Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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Städten in ganz Österreich.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, weil Sie auch über das Internet –
ich glaube, der Kollege Margulies hat übers Internet gesprochen und über das
Budget im Internet. Ich habe mir die Mühe gemacht und habe mir das angeschaut:
Wie schaut denn das in den anderen Landeshauptstädten aus? Was gibt es denn da
für Informationen? Habt’s euch das auch schon einmal angeschaut? (GR Mag
Rüdiger Maresch: Wir reden von euch!) Schaut’s euch das bitte einmal an und
dann werdet ihr alle sehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, wie vorbildlich
Wien hier agiert und wie übersichtlich und informativ das auch dargestellt ist.
Jetzt
komme ich zu ein paar Punkten, wie gesagt, ich werde nicht alles hier vorlesen,
aber ein paar Anmerkungen seien schon gemacht. Was passiert denn?
4,4 Milliarden EUR nachfragewirksame Ausgaben.
1,7 Milliarden EUR Ausgaben Bau- und Baunebengewerbe. Das wird Sie
besonders interessieren, Frau StRin Leeb. Das sichert nicht nur die
Arbeitsplätze, das sichert nicht nur Ausbildungsplätze, sondern das sichert
auch die Aufträge für die Klein- und Mittelbetriebe in dieser Stadt, die uns
ja, hoffe ich, alle am Herzen liegen.
Heute habe ich auch irgendwo die Anmerkung gehört, ich weiß jetzt nicht,
wer es war, es war ein Redner der ÖVP, der über die, ich weiß jetzt nicht zig
Tausenden Arbeitslosen bei den Jugendlichen gesprochen hat. (GR Alfred Hoch:
10 000! 10 000! – GR Dr Matthias Tschirf: 10 000!) 10 000,
10 000 Arbeitslose bei den Jugendlichen. Schauen Sie sich diese Zahlen
einmal genau im Vergleich zu allen anderen Bundesländern an, wie da Wien
dasteht. Vielleicht schauen Sie sich einmal an, wie denn das in Wien ausschaut
und ob das eine Selbstverständlichkeit ist, dass es beispielsweise, ich glaube,
4 500 Jugendliche in überbetrieblichen Ausbildungsstätten in dieser Stadt
gibt. Wenn das nicht wäre, dann hätten wir eine hohe Jugendarbeitslosigkeit,
aber wir fangen das auf! Hier gibt es noch viele, viele Vergleiche, die ich
hier anmerken könnte.
Ich glaube, die Finanzverschuldung pro Kopf hat die Frau
Vizebürgermeisterin schon genannt. Wir sind, glaube ich, bei 890 EUR pro
Kopf Verschuldung. Der 2. Platz ist, glaube ich, Tirol, die sind bei rund
2 000 EUR. Wenn man sich zum Beispiel die Schulden anschaut. Wir
haben im Bund 2009 ein Budgetvolumen von 63,8 Milliarden EUR bei den
Einnahmen. Wir haben Finanzschulden im Bund 2009 von
184,3 Milliarden EUR. Wenn man sich das im Vergleich anschaut, wie
denn das in Wien ausschaut, dann werden Sie feststellen, dass es in Wien einen
Schuldenstand Ende 2009 von 1,75 Milliarden EUR gegeben hat. Im
Vergleich im Jahr 2000 waren das noch 2,04 Milliarden EUR. (GR
Dipl-Ing Martin Margulies: Wir sind super!) Der Zwischenruf vom Kollegen
Margulies „Wir sind super“ kann ich unterstreichen, das stimmt, wir sind
wirklich super! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Wir bekommen das auch immer
wieder bestätigt (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Schaltet es als Inserat!), nicht
nur im eigenen Land, sondern vor allem international. Wir haben eine
hervorragende Tourismusbilanz. Wir haben eine hervorragende Auslastung, auch da
sind wir Weltspitze, im Kongresstourismus. Wie gesagt, ich könnte diese Liste
noch und nöcher fortsetzen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wichtig ist die Tatsache, dass das
Wiener Budget transparent ist (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Stimmt nicht!),
dass es informativ ist und dass es im Sinne der Wienerinnen und Wiener
eingesetzt wird. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Für eine tatsächliche
Berichtigung hat sich Herr GR Dr Tschirf zum Wort gemeldet und ich erteile ihm
das Wort.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es ist keineswegs so, dass es Gebühren gibt, die überdeckt sind, und das
irgendeiner Erfindung des ÖVP-Klubs entspricht, sondern es ist in einem
Rechnungshofbericht nachzulesen, der bereits auf der Homepage steht, also nicht
irgendein Geheimpapier. Da sieht man, dass drei Gebühren überdeckt sind, drei
sind überdeckt und das entspricht eben nicht dem Verständnis, das der
Verfassungsgerichtshof den Gebühren anlegt.
Herr Kollege Strobl, Sie sollten auch eines wissen, Karl Kraus hat
einmal gesagt: „Der Wiener lebt in Wien und nicht im Vergleich.“ (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort
gemeldet ist Herr Dkfm Dr Aichinger und ich erteile es ihm.
GR Dkfm Dr Fritz Aichinger (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Kollege Strobl war jetzt der beste Beweis, dass man unter Umständen mit
viel Papier viel beweisen kann, viel Papier aufstapeln kann. Wenn man, nehmen wir
an, es nebeneinander hinlegt, nur damit es nach mehr Papier ausschaut, zuerst
das Budget und dann den Rechnungsabschluss. Aber es hat sicher sehr, sehr gut
gewirkt.
Meine Damen und Herren! Der heutige Tag ist
natürlich, das muss ich jetzt schon sagen, für einen Betriebswirt unheimlich
interessant. Wir haben am Vormittag eine Diskussion gehabt, wie auf der einen
Seite die Gemeinde Wien, und ich sage jetzt bewusst, der Konzern Wien, weil ich
noch darauf zu sprechen komme, dass es ja nicht nur um das Budget geht, sondern
um viele, viele verschiedene ausgelagerte Institutionen, Fonds, Beteiligungen
in den verschiedensten Formen, Unternehmungen. Letztes Beispiel im Auslagern,
nur um das zu sagen: Wien Kanal. Wenn man sich das anschaut, bei Marketing und
Werbung, das haben wir heute lang ausführen können, sind die SPÖ-Wien und die
Gemeinde Wien eindeutig im 21. Jahrhundert angekommen, macht das
professionell, sage ich noch dazu, gibt viel Geld aus, gibt sehr viel Geld,
Herr Kollege Ekkamp, sehr viel Geld aus, um zu beweisen, was alles da
funktioniert oder nicht funktioniert. Im Großen und Ganzen ist sie Weltmeister.
Aber leider, aber leider, Kollege Ekkamp, beim Rechnungswesen sind wir im
19. Jahrhundert stecken
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