Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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(Beginn um 9 Uhr.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich wünsche einen
wundeschönen guten Morgen und bitte, die Plätze einzunehmen.
Die 60. Sitzung des Wiener Gemeinderates ist hiermit eröffnet.
Entschuldigt für diese Gemeinderatssitzung, und zwar während des
gesamten Tages, sind GRin Frank, GR Dr Günther, GR Mag Kowarik, GRin
Novak, GR Parzer, GR Schreuder und GRin Dr Vitouch. Zusätzlich sind mir
mehrere Personen namentlich genannt worden, die heute temporär entschuldigt
sind, die ich aber namentlich nicht vorzulesen brauche.
Wir kommen nun zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP –
02136-2010/0001 – KVP/GM) wurde von Herrn GR Günter Kenesei gestellt und
ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet. (Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um dramatische Kostenexplosionen
bei Projekten wie der Sanierung der Zentralfeuerwache in Ihrem Ressort zu
verhindern?)
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Mag Renate Brauner: Einen schönen guten Morgen
auch von meiner Seite!
Die erste Frage, die an mich gerichtet wurde, betrifft die
Zentralfeuerwache.
Sehr geehrter Herr GR Kenesei – er schaut so verändert aus mit den
Brillen –, einen schönen guten Morgen! (GR Günter Kenesei, die Brille
abnehmend: Ist es so besser?) Ja, wunderbar! Ein vertrautes Gesicht in der
Früh, das ist wunderbar. (GR Günter Kenesei: Aber leider unscharf!) Wir
werden alle älter, das ist leider nicht zu verhindern, aber dankenswerterweise
haben wir ja sehr gute Einrichtungen in der Stadt.
Also zurück zur Hauptfeuerwache. Ich darf im Zusammenhang mit der
Beantwortung der Frage auf die Informationen verweisen, die ja auch schon im
Kontrollausschuss diskutiert wurden und die dir ja auch bekannt sind. Es ist
eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen worden, um den Umbau und die Beendigung
des Umbaues der Zentralfeuerwache möglichst rasch, effizient und mit einem
gedeckelten Betrag zu ermöglichen, und zwar schon vor Vorliegen des
Kontrollamtsberichtes, aber natürlich auch noch mit den entsprechenden Schlüssen
danach.
Zum einen ist eine Deckelung seitens der Finanz festgelegt worden, die
keinesfalls überschritten werden soll und woran sich die Feuerwehr zu halten
hat, natürlich unter Wahrung des Allerwichtigsten, wozu sie da ist, nämlich der
Sicherheit der Wiener Bevölkerung, denn das ist immer die absolute, oberste
Priorität. Aber unter dieser Vorgabe ist eben festgelegt worden, dass
Effizienzsteigerungen, Einsparungsmaßnahmen so gemacht werden müssen, dass
dieser Deckel keinesfalls überschritten werden darf.
Darüber hinaus – und auch das ist ja im Kontrollausschuss schon
berichtet worden – hat es seitens der Baudirektion, der MA 34 und der
jeweils fachlich zuständigen Abteilung, in dem Fall eben der MA 68, eine
Vielzahl von Schritten gegeben, damit es in Zukunft besser gemacht werden kann
und muss, denn entgegen den öffentlichen Darstellungen habe ich natürlich nie
behauptet, dass bei der Zentralfeuerwache bei der Planung alles optimal
gelaufen ist.
Dazu gehört, um jetzt einige Beispiele zu nennen, dass man in Zukunft
bei so Großprojekten anders vorgeht. Denn das ist ja ein ganz spezielles
Projekt, und das hat ja, glaube ich, in der Diskussion auch niemand bestritten,
dass es besonders schwierig ist, während des laufenden Betriebes bei einer
Einsatzorganisation, wo es um das Leben von Menschen geht, entsprechend
Umbauten vorzunehmen, noch dazu in einem denkmalgeschützten Gebäude. Wiewohl
ich auch hier, genauso wie im Kontrollausschuss und in meinen öffentlichen
Äußerungen, nicht anstehe zu sagen, dass die Planung, gelinde gesagt,
suboptimal gelaufen ist. Denn es ist ja auch allgemein festgestellt worden,
dass hier kein Geld verschleudert oder gar irgendwie auf die Seite geräumt
wurde, nein, überhaupt nicht, es ist nur nicht im Vorhinein alles so geplant
gewesen, wie es gehört hätte, damit auch schon im Vorhinein die Summe, die es
endgültig kosten wird, festgestanden wäre.
Das heißt, eine der Schlussfolgerungen daraus ist, dass man eben sehr
individuell planen muss, je nachdem, ob es sich um eine Routineaufgabe handelt
oder ob es so ein wirklich ganz spezielles Projekt ist, wie es die Feuerwache
aus den genannten Gründen ist. Deswegen ist eine der Maßnahmen, die es in
Zukunft geben wird, dass Projekte in Projektklassen eingeteilt werden.
Routineaufgaben, also einfachere Aufgaben, sind Projektklasse 1,
spezifische Aufgaben Projektklasse 2, während es sich in der
Projektklasse 3 eben um ganz spezielle, unter ganz besonders komplexen
Rahmenbedingungen stattfindende Projekte handelt.
Gleichzeitig wurden ein Projektportfolio und die Verwaltung desselben
durch eine Projektportfolio-Group eingeführt, es ist bei der Steuerung der
Projektabwicklungen eine Vielzahl von Verbesserungen und Detailmaßnahmen
festgelegt worden, und es werden innerhalb der Abteilungen bestimmte Gruppen
eingesetzt, die sich für ganz spezielle Bereiche der jeweiligen Projekte
verantwortlich fühlen müssen, einschließlich der Definition, welche Gruppe
entsprechend welcher Projektklasse tätig wird.
Es hat interne und externe Projektorganisations- und
Projektablauffestlegungen gegeben, wiederum entsprechend diesem neuen Zugang
der unterschiedlichen Projektklassen, inklusive einer im Vorhinein festgelegten
Vorgangsweise, was man tut, wenn Änderungen des Projektes auftreten. Denn eines
der Probleme – aber das ist ja auch allgemein bekannt –, mit denen wir beim
Umbau der Feuerwache zu kämpfen hatten, war, dass es einerseits zu
Projektänderungen gekommen ist, weil aus ursprünglich zwei Projekten eines
gemacht wurde und weil es auf der anderen Seite zu Änderungen gekommen ist, die
wirklich durch äußere Umstände – von einem sehr tragischen Unfall
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