Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 93
aufbauen. Nehmen Sie Buße! Sie würden gut daran tun!
(Beifall bei der SPÖ. - GR Günter
Kenesei: Bei der Rede wirst Du bald Bezirksvorsteher!)
Wir Wiener und Wienerinnen haben keine so großen
Probleme, wie Sie es hier sehen, wenn wir sehen, was Wien getan hat - der
Kollege Deutsch hat es bereits erwähnt -, und zwar in folgendem Maße, dass Wien
mannigfaltige Aufgaben vom Bund übernommen hat, zum Beispiel das Meldewesen und
das Passwesen. (GR Günter Kenesei: Ich
glaube, der Hursky wird Bezirksvorsteher!) - Geh' Kenesei, du ärgerst dich
immer noch immer wegen deines Fußballplatzes! Jetzt gibt endlich einmal eine
Ruhe, das ist gescheiter! (GR Günter
Kenesei: Was ist los?) - Es gibt also mannigfaltige Aufgaben, die wir
übernommen haben. Wir haben auch mit den verschiedenen Diensten, die wir
übernommen haben, seien es die „Waste Watcher“, die „Night Watcher“ oder
Sonstige, viele Aufgaben übernommen, die Sie bekritteln. Der Herr Lasar geht
hier heraus und bekrittelt, dass die ganzen Kappler irgendwelche Aufgaben in
Wien übernehmen und dass sie etwas tun. Also was will er jetzt eigentlich? Wir
tun etwas, das kritisiert er, und er fordert schlicht und einfach etwas
anderes. (GR Alfred Hoch: Sie wollen
Bezirksvorsteher werden!)
Es ist ganz eindeutig und erwiesen, dass Ihre ständigen Angriffe in
Bezug auf Kriminalität mit Ausländern, mit Asylanten schlicht und einfach nicht
stimmen. Sie gaukeln hier der Bevölkerung ein Unsicherheitsgefühl vor, das als
solches nicht stimmt. Polizeiliche Kriminalstatistik Österreichs für Wien, Jahr
2004: begangene Straftaten in Wien 66 610, davon 5 251 Asylwerber. Im
Jahr 2008 65 100, also eine leicht rückgängige Kriminalität, und es
waren nur 3 633 Asylwerber. Das heißt, bei den Asylanten ist die
Kriminalität tatsächlich um ein Drittel zurückgegangen. Das sollten Sie zur
Kenntnis nehmen! Das sollten Sie aber auch einmal der Bevölkerung sagen und sie
in diesem Punkt nicht nur mit Ihrem Münchhausen an der Spitze anschwindeln!
Jetzt kommen wir zurück auf den wunderbaren
Innenstadtrat, den Sie fordern, der in Linz bereits versagt, bevor er noch
begonnen hat. Was stellt sich die FPÖ denn eigentlich unter einem Innenstadtrat
vor? Einen Uwe Scheuch, der uns dann ein paar russische Staatsbürgerinnen und
Staatsbürger bringen will, die er dann vielleicht schneller einbürgern kann?
Ist das die Zukunft, die Sie uns in Wien bieten wollen?
Sie kreiden immer an, dass sich die Polizei sehr
stark darum kümmern muss, dass es darum geht, Bettler, Kranke von der Straße
heimzubringen. Sie zeichnen hier ein düsteres Bild, das es in Wien als solches
nicht gibt. Meine Damen und Herren von der FPÖ, wissen Sie, wovor ich mich
manchmal fürchte? Vor glatzköpfigen Hooligans in Springerstiefeln, die auf
Wahlveranstaltungen „Heil Hitler!" schreien. Davor fürchte ich mich in
Wahrheit! Die Frage ist: Sind diese Leute dann Ihre Stadtwache, die Sie
vielleicht bewaffnet mit Gummiknüppeln oder Sonstigem auf die Menschen in Wien
ohne eine gute Ausbildung loslassen wollen? (StR
Johann Herzog: Auf die Bösen, Herr Kollege!) Ist das in Wahrheit Ihre
Sicherheitspolitik, die Sie haben wollen? Das erinnert mich an eine Zeit, die
Gott sei Dank sehr lange zurückliegt! Das sollten Sie einmal bedenken! Das ist
das, wovor ich mich fürchte!
Meine Damen und Herren, es wurde heute schon einmal
von Bgm Häupl angesprochen, am 10.10. wird schlicht und einfach zur Wahl
stehen, ob es hier Verhältnisse mit einem Herrn Strache, mit einem Herrn
Scheuch an der Spitze gibt (StR Johann Herzog:
Mit einem Scheuch an der Spitze ist übertrieben!), die wie in Kärnten sind,
Verhältnisse, wo eine steigende Kriminalität sein wird, wo es weniger
Polizisten geben wird, die Sie abgebaut haben, ob es weniger Sozialleistungen
geben wird. Das ist die Frage, die sich die Wienerinnen und Wiener stellen
werden. Oder ob es eine sozialdemokratische Politik gibt, die für die
Sicherheit der Bevölkerung etwas tut, wo die Hausordnung in Wien gilt und auch
in Zukunft Gültigkeit haben muss, wo eine soziale, verantwortungsvolle Politik
mit Bgm Häupl an der Spitze geboten wird. (GR
Robert Parzer: Bierdeckelpartei!) Diese Entscheidung werden die Wiener
haben und Sie können sich sicher sein, es wird die SPÖ sein, die aus dieser
Wahlauseinandersetzung als Sieger hervorgeht! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR DDr Schock zur
Geschäftsordnung.
GR DDr Eduard Schock (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Es ist in diesem Haus eine gute Tradition, immer
dann, wenn ein Abgeordneter oder ein Stadtrat über die Stränge schlägt, wenn
ein Abgeordneter oder auch ein Stadtrat dem Ansehen dieses Hauses mit seinen
Bemerkungen schadet, einen Ordnungsruf zu erteilen. (StR David Ellensohn: Jetzt geht er auf mich los!) In diesem Fall
des Kollegen Ellensohn ist das Prozedere so, dass wie in jedem Fall das
Protokoll angefordert (StR David
Ellensohn: Ich habe Beispiele formuliert!) und dann vom Vorsitzenden
geprüft wird. (StR David Ellensohn: Damit
bin ich einverstanden!)
Ich befürchte, dass auf Grund der fortgeschrittenen
Tagesordnung das Protokoll nicht mehr vor Ende dieser Sitzung zur Verfügung
stehen wird. In einem solchen Fall ist es aber durchaus Usance und üblich, dass
dann am Beginn der nächsten Sitzung dieser Ordnungsruf durch den Vorsitzenden
ausgesprochen wird.
Ich verlange daher einen Ordnungsruf für StR
Ellensohn (GRin Claudia Smolik: Wofür?
Dafür, dass er die Wahrheit gesagt hat?), dafür, dass er eine Fraktion
dieses Hauses pauschal als „kriminelle Organisation" bezeichnet hat! (StR David Ellensohn: Das habe ich ja nicht
gesagt!)
Herr Stadtrat, kommen Sie heraus, entschuldigen Sie sich für Ihre
Äußerung!
Ich verlange von Ihnen, Herr Vorsitzender, einen Ordnungsruf
für StR Ellensohn! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Schuster, auch zur
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular