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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 111

 

Ich weiß es nicht! Gibt es eventuell Rahmenverträge der Stadt Wien zwischen Swingerklubs und der Secession? Vielleicht hat der, der am meisten geleistet hat, diesen Auftrag bekommen! – Ich weiß es nicht! Sie sollen glücklich werden damit, meine Damen und Herren!

 

Ich habe mir auch ausgerechnet, dass der überhaupt nie auf 90 000 EUR kommen kann! Ich werde euch das jetzt beweisen, das ist ganz einfach: Der Swingerklub hat genau 26,5 m². Der Swingerklub braucht jeden Abend, um diese 90 000 EUR einzunehmen, 43 Männer. Die Damen zahlen ja nur ein Sechstel des Eintritts, die zahlen ja nur 6 EUR. Die Männer zahlen wesentlich mehr, nämlich 36 EUR.

 

Das heißt, man braucht am Abend 43 Männer ab etwa 21 Uhr. Es vergeht ja auch ein bisschen Zeit, bis die sich einmal ausziehen. Ich nehme an, manche arbeiten auch irgendwann einmal! Das kann auch sein! Nehmen wir einmal an, das geht so bis 2 Uhr. – Der Herr Stadtrat versteht das nicht! Das macht aber nichts! Er lässt sich nicht provozieren! Er kann es nicht! Er versteht es nicht! Er ist auch nicht lustig! Macht nichts! Aber er ist halt Kunstexperte! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Meine Damen und Herren! Man braucht mindestens 43 Männer und 43 Frauen, um die Kosten für diesen Swingerklub überhaupt hereinzubringen. Da sage ich noch gar nicht, was die dort tun, aber sie müssen einfach zahlen. Das geht sich aber überhaupt nicht aus! (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Machen Sie sich Sorgen um den Swingerklub?)

 

Wenn man das Ganze zusammenrechnet, dann kann man sagen, dass in 5 Stunden jeder 0,6 m² hat! Ich war noch nie in einem Swingerklub. Aber wenn ich mir solche Zeitungen anschaue, dann denke ich mir: 0,6 m² pro Pärchen oder für 3 Leute, das geht nicht! Ich kann das nicht! Vielleicht kann es der Herr Stadtrat, er ist größer als ich, ich bin vielleicht ein bisschen dicker und behäbiger: Ich kann das aber jedenfalls nicht, meine Damen und Herren! Das wird sich nicht ausgehen. Daher wird das Ganze ein Verlustgeschäft! (Zwischenruf von GRin Nurten Yilmaz.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bleiben wir jetzt ernst! Der Schaden ist trotzdem gegeben, und zwar in Wirklichkeit mit 46 700 EUR. (Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Beim Swingerklub?) Seien wir ein bisschen ernster! Es geht um 46 000 EUR aus Steuermitteln. – Der Herr Stadtrat hat lobenswerterweise gerade gesagt, dass sich die Secession zu zwei Dritteln mit Sponsoren – wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe – und zu einem Drittel aus Subventionen finanziert, ob vom Bund oder von der Stadt Wien, das kann ich jetzt nicht beurteilen. Wenn aber durch die Nichtbezahlung dieses Swingerklubs an die Secession, die diese Räumlichkeiten normalerweise um 2 300 bis 2 500 EUR am Tag vermietet, ein Schaden entsteht, dann beläuft sich dieser auf insgesamt 138 000 EUR, und ein Drittel davon, nämlich 46 700 EUR – Geld hat ja kein Mascherl – wird durch Subventionen gedeckt. Und genau das kann es ja nicht sein!

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf Ihnen aus der „Welt“ zitieren. Sie kennen die „Welt“. In dieser Zeitung ist am Mittwoch ein Riesenartikel über diese ganze Geschichte erschienen. Ich weiß nicht, wer ihn gelesen hat. Ich lese regelmäßig viele Zeitungen, daher auch die „Welt“.

 

Die „Welt“ hat sich mit der Secession und der gegenwärtigen Situation beschäftigt, und es wird in dem Artikel festgestellt, dass traurigerweise Alte keinen Zutritt haben. Das ist wirklich unglaublich! Alte Menschen ab 60 haben dort keinen Zutritt! Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Jugendliche haben sowieso keinen Zutritt. Ich halte jetzt kein Plädoyer für Besucher ab 60, obwohl ich über 60 bin, denn ich würde eh nicht hingehen! Ich merke nur an, dass man heute in Altersheimen und Geriatriezentren geradezu davon lebt, dass es Sex gibt. Diejenigen aber, die sich vielleicht einmal ein bisschen vom Geriatriezentrum oder Pensionistenheim absetzen und sich abseits der normalen Szene betätigen wollen, dürfen dort gar nicht hinein, meine Damen und Herren! Das ist wirklich unglaublich!

 

Aber jetzt geht es weiter. Die „Welt“ schreibt: „Bei Tag ist die Installation Christoph Büchels mit Palmen, Kitschbildern und einem ausgestopften Löwen leer zu besichtigen.“ – Also dafür würde ich nichts ausgeben! Aber manche zahlen halt dafür! Interessant wird es aber am Abend: „Man(n) erwirbt eine Tagesmitgliedschaft“ zum Preis von 36 EUR. – Ich zitiere: „Frau zahlt naturgemäß einen Bruchteil. Das geschlechtsspezifische Preisverhältnis sechs zu eins müsste in einem weniger einschlägigen Biotop sofort den Gleichstellungsbeauftragten auf den Plan rufen.“

 

Ich habe noch nicht gehört, dass das Faktum, dass hier die Männer schon wieder einmal wesentlich mehr zahlen müssen als die Frauen, in Wien den Gleichstellungsbeauftragten auf den Plan gerufen hat. Ich habe aber gelesen, dass man im Swingerklub mehr Männer als Frauen braucht. Gut! Das ist halt so. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Ich zitiere weiter: „Alkohol ist – wohl im Sinne der Volksgesundheit – entsprechend teuer.“ – Das ist auch klar.

 

Aber jetzt kommt es, Herr Stadtrat! Dort gibt es nämlich Richtlinien. Haben Sie schon die Richtlinien geklärt? Sie waren ja noch nicht dort! Sie gehen erst hin! Dann nehmen Sie aber bitte die Richtlinien mit! (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Darf ich Sie in den Rabenhof einladen?)

 

Zu den Richtlinien beziehungsweise dieser Gebrauchsanweisung für den Swingerklub meldet die „Welt“ Folgendes, Herr Stadtrat: „,Kein Nacktzwang, aber erotisches Outfit erwünscht.’ Das beruhigt, ebenso wie der Appell, die Hygienevorschriften zu beachten und gebrauchte Kondome und Papiertücher bitte in die bereitstehenden silbernen Abfalleimer zu werfen und nicht zwischen den Matratzen zu verstecken.“ (Heiterkeit und Zwischenrufe bei SPÖ, FPÖ und GRÜNEN.)

 

Meine Damen und Herren! Es ist wirklich unglaublich, welche Richtlinien dort herausgegeben werden! Zuletzt kommt in diesem Artikel noch ein lieber Satz: „Um mit

 

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