Gemeinderat,
58. Sitzung vom 25.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 46
Sie nehmen ja das Thema nicht einmal ernst, weil Sie dann ja im
Drogenbeirat sitzen würden. Da schicken Sie andere Leute hinein, aber Sie
machen dann die Presseaussendungen für die anderen: Null Ahnung, keine
Information, keine Gespräche. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Stimmt ja
nicht!) Wenn Sie erklären, am Karlsplatz explodiert die Situation (GR
Mag Johann Gudenus, MAIS: Na sicher!), so stimmt das schlicht und einfach
nicht. Im Berichtsjahr verzeichnete „Help U"
51 615 Kontakte, das gab einen Tagesschnitt von 141. Gegenüber
2008 bedeutet das einen Rückgang um 31 Prozent, zu 2007 um
42 Prozent! (Aufregung und Heiterkeit bei GRin Veronika Matiasek.) Wenn
Sie sagen, die Polizei, so kann ich Ihnen auch zitieren, Sie waren ja bei der
Sitzung nicht dabei, aber der Kollege Lasar: Der Herr Landespolizeikommandant
Mahrer hat in der vorletzten Sitzung des Drogenbeirats sehr eindrucksvoll die
Zahlen auf den Tisch gelegt und hat gesagt, es ist rückläufig. Sie
kontrollieren mehr, das führt auch zu mehr Anzeigen, aber aus dem Grund eben,
weil sie mehr kontrollieren. Und wenn man das sieht, dann weiß man das auch.
Und auch beim Ganslwirt, Herr Kollege Gudenus, 16 Anzeigen im Jahr
2009. Im ganzen Jahr 16 Anzeigen! Nicht, was Sie erzählen, täglich,
wöchentlich Tausende – 16 Anzeigen, offizielle Beschwerden, und die sind
von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selber gerufen worden, weil es hier
eine Selbstgefährdung der betroffenen Patienten und Patientinnen gab. Also Sie
tun nur verhetzen! Sie zeigen nicht auf, wie es tatsächlich ist! Sie tun nur
skandalisieren! Sie sind der Meinung, Sie sind eh für
Drogentherapieeinrichtungen, nur wenn wir es machen, dann sind Sie dagegen.
Meine Damen und Herren und eines kann man auch nicht machen und das ins
Stammbuch der ÖVP. Auch Sie haben mit Ihren Vertreterinnen und Vertretern
jahrelang verlangt: Ausbau von Beratungsstellen. Jetzt machen wir das und jetzt
erklärt der Herr Kollege: Die ÖVP ist geschlossen gegen diesen Standort. Ich
möchte aber nicht näher darauf eingehen. Herr Kollege, klären Sie das innerhalb
der ÖVP, weil ich persönliche Gespräche auch mit zahlreichen Mandataren Ihres
Bezirks, nämlich des 4. Bezirks, geführt habe und es ist nicht so, dass die
diesbezüglich da geschlossen gegen diesen Standort sind. Ich würde Ihnen raten,
klären Sie hier die innenpolitische Meinung! (Aufregung bei GR Dr Wolfgang
Ulm.)
Wenn das Drogenkonzept generell so schlecht wäre, dann frage ich mich,
wieso Sie sich da nicht 1996 bis 2001, wo Sie in der Regierung gesessen sind
und wo dieses Drogenkonzept bereits gegolten hat, aufgeregt haben und gesagt
haben, Sie verlangen eine Änderung? Ich kann es Ihnen sagen: Ihr damaliger
Vertreter, der Gio Hahn, war schwerst einverstanden mit unserem
Drogenpräventionsprogramm, mit der Drogenpolitik. Ihr Abg Pfeiffer hat die
gegenteilige Meinung vertreten, so wie es jetzt auch wieder ist. Also es dürfte
hier keine einheitliche Meinung in der ÖVP vorhanden sein. Klären Sie das!
Treten Sie mit uns gemeinsam für eine vernünftige Drogenpolitik auf und ich
mache mir dann keine Sorgen! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die Aktuelle Stunde ist
beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß
§ 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen
Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern des Klubs der Wiener
Freiheitlichen 5, des Grünen Klubs im Rathaus 3, des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien 13 eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im
Rathaus 1, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 2 Anträge
eingelangt. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben, die
Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 7 bis 13, 15 bis 17, 19,
21 bis 27, 29, 32, 34 bis 37, 42 bis 44, 46, 48 und 49 gelten gemäß § 26
der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung
hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese
als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender Beratung die
Postnummer 30 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen:
Postnummer 1, 30, 31, 45, 47, 2, 3, 4, 5, 6, 20, 28, 33, 38, 39, 40, 41,
14 und 18. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur
Verhandlung gelangen.
Wir kommen als erstes zur Postnummer 1. Sie betrifft die Wahl
eines Dienstnehmervertreters in die Gemeinderätliche Personalkommission. Bevor
wir über den Wahlvorschlag abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu
entscheiden.
Gemäß § 27 Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen
mittels Stimmzettels vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit
Zweidrittelmehrheit anderes beschließt. Ich schlage daher vor, die vorgesehene Wahl
durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Wer von Ihnen mit meinem Vorschlag des Handhebens einverstanden ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Okay, danke, mein Vorschlag ist
mit der erforderlichen Mehrheit angenommen worden, einstimmig, wunderbar.
Dann kommen wir zur eigentlichen Abstimmung. Herr Paul Hladik ist als
Dienstnehmervertreter aus der Gemeinderätlichen Personalkommission
ausgeschieden, die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten schlägt für dieses
Mandat Herrn Andreas Bauer vor.
Ich bitte nun jene Kolleginnen und Kollegen, die diesem Vorschlag ihre
Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle auch dieses
einstimmig fest.
Nun kommen wir zu Postnummer 30 der
Tagesordnung. Sie betrifft den Grundstückskauf für das Projekt Krankenhaus Nord
und ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Ramskogler, die Verhandlung
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