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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 102

 

offenbar. Kennen Sie jene Untersuchung der Gewerkschaft, dass pro Jahr 1 350 Personen eine qualifizierte mediale Ausbildung beenden und der Bedarf in Medienunternehmen bei 400 Personen liegt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Wenn Sie aus der Begrifflichkeit „es muss eingerichtet werden" den Schluss ziehen, dass die Wien Holding da jetzt selbst einen Kurs macht, dann tut es mir leid, dann ist das Ihre Interpretation. So ist es keinesfalls.

 

Zum Zweiten haben wir sehr genau beschrieben, was alles notwendig ist. Ich weiß nicht, welchen einzelnen Herrn Sie meinen. Vielleicht können Sie mir das nachher dann sagen, denn es ist spannend. Tatsache ist, dass wir sehr wohl mit sehr, sehr vielen Damen und Herren, die sich unten im Media Quarter schon angesiedelt haben, aber auch mit vielen, die noch Interesse haben, Gespräche geführt haben, und natürlich haben wir uns auch entsprechend mit Experten und Expertinnen zusammengesetzt beziehungsweise die auch um ihre Fachmeinung gefragt.

 

Das Interessante, Herr Gemeinderat: Bei Ihrer Pressekonferenz, die insgesamt ja sehr spannend war, wenn ich mir die Unterlagen anschaue, zitieren Sie – also offensichtlich sind Sie der Meinung, dass das eine sehr relevante und fachlich qualitativ hochwertige Einrichtung ist – die Ausbildungsseite des Medienhauses. Sie haben in Ihrer Presseinformation zusammengeschrieben, was es Ihrer Meinung nach schon alles gibt – oder nicht Ihrer Meinung nach, sondern Sie zitieren die Ausbildungs-Website des Medienhauses Wien –, und da schreiben Sie eben oder schreiben Sie ab, was es da schon alles an Ausbildung gibt. Und wissen Sie, was das Spannende ist? Es ist genau dieses Medienhaus, das uns genau auf Grund dieser Analyse, die Sie selbst in Ihrer Unterlage zitieren als die Experten und Expertinnen in dem Bereich, ganz genau gesagt hat, wo noch eine Lücke ist, und uns ganz genau vorgeschlagen hat, welche Ausbildungsmodi wir noch anbieten sollen und was noch notwendig ist. Und das, denke ich, ist schon ein bisschen mehr als das von Ihnen Dargestellte, dass irgendein anonymer Mensch sich irgendetwas wünscht, sondern wir haben hier, wie immer, wenn wir etwas tun, sehr genau vorbereitet und sehr genau geschaut.

 

Ich finde es ein bisschen bedauerlich, dass auch Maßnahmen, mit denen wir den Medienstandort Wien stärken wollen, mit denen wir das Media Quarter stärken wollen, das bisher außerhalb der politischen Debatte gestanden ist, wo wir immer gesagt haben, da ziehen wir an einem Strang, das ist wichtig für den Wirtschaftsstandort, jetzt in Frage gestellt wird. Aber ich hoffe, dass sich diese Entwicklung bald wieder verändern wird. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird von GR Florianschütz gestellt. – Bitte schön.

 

GR Peter Florianschütz (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeister!

 

Es scheint eine Tendenz zu sein, aus Gesamtzusammenhängen immer ein Fitzerl herauszunehmen und sich dann daran anzuhängen. Ich denke mir, man kann schon sagen, dass eine Stadt wie Wien, eine Weltstadt wie Wien zum Beispiel im Bereich Kooperation zu Medien, Medienerziehung oder Medienentwicklung einen guten Dienst leistet. Aber das ist ja nicht isoliert zu betrachten. Die Wien Holding kann ja mehr.

 

Daher meine Frage: Was ist Ihrer Meinung nach die volkswirtschaftliche Bedeutung der Wien Holding und ihrer einzelnen Geschäftsbereiche, und was leistet diese Wien Holding für Wien konkret?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Nun, ich denke, die Wien Holding ist ein Beispiel dafür, dass die Stadt auf sehr innovative Art und Weise versucht, den Wirtschaftsstandort und die Entwicklung, auch die Stadtentwicklung im engeren Sinn, positiv zu steuern. Und ich denke, dass wir das ganz erfolgreich machen. Die Wien Holding ist da ein ganz zentrales Element, das ist völlig richtig, denn sie gibt uns die Möglichkeit, zum Teil alleine, zum Teil mit Privaten, positiv auf die Entwicklung im Interesse der Lebensqualität dieser Stadt Einfluss zu nehmen.

 

Nun aus Zeitgründen nur ganz kurz, weil ja heute die Fragestunde eher eine Aktuelle Stunde geworden ist: Es sind 75 Betriebe, die wir da in der Wien Holding zusammengefasst haben. Allein heuer investiert der Konzern Holding 166 Millionen. Als Paradebeispiel nenne ich unsere neue Schiffsstation, auf die ich besonders stolz bin, weil sie auch so eine Landmark sein wird für den 1. Bezirk. Aber es gibt Beispiele, die weniger spektakulär sind, jedoch zumindest genauso wichtig oder eigentlich noch wichtiger sind wie der Hafenausbau oder die Erweiterung der Laborgebäude auf dem Areal in Neu Marx, die Therme in Oberlaa und viele andere Immobilienprojekte. 2 000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen; allein im Vorjahr 370 Millionen EUR; Umwegrentabilität 1 Milliarde und damit die Sicherung von 15 000 Arbeitsplätzen.

 

Ich könnte jetzt noch eine Vielzahl von Beispielen aufzählen, tu das aus Zeitgründen nicht, aber ich denke, die Wien Holding ist ein Beispiel dafür, dass wir hier sehr positiv die Wirtschaftsentwicklung beeinflussen können, im Interesse der Wiener und Wienerinnen, im Interesse der Arbeitsplätze, und dass es eine sehr kluge Entscheidung war, dass die Stadt sich nicht, wie es von vielen in der Opposition gefordert wurde, rein nur den unternehmerischen und Profitkriterien unterwirft, sondern dass wir hier die öffentliche Hand einsetzen, nicht um Profit, sondern entsprechende Lebensqualität für die Wiener und Wienerinnen zu maximieren. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 3. Zusatzfrage wird von GR Mag Ebinger gestellt. – Bitte.

 

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen):

 

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