Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll - Seite
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alles steht, wer die Partner sind, die Uni Berlin, all das kommt ja dann
erst auf Nachfragen, all das hätte auch klarer da herinnen stehen können. Das
ist mit ein Grund, hier nicht zuzustimmen.
Wenn es Ihnen wirklich ernst gewesen wäre, die Opposition dabeizuhaben,
dann – noch einmal – hätten Sie uns im Vorfeld einladen können, wir hätten das
diskutieren können, dann hätte es vielleicht eine breitere Zustimmung gegeben.
– Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine weitere
Wortmeldung liegt mir nicht vor. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das
Schlusswort. Anträge liegen mir auch keine vor. Wir kommen damit zur Abstimmung
des Geschäftsstückes.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die
Zustimmung bei der SPÖ fest. Das Geschäftsstück hat die erforderliche Mehrheit.
Postnummer 53, Erweiterung der Park-and-ride-Anlage Siebenhirten.
Berichterstatter ist nach wie vor Herr GR Ekkamp.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr Vorsitzender!
Geschätzte Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR
Dipl-Ing Margulies. – Bitte schön.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im
Rathaus): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir haben es uns im Gegensatz zu vielen anderen Garagen dieses Mal nicht
sehr leicht gemacht, sondern wirklich überlegt, was steckt eigentlich hinter
diesem Aufstocken, macht es Sinn, und falls ja, um welchen Preis macht es Sinn
– denn, wie gesagt, das ist eine bestehende Garage, auf die man etwas
draufbauen möchte –, und sind dann zu dem Schluss gekommen, dass wir – und ich
möchte versuchen, das dann noch einmal ein bisschen näher zu erläutern, warum das
so ist – diese Art der Finanzierung für diese Garage erneut für falsch
erachten.
Nicht nur, dass um dieselbe Subvention 1 000 Kinderbetreuungsplätze
geschaffen werden könnten, vielmehr handelt es sich bei dieser Subvention für
die Aufstockung der Hochgaragenplätze in Siebenhirten um eine Bevorzugung und
de facto eigentlich um eine Wohnsammelgarage. Ja, es stimmt, diese Garage ist
mittlerweile sehr oft voll. Stimmt! Haben Sie einmal geschaut, welche Autos
drinnen stehen? Schauen Sie einmal genauer! Da sind nicht nur
Niederösterreicher – einmal ganz abgesehen davon, dass es viel günstiger wäre
für die Verkehrspolitik in Wien, wenn man endlich eine Kernzonenausweitung
machen würde und die Leute nicht in die Stadt hereinholt –, aber es gibt am
Wiener Flur anscheinend zu wenig Parkplätze, es gibt in der Umgebung
anscheinend zu wenig Parkplätze. Und was macht die Stadt Wien? Jeder andere
muss zahlen, selbst in den Volksgaragen muss man mittlerweile um die
75 EUR für einen Platz zahlen, nur in Siebenhirten bietet man der
Wohnbevölkerung als Zuckerl vor der Wahl einen Garagenplatz um 45 EUR im
Monat an.
Und jetzt ganz ehrlich! Ist es Aufgabe der Stadt Wien, aus dem Budget
der Stadt Wien Menschen um 45 EUR pro Monat einen Garagenplatz anzubieten?
Und warum dann nur in Siebenhirten und nicht überall anders? Oder ist es so –
auch wenn es mir momentan gerade so vorkommt, dass nur die wenigsten Anwesenden
der Sozialdemokratischen Fraktion tatsächlich zuhören (GR Godwin Schuster: Schauen Sie zu den anderen Fraktionen!); ich
sage, das kommt mir so vor, dass sie sozusagen in sich hineinnicken, aber das
passiert eben, wir haben jetzt immerhin schon viertel drei am Nachmittag und
eine anstrengende Sitzung hinter uns, aber es ist ... (Zwischenrufe bei
der SPÖ.) Ja, ich freue
mich doch eh, dass Sie überhaupt da sitzen, es ist ja gar nicht so.
Kollege Maurer! Wissen Sie, was der Vorteil in meiner Fraktion ist? Da
wissen sie, was ich sage, das diskutieren wir vorher, und es ist ausgemacht,
aber ich versuche ja, es Ihnen zu erklären. Sie sind die Mehrheitsfraktion, Sie
sind diejenigen, die entweder Ja oder Nein sagen. Im Endeffekt hat sich
gezeigt, es ist vollkommen egal, was die Grünen
sagen, was die ÖVP sagt, selbst was die FPÖ sagt, es ist vollkommen egal, das
Einzige, was zählt – Kollege Nevrivy, du nickst –, ist, was die SPÖ sagt. So
ist es mit einer Absoluten. (GRin
Mag Sonja Ramskogler: Wir machen, was die Bevölkerung wünscht!) Na,
was die Bevölkerung wünscht, das werden wir dann so oder so im Herbst sehen,
aber im Gemeinderat selbst – und das ist das Traurige, das ist das Traurige am
gelebten Parlamentarismus –, hier herinnen verkommt der Parlamentarismus, weil
die Argumente nicht zählen.
Kollegin Ramskogler, warum wollen Sie den Menschen in Siebenhirten um
45 EUR eine Wohnsammelgarage geben? Jeder andere, der das Glück hat, rund
um eine Volksgarage zu wohnen, zahlt ungefähr 75 EUR, und wer das Mazel
nicht hat, zahlt, je nach Lage, zwischen 100 EUR bis 300 EUR
aufwärts. Warum machen wir das in Siebenhirten, dass wir einfach eine
Hochgarage um zwei Stockwerke aufstocken, noch einmal eine Menge Garagenplätze
hineinpfropfen, in dem Wissen, es werden nicht die Pendlerinnen und Pendler aus
Niederösterreich sein, die diese Garage nutzen, sondern es werden diejenigen
sein, die in der Nähe wohnen, weil es keine Parkraumbewirtschaftung gibt, weil
es ob der fehlenden Parkraumbewirtschaftung zu wenig Parkplätze gibt und weil
die Kernzone noch immer nicht ausgeweitet wurde.
Vielleicht kann da endlich einmal die Frau
Finanzstadträtin mit dem zuständigen Landesrat in Niederösterreich Gespräche
aufnehmen, den VOR mit einbeziehen, um endlich über eine Kernzonenerweiterung
nachzudenken. Es wäre höchst an der Zeit dafür. Aber jetzt noch einmal mehr als
4 Millionen EUR für ein paar Hundert Garagenplätze auszugeben, diese
mit 85 Prozent zu subventionieren – tut mir leid, das ist jenseitig,
jenseitig in einer Zeit, wo die Stadt Wien eigentlich jeden Euro umdrehen
sollte. Man hat jetzt
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