Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR
Dipl-Ing Margulies. Ich bitte ihn ans Rednerpult.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Das Forschungsfest an sich wäre für alle, die
sich dieses das letzte Jahr angeschaut haben, eine recht gute Sache.
Problematisch wird es, wenn bei einer recht guten Sache die gesamten
Werbeausgaben mehr als die Hälfte dessen ausmachen, was an und für sich die
Veranstaltung kostet. 700 000 EUR als Anteil der Stadt Wien an den
Werbeausgaben bei einem Gesamtaufwand der Stadt Wien von 1 250 000,
zusätzlich 100 000 EUR vom ZIT.
Ich will die Diskussion von vorher nicht
wiederholen, aber wenn es bei einem Forschungsfest mehr an Werbung bedarf, als
das Fest an sich kostet, dann spricht dieses Fest nicht für sich. Und das ist
das zentrale Problem. Wenn man wirklich die Spitzenleistungen der Forschung wie
auch Forschung für die Alltagskultur darstellen will und dies in einer Art und
Weise sicherstellt, dass es von den Menschen angenommen wird, dann benötigt es
keine 700 000 EUR Werbung, dann benötigt das keine
700 000 EUR zusätzlicher finanzieller Mittel für die „Kronen
Zeitung".
Wir werden daher, weil wir uns nicht länger
am Anfüttern vor allem der „Kronen Zeitung" und der Zeitung „Heute"
beteiligen wollen, dieses Fest ablehnen. Nicht aus inhaltlichen Gründen,
beziehungsweise sage ich sogar dazu, es gibt eine Chance, wenn Ihnen
tatsächlich etwas daran liegt, die Zustimmung der Grünen zu erreichen.
Ich bringe nämlich einen Abänderungsantrag
ein. In der Begründung selbst wird davon gesprochen, dass wir uns vorstellen
können, dass die Werbeausgaben ein Viertel der Gesamtausgaben nicht
übersteigen. Insofern könnte die Stadt Wien bei diesem Fest tatsächlich viel
sparen. Ich bringe daher den Abänderungsantrag ein, dass die Zuführung der
Barmittel durch die Stadt Wien in der Höhe von 1 250 000 EUR auf
750 000 EUR abgeändert wird, und zwar sowohl im Punkt 1 als auch
im Punkt 2, und ersuche um Zustimmung.
Ich möchte diesen Punkt jetzt auch noch für
einen zweiten Antrag nutzen, da es sich um die Geschäftsgruppe der Frau
Stadträtin handelt und – ich gebe es zu – auch ich überrascht war durch den
sehr, sehr schnellen Fortlauf unserer Sitzung heute. Ich mache es ganz kurz,
denn der Akt selbst ist ja beschlossen. Es geht um die Überprüfung der
Grundstücksankäufe bei den Wiener Linien.
Wir haben heute einen Akt beschlossen, bei
dem es um einen Grundstücksankauf der Wiener Linien um
16 Millionen EUR ging, und die Stadt Wien hat jetzt vor fünf Minuten
beschlossen, dieselben Grundstücke um 8 Millionen EUR anzukaufen. Es
ist absurd, wenn die Wiener Linien bei einer einfachen Grundstückstransaktion
8 Millionen EUR Verlust machen. Es ist zumindest so, dass man
überprüfen muss, was dahin gehend passiert ist, und in diesem Sinne bringe ich
den Antrag auf Überprüfung von Grundstücksankäufen bei den Wiener Linien ein.
Das Kontrollamt möge überprüfen, ob dem
Ankauf der in der Begründung angeführten Grundstücke eine ordnungsgemäße
Schätzung der Grundstückspreise zugrunde gelegen ist, ob der Ankauf durch die
Wiener Linien den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit
entsprochen hat, ob es zum Ankauf auch andere Alternativen gegeben hätte und ob
es sich bei diesem Wertverlust bei dieser Grundstückstransaktion um eine
Ausnahme oder aber um die Regelerscheinung handelt. Ich ersuche um sofortige
Abstimmung.
In diesem Sinne erhoffe ich die Zustimmung zu
beiden Anträgen. Wenn Ihnen etwas daran liegt, dass Sie nicht alleine das
Wiener Forschungsfest beschließen oder zumindest mit den Stimmen der Grünen das Wiener Forschungsfest
beschließen, dann geben Sie uns die Möglichkeit dazu.
Kollegen und Kolleginnen von der SPÖ! Auch
mit 200 000 EUR wird das Forschungsfest noch gut beworben. Wir
benötigen keine 700 000 EUR dazu und auch der Hans Dichand wird es
verschmerzen. – Ich danke sehr. (Beifall bei den Grünen.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR
Mag Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Ich möchte die Gelegenheit nützen, bei diesem
Tagesordnungspunkt einen Antrag einzubringen betreffend die
Leistungsflussdichte bei Mobilfunksendemasten. Ich glaube, der Inhalt ergibt
sich aus dem gesamten Antrag, dem nichts weiter hinzuzufügen ist. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr Berichterstatter, Sie
haben das Schlusswort.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr Vorsitzender!
Geschätzte Damen und Herren!
Ich gestehe ein, mit einer Antragsflut bei diesem Forschungsfest habe
ich nicht gerechnet. Aber das soll so sein; auch dass ein Antrag eingebracht
wurde, obwohl das Geschäftsstück bereits mehrstimmig beschlossen wurde.
Ich komme als Berichterstatter aber zum Geschäftsstück zurück und denke,
das Forschungsfest, das ja 2009 das erste Mal durchgeführt wurde, fand bei den
Wienerinnen und Wienern, insbesondere bei den jüngeren Wienerinnen und Wienern,
großen Anklang. Und logisch – wenn ich dieses Wort verwenden darf – ist es,
dass man erfolgreiche Veranstaltungen weiterführen soll. Denn mit dieser
Veranstaltung will man, wie schon im Jahr 2009, auch im Jahr 2010 wieder junge
Menschen ansprechen, um sie für eine entsprechende Ausbildung zu begeistern.
Der Stand an Forschung und Entwicklung, meine sehr
verehrten Damen und Herren, ist immer ein Standortvorteil mit allen seinen Querschnittsmaterien.
Gute
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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