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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 102

 

Situation. Ich glaube, dass ein Grund für diese schwierige Situation – neben diesen ganzen Diskussionen, die es hier gibt, und natürlich neben dem objektiven Kriterium, dass beim Skylink Dinge eben schief gelaufen sind, wo wir noch nicht im Detail wissen, wie und warum, aber dass viel schief gelaufen ist, liegt ja wohl mehr als auf der Hand, glaube ich – die Verunsicherung ist, die in dem Unternehmen herrscht, und so wird es mir auch gemittelt, dass die Verunsicherung, die in dem Unternehmen vorhanden ist, mit einer der Hauptgründe ist.

 

Das halte ich gerade jetzt in Zeiten, wo es wirtschaftlich ganz besonders schwierig ist, für ganz besonders schlecht, und jetzt Aufsichtsräte auszuwechseln, abzuberufen, von denen wir wissen, dass sie als Vertreter der Stadt langjährige, erfahrene Menschen sind, die sehr viel auch an Kontinuität und Stabilität, an Wissen und Qualifikation mitbringen, halte ich nicht für vernünftig. Ich denke eher – und das ist mein ganz klarer Auftrag und mein ganz klarer politischer Wille –, es ist alles daranzusetzen, dass dieses Schiff im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich der Flughafen, wieder in gerade, stabile Bahnen kommt, denn das ist es, was jetzt unbedingt notwendig ist, und dass dieses Hick-Hack und diese Streitereien, die die ohnehin schon schwierige Situation, die ohnehin schon großen Herausforderungen noch schlimmer machen, so rasch wie möglich aufhören. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 3. Anfrage.

 

Wir kommen nun zur 4. Anfrage (FSP – 02132-2010/0001 – KVP/GM). Sie wurde von Herrn GR Dr Wolf gestellt und ist gleichfalls an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet. (Erachten Sie die Wien Holding GmbH, die meist defizitär gebart und ihre Kulturbetriebe wie etwa die Vereinigten Bühnen in der Vergangenheit durch die stets steigenden Millionenbeträge der Steuerzahler subventionieren ließ, für geeignet, eine hochqualifizierte Journalistenausbildung zu organisieren?)

 

Bitte, Frau Vizebürgermeister.

 

VBgmin Mag Renate Brauner: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Sie fragen mich, ob ich die Wien Holding für geeignet hielte, eine hochqualifizierte Journalistenausbildung am Standort Neu Marx zu organisieren. Das glaube ich absolut. Die Wien Holding hat mit Marx und mit vielen anderen Playern gemeinsam – es ist ja hier auch die Wirtschaftsagentur mit involviert – einen Medienstandort geschaffen, der sehr, sehr gut unterwegs ist und der, glaube ich, auch noch eine große Zukunft vor sich hat, außer wir schaffen es, sie auch in so ein parteipolitisches Hick-Hack hineinzubringen, dass wir diesem Standort auch noch schaden. Aber das hoffe ich doch stark, dass wir das nicht tun.

 

Nun konkret zu Ihrer Frage, nachdem sie so ein bisschen impliziert, die Wien Holding würde jetzt selbst eine Journalisten- und Journalistinnenausbildung anbieten. Auch hier muss ich mich leider wiederholen. Wir haben die Informationen entsprechend weitergegeben, aber es hat leider nichts genützt.

 

Die Wien Holding selber schafft die Voraussetzungen dafür, dass im Media Quarter Marx auch das Thema Ausbildung eine zentrale Rolle spielen kann. Das geschieht nicht aus Jux und Tollerei oder weil wir sonst nichts zu tun hätten, sondern weil uns von vielen, vielen, vielen, die entweder im Media Quarter Marx sind oder planen, sich dort anzusiedeln, oder Überlegungen diesbezüglich haben, gemittelt wurde, dass das ein ganz wichtiges Element sei, das zu einem erfolgreichen Medienstandort dazugehört.

 

Keinesfalls – das haben wir mehrfach gesagt, und ich hoffe, dass es mir jetzt gelingt, es so deutlich zu vermitteln, dass das nicht noch einmal behauptet wird –, keinesfalls versteht sich die Wien Holding dabei als Ausbildungseinrichtung oder Ausbildner für Journalisten und Journalistinnen, sie gründet auch keine Fachhochschule, keine Ausbildungseinrichtung, sondern wird mit bestehenden Fachhochschulen, medienaffinen Einrichtungen und privaten Unternehmungen kooperieren. – Das einmal, um das ganz klar zu machen.

 

Zum Zweiten: Dieser Fachhochschullehrgang heißt – und die Information haben Sie ja – Film-, Medien- und TV-Produktion, und der Schwerpunkt – und auch das haben wir wiederholt erklärt – liegt bei den wirtschaftlichen, technischen und organisatorischen Fachkompetenzen, nämlich genau jener Ausbildungsschiene, die noch nicht auf dem Markt ist. Genauso ist es beim Master-Programm „International Media Innovation Management", einem Weiterbildungslehrgang auf internationalem Niveau, genauso ist es bei der geplanten Weiterbildungseinrichtung.

 

Das heißt, hier haben wir uns sehr genau angeschaut, was noch notwendigerweise für den Markt und damit für den Standort sinnvoll ist. Und das wird angeboten, und zwar nicht in der Form von selbst ausgerichtet, sondern in der genannten Form.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Dr Wolf.

 

GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Danke, Frau Stadtrat! Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie, zum Unterschied vom vorliegenden Akt, die Dinge etwas anders darstellen. Das ist Ihr gutes Recht. Tatsächlich ist im Akt die Rede davon, dass eingerichtet werden soll und nicht kooperiert mit einem neuen Fachhochschullehrgang, dass eine Publizistikakademie geplant ist, offenbar ein neues Ausbildungsgremium für publizistisch oder medial tätige Menschen. Dass es auch die Holding nicht macht, sondern offenbar eine Tochtergesellschaft, die noch neu zu gründen ist, nehme ich gleichfalls zur Kenntnis als etwas, was nicht so im Akt vorgesehen ist.

 

Konkrete Frage: Sie haben gesagt, es wurde Ihnen von vielen Leuten gemittelt, dass es Bedarf nach zusätzlicher Ausbildung im Medienbereich gäbe. Ich kenne diese Person, die Ihnen das gemittelt hat, diese „viele Personen", über Wunsch eines einzelnen Herrn

 

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