Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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der Stadt viele andere gibt. Der „Night Run“ findet am
5. Oktober an diesem „Tag der Lehrer“ statt, an jenem Tag, an dem es auf
der einen Seite wieder die Möglichkeit gerade auch für Lehrerinnen und Lehrer
gibt, ihre Arbeit, und ich gehe noch einmal auf die Intention auch des „Tag der
Wiener Schulen“ letztendlich ein, nämlich jenen Personen, die nicht mehr dem
System Schule sehr nahe stehen, also keine Kinder oder Enkelkinder in der Schule
haben, davon zu überzeugen, welch hervorragende Arbeit die Lehrerinnen und
Lehrer in Wien machen. Ich glaube, das war ein guter und richtiger Weg, nämlich
zu zeigen, dass hier Lehrerinnen und Lehrer in den Wiener Schulen hervorragende
Arbeit machen. Davon können sich in der Regel Eltern überzeugen, die ihre
Kinder in der Schule haben, vielleicht dann ein bissel die Großeltern.
Aber hier die Schulen zu öffnen und damit letztendlich ein klares Signal
auch zu setzen, dass Lehrer selbstbewusst ihrer Tätigkeit nachgehen können,
weil sie mit Projekten vieles und Hervorragendes leisten, ist der eine
Bestandteil. Der zweite Bestandteil ist, dass wir gesagt haben, wir wollen hier
auch den Lehrerinnen und Lehrern ein kleines Dankeschön geben. Ich denke, da
ist es eine gute Kombination. Welche Lehrer daran teilnehmen, wie viele daran
teilnehmen und ob jemand teilnimmt, das werden, und davon bin ich überzeugt,
unsere Lehrerinnen und Lehrer mit entsprechendem Selbstbewusstsein durchaus
selbst entscheiden können. Da brauchen sie meinen Tipp nicht. Es gibt eine
Einladung, die kann angenommen werden, die kann nicht angenommen werden. Der
„Night Run“ hat in den vergangenen Jahren gezeigt, das ist eine
Laufveranstaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 2. Zusatzfrage
wird von GR Mag Kowarik gestellt, bitte.
GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Die Instrumentalisierung von städtischen Einrichtungen durch die SPÖ für
Parteiveranstaltungen gibt es schon. Das muss man festhalten. Ich darf auf ein
ganz konkretes Projekt hinweisen, das auch mit einem Lauf zu tun hat. Die
SPÖ-Bezirksorganisation Rudolfsheim-Fünfhaus organisiert mit diversen roten
Vorfeldorganisation den „Run 15“ - er wird Ihnen wahrscheinlich auch was
sagen - schon seit einigen Jahren. Mir ist aufgefallen, dass Plakate für diesen
Lauf in städtischen Schulen aufgehängt wurden, was ich nicht in Ordnung finde,
noch dazu, wo dann die Anmeldung direkt über das SPÖ-Bezirksparteilokal
vorgenommen werden soll. Und auch die Gebietsbetreuung im Bezirk bewirbt eins
zu eins diese Veranstaltung. Was halten Sie davon?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also grundsätzlich bekenne ich
mich dazu, dass parteipolitische Werbung in den Schulen nichts zu suchen hat.
Insofern kann ich immer nur darauf hinweisen, wenn es solche Vorkommnisse gibt,
sie dann an unser Büro zu übermitteln. Ich erinnere mich in meiner relativ
kurzen Amtszeit durchaus auch schon an andere Vorkommnisse. Da gilt
Gleichstand. In den Schulen selbst hat die Parteiwerbung nichts verloren.
Welche sonstige Institutionen auf Veranstaltungen von welchen Sportvereinen,
politischen Parteien oder sonst wo hinweisen, bleibt, glaube ich, durchaus
immer auch den entsprechenden Institutionen überlassen. Aber ein klares
Bekenntnis dazu: Parteipolitische Werbung hat in den Schulen nichts verloren.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage
wird von GRin Jerusalem gestellt.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus):
Herr Stadtrat!
Es ist ja so, dass Ihnen die Lehrerinnen und Lehrer doch, ich möchte
fast sagen, zuhauf davonlaufen und auch in dieser Schulbefragung ziemliche
Kritik geübt haben. Jetzt halte auch ich die Lehrerinnen und Lehrer für so
mündig, auf dieses Lauf-Event nicht hereinzufallen. Es ist im Gegenteil so,
dass es an vielen Schulen ja als Witz oder teilweise sogar als Provokation
aufgefasst wird. Trotzdem ist die Lage natürlich ernst, weil wir brauchen ja,
da sind wir wahrscheinlich einer Meinung, Lehrerinnen und Lehrer, die sich an
den Schulen wohlfühlen, gern dort arbeiten und sagen: „Okay, das ist meines.“
Bei der Befragung ist herausgekommen, dass es speziell Unzufriedenheit - wir
haben unlängst darüber geredet - auch mit den räumlichen Voraussetzungen gibt.
Was soll denn auf dieser Sachebene geschehen? Was planen Sie in den
nächsten Monaten und auch Jahren, damit sich die räumliche Situation an den
Schulen für die Lehrerinnen und Lehrer massiv verbessert?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin!
Ich denke, dass man gerade auch bei den bisherigen Sanierungsmaßnahmen im
Rahmen des Schulsanierungspakets - immerhin investiert die Stadt hier rund
570 Millionen EUR an sehr vielen Wiener Schulstandorten - sich schon
jetzt davon vergewissern kann, dass gerade auch in die Situation der
Verbesserung der räumlichen Situation für Lehrerinnen und Lehrer einerseits
durch die entsprechende Adaptierung, Neugestaltung, neue Konfigurationen von
entsprechenden Lehrerzimmern - ein ganz wesentlicher Bereich - investiert wurde
oder aber ein Weg, den wir durchaus auch gehen, ist, den Lehrerinnen und
Lehrern die entsprechende Infrastruktur, wie es ja international durchaus auch
gang und gäbe ist, in den Klassenzimmern sicherzustellen. Ich erinnere daran,
wir haben hier ja durchaus gemeinsam auch entsprechende Schulprojekte besucht.
Daher steht für mich, wie auch in vielen anderen Bereichen, hier der Dialog im
Mittelpunkt. Ich habe ja bereits eine gemeinsame Runde der
ElternvertreterInnen, LehrervertreterInnen, SchülervertreterInnen eingeladen,
um hier die Ergebnisse der Wiener Schulbefragung gemeinsam zu diskutieren.
Es findet, glaube ich, nächste oder übernächste Woche
- ich glaube nächste Woche sogar schon - eine weitere Runde statt, weil es hier
das gemeinsame
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