Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 93
Teilbereiche eingefordert. Der nächste Schritt wird sein, dass den
Ladendieben bei Harrods – leicht oder sehr überspitzt gesagt – die
Hand abgehackt wird! Es tritt jedenfalls das Problem auf, dass eine falsche
Form von Verständnis auch bei unserer Justiz auftaucht. Wir haben das bei
diesem Urteil gesehen. Dieses Urteil – in der Zwischenzeit hat es übrigens
eine weitere Messerstecherei gegeben – wurde auch von einigen inzwischen
verurteilten Tätern beziehungsweise von deren Rechtsanwälten als Muster für die
Begründung der Wiederaufnahme des Verfahrens herangezogen, wofür man eigentlich
Verständnis zeigen müsste.
Das kann es und das darf es einfach nicht sein! Hier gilt es zu sagen:
Halt! Bis hierher und nicht weiter! Überdies sind einige Schritte zur Korrektur
dieser Fehler zu setzen. Der Erlass der Justizministerin, der das jetzt
plötzlich rückgängig machen soll, ist keine Korrektur. Das wäre genau der
falsche Schritt. Die Justizministerin hat nicht in die freie Urteilsbildung der
Richter einzugreifen! (GR Dr Wolfgang Aigner: Der Staatsanwalt!)
Die Justizministerin sollte nicht eingreifen. Vielmehr muss man schauen, ob die
Gesetze nicht passen, und wenn das der Fall ist, dann muss man sie korrigieren.
Ferner muss man überprüfen, ob sich bei uns nicht vielleicht wirklich langsam
ein falsches Denken auch in der Lehre durchsetzt.
Ein weiteres Problem entsteht natürlich durch die Isolation, in die vor
allem junge Moslems bei uns und in anderen westlichen Ländern dadurch geraten,
dass sie sich eigentlich nicht integrieren müssen. Sie haben ihr eigenes
Fernsehen, sie haben ihre eigenen Zeitungen, ihre Sportvereine und ihre
Geschäfte. Sie müssen die Sprache des Landes nicht mehr lernen, sie leben in einer
Parallelgesellschaft. Und im Rahmen dieser radikalen Religion wird ihnen zum
Teil beigebracht, dass sie eigentlich die besseren Menschen sind. Das glaubt
man natürlich gerne, noch dazu, wenn man in einer Konfliktsituation mit der
Mehrheitsgesellschaft steht, die zum Teil – das stimmt schon – auch
Vorurteile übernimmt.
Wir haben uns im Zusammenhang mit dem islamischen Terrorismus relativ
weit hineinreiten lassen, und zwar dadurch, dass wir uns in die Fänge der
amerikanischen Propaganda begeben haben. 9/11 ist nicht gerade der ideale
Ausgangspunkt für eine bessere Integration. Diese Situation gibt es aber, und
wir sind mit Problemen, die daraus resultieren, konfrontiert, auch wenn wir als
Österreicher wirklich nichts dafür können. Bei den jungen Leuten finden sich
aber leider genügend Personen, die zu Radikalismus und zu extrem radikaler
Gewalt neigen. Dem gilt es entgegenzutreten.
Letztlich muss man auch einer weiteren Entwicklung entgegentreten,
nämlich der Bevorzugung der ins Land Gekommenen in dem falsch verstandenen
Versuch, sie zu integrieren. Ich möchte das so erklären: Jeder versteht, dass
die Moslems in Wien auf die Dauer einen Friedhof brauchen. Es ist aber keinem
Wiener klarzumachen, dass der Friedhof gratis sein muss und dass es eine ewige
Ruhezeit gibt, während der Wiener sich jedes zehnte Jahr die Grabstelle um
teures Geld zurückkaufen muss.
Ein weiterer Punkt: Wie behandeln wir im nächsten Schritt in Anbetracht
des großen Prozentsatzes an Angehörigen des Islams die Feiertage? Führen wir
jetzt neue Feiertagsregelungen ein? Führen wir neue Ferien ein? – All das
fragen sich die Wiener. Ich habe die Putzfrauenproblematik und anderes schon
angesprochen.
Jetzt kommen die Forderungen nach Doppelstaatsbürgerschaft. Warum
nehmen denn die jungen Türken die österreichische Staatsbürgerschaft nicht
an? – Zum großen Teil wegen des Erbrechts! Weil sie dann ihre Rechte in
der Türkei verlieren würden! Wem die österreichische Staatsbürgerschaft aber so
wenig wert ist, der soll doch seine behalten und soll dann aber auch dort
hingehen, wo er sich wirklich zu Hause fühlt, nämlich zu dem Volk, zu dem er
sich bekennt! Wir kapitulieren jedenfalls, wie ich gesagt habe, zunehmend durch
falsch verstandene Rücksichtnahme.
Kollege Bacher-Lagler hat stolz gesagt, in wie vielen Sprachen auf
unseren Ämtern ausgedruckt wird. – Das ist die falsche Richtung, davon bin
ich fest überzeugt! Wir müssen die Leute dazu bringen, dass sie die
Landessprache lernen, wenn sie hier leben wollen, und wir dürfen ihnen nicht,
umgekehrt, alles auf dem Silbertablett servieren. Dann haben sie gar keinen
Grund, sich zu engagieren. Wenn Sie jedem von vornherein ein Gehalt auszahlen,
dann werden die meisten nicht arbeiten gehen. Man muss die Leute dazu bringen,
etwas zu tun.
Wir handeln aber umgekehrt: In den Krankenhäusern und bei Ärzten werden
überall Mehrfachformulare aufgelegt und Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Es
werden Zeitschriften in vielen Sprachen aufgelegt, und die Kinder beginnen dann
im Kindergarten nicht mit Deutsch, sondern mit der Muttersprache, die auch
gefördert wird. Diese Kenntnisse sollten die Leute aber wirklich schon von zu
Hause mitbringen! Und es gibt dann keine Notwendigkeit mehr, die Landessprache
zu lernen, wenn der Dolmetscher, wenn der Dragoman sogar bei der Führerscheinprüfung,
wie es jetzt üblich ist, neben dem Prüfling sitzt und ihm die Fragen übersetzt.
Der Prüfer hat überhaupt keine Ahnung, was ihm der Dolmetscher daneben sagt.
Letzterer kann für den Prüfling quasi den Führerschein machen. Das ist ein
lächerlicher Zustand!
Wir machen uns damit wirklich lächerlich, meine
Damen und Herren! Das meine ich allen Ernstes! Hier gehen wir den falschen Weg.
Und wir gehen auch den falschen Weg, wenn wir den Österreichern – so wie
es vor allem die SPÖ tut – dauernd etwas vormachen, obwohl die Leute
längst wissen, dass es nicht stimmt. Ich meine jetzt etwa das Argument der
demographischen Notwendigkeit der Zuwanderung. Ich kann mich noch erinnern:
Meine Schulzeit liegt schon einige Zeit zurück, aber damals betrug die österreichische
Bevölkerungszahl noch 7 Millionen. Und es ist ganz gut gegangen. Der
Aufbau Österreichs wurde von meinen Eltern und Großeltern auch geschafft. Man
redete uns ein, dass wir Arbeitskräfte brauchen. Wer braucht
Arbeitskräfte? – Die Industrie braucht billige Arbeitskräfte für
Dumpinglöhne. Im Prinzip haben wir eine ganze Menge Arbeitsloser, im
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