Krisenzeiten, in denen wir uns derzeit befinden, wir befinden uns in einer
Wirtschaftskrise (Große Aufregung
bei der FPÖ.), da braucht es
Personen, da braucht es Persönlichkeiten mit Führungsqualität (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist ein
maoistischer Parteikongress!), da
braucht es Persönlichkeiten, die wissen, was sie tun und da braucht es vor
allem auch Persönlichkeiten, die Mut haben (Aufregung bei GR Mag Wolfgang Jung.) und die auch dementsprechend agieren. (Weitere große Aufregung bei der FPÖ.) Das macht die Frau VBgmin Mag Renate Brauner und darauf können wir
stolz sein. (Beifall bei der SPÖ.)
Und vielleicht jetzt noch so ein kleiner Abstecher auch in den Humor und
ins Kabarett. (Heiterkeit bei der FPÖ. – GR Mag Wolfgang Jung: Der
Unterschied ist, dass man beim Kabarett lacht!) Ja Ihnen ... Sie
können gleich weitermachen. Sie können sich vielleicht alle daran erinnern, wie
der Herr Strache beim Kaiser war und wie er damals vom Kaiser gefragt wurde:
„Sagen Sie einmal, wie ist das? Wien hat, glaube ich, in der Lebensqualität
welchen Platz? Den ersten? Und Sie wollen das ändern?“ Und jetzt sitzen Sie im
gleichen Boot, weil was wollen Sie alles ändern? Sie wollen offensichtlich
ändern, dass Wien die Nummer 1 bei der Lebensqualität ist, weltweit. Sie
wollen ändern, dass Wien bei den Kongressen die Nummer 1 ist. Sie wollen
ändern, dass bei den internationalen Betriebsansiedlungen die Stadt Wien die
Nummer 1 ist. Und da kann ich schon wieder eine Geschichte von der Frau
Marek erzählen: Sie macht heute eine Aussendung über den Wirtschaftsstandort
Wien und schreibt auch da ganz klar etwas hinein, was nicht stimmt. (Aufregung
bei der ÖVP.) Sie vergleicht, Sie sagt, Wien soll sich an Niederösterreich
orientieren und schreibt von 170 Betriebsansiedlungen in Niederösterreich. Es
gibt eine Aussendung von der „ecoplus“ von der zuständigen Landesrätin selbst
ausgeschickt, da geht es um 73 Betriebsansiedelungen und –erweiterungen,
inklusive Erweiterungen! Wir haben in Wien derzeit 98, wir hatten im Jahr 2008,
worauf sich die Frau Staatssekretärin bezieht, 119 und das sind zwei Drittel
aller internationalen Betriebsansiedlungen in diesem Land, die in Wien
erfolgen. (Aufregung bei StRin Ing Isabelle Leeb.) Also Wien kann nicht
so schlecht sein, wie Sie das immer darstellen! Und ich könnte diese (Beifall bei der SPÖ.) Liste natürlich
noch fortsetzen.
Es wurde heute schon von meinen Kollegen gesagt zum Beispiel bei der
Jugendarbeitslosigkeit. Auch hier ist die Stadt Wien Vorbild. Wir leben in
einer der reichsten Regionen in Europa und Sie wollen das ändern! Wir nehmen
das zur Kenntnis, dass Sie das ändern wollen. Sie wollen das verbessern. Vom
ersten Platz wollen Sie wohin? Sagen Sie uns das bitte. (Heiterkeit bei den
GRen Mag Alexander Neuhuber und Mag Wolfgang Jung.) Sie haben das mit der
Mathematik offensichtlich noch nicht durchschaut.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme zum Schluss. Dieser
Misstrauensantrag gegen die Frau Vizebürgermeisterin ist nichts als billige
Polemik. Es ist eine Bankrotterklärung, eine politische Bankrotterklärung vor
allem der ÖVP, natürlich auch der FPÖ! (Aufregung bei der ÖVP.) Sie
haben es ja heute schon selbst mehrfach angesprochen: Am 10. Oktober
entscheiden die Wienerinnen und Wiener darüber und wir sehen wirklich in aller
Gelassenheit diesem Tag entgegen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Geschätzte
Kolleginnen und Kollegen!
Ich glaube, man
kann auch ein bisschen emotionsloser diskutieren. Ich glaube auch, dass man dem
Redner auch zuhören wird können und wir haben ja nicht mehr so viele Redner
vorgemerkt. Nur, man kann auch mit der Vorgangsweise der ÖVP nicht einer
Meinung sein. Ihr Verhalten als „Sauerei“ zu bezeichnen, glaube ich, ist eine
ungebührliche Bezeichnung und, GR Strobl, dafür muss ich dir einen Ordnungsruf
erteilen. (Beifall bei der ÖVP. – Aufregung bei den GRÜNEN.)
Zu einer tatsächlichen
Berichtigung hat sich Herr DDr Schock gemeldet.
GR DDr Eduard Schock (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Ja, Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Der Kollege Strobl hat hier eben gemeint, dass der Syndikatsvertrag
betreffend den Flughafen Wien in diesem Gemeinderat hier beschlossen worden
sei. Ich darf das berichtigen: Das ist die Unwahrheit. Dieser Syndikatsvertrag
ist nicht in diesem Gemeinderat beschlossen worden. Richtig ist vielmehr, dass
dieser Syndikatsvertrag von den Bundesländern Niederösterreich und Wien und
damit auch von der Frau Brauner hinter dem Rücken dieses Gemeinderats und ohne
Wissen dieses Gemeinderats abgeschlossen worden ist. Richtig ist weiters, dass
die Frau StRin Brauner heute genau das diesem Haus, diesem Gemeinderat
verschwiegen hat und, da sie diesen Syndikatsvertrag offenbar genau kennt, dass
sie damit heute bewusst die Unwahrheit gesagt hat. Und richtig ist, meine Damen
und Herren, dass die StRin Brauner mit dem heutigen Tage damit rücktrittsreif
ist! (Beifall bei der FPÖ. – GR Mag
Wolfgang Jung: Sie ist hysterisch! – VBgmin Mag Renate Brauner: Nicht
hysterisch, sondern über Ihre lächerliche Verhaltsweise verwundert! – Aufregung
bei SPÖ und FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Dipl-Ing Margulies und ich erteile es ihm.
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