Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 93
Wachkomapatienten und –patientinnen untergebracht als Übersiedlung aus
dem Geriatriezentrum Am Wienerwald.
Wesentlich sind auch die drei innovativen Projekte, die KFA, KAV und
KWP gemeinsam konzipiert haben: Döbling, Ottakring und Hietzing, die sehr
flexible Einsatzpläne haben werden. Da ist 2010 der Beginn des ersten Projekts.
Und mit Mut zur Lücke auch einige wenige Schlaglichter, was sich im
gemeinnützigen Bereich tut: Da möchte ich auf die zwei
Demenz-Wohngemeinschaften hinweisen, die wir gemeinsam mit der Caritas Socialis
geplant haben und finanzieren, das Seniorenschlössl Brigittenau, das für 190
Menschen ein neues Zuhause bietet, das Maimonides-Zentrum im 2. Bezirk,
und im Bau ist auch noch das Kolpinghaus in der Engerthstraße.
Bei näherem Interesse kann ich sehr herzlich die Ausstellung „Das ganze
Leben – Neue Pflegewohnhäuser für Wien“, die bis 30. März in der
Planungswerkstatt läuft, empfehlen, gleich vis-à-vis, und vielleicht findet sich
auch in den nächsten Tagen eine Möglichkeit für alle Gemeinderätinnen und
Gemeinderäte nach der Sitzung, das anzuschauen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 4.
Zusatzfrage wird von Herrn GR Mag Ebinger gestellt.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Ja, Sie haben richtig gesagt, in der Kultur wird einfach zugesperrt,
aber selbst in der Kultur ist es kompliziert, denn wenn ich an das Ronacher
denke, da hat es beim geschlossenen Ronacher Prämien für die Intendantin
gegeben, dass das Ensemble anderwärtig beschäftigt wird. Also, da muss man als
Opposition ständig aufpassen.
Es ist ja immer wieder faszinierend, diese SPÖ-Fragen an die
SPÖ-Stadträte, wo sozusagen die Stadträte ihre Erfolge ihren eigenen Leuten
mitteilen. Sie werden gestatten, meine Wortmeldung ist ein klein wenig
kritischer. Nach allem, was ich so aus den Vorrednerinnen und Vorrednern
heraushöre, (GR Karlheinz Hora: Zur Frage!) - kommt schon, kommt schon, man muss sich ein bisschen auf die
Frage hinarbeiten - kann ich diese Vergleiche nicht ganz hinnehmen, denn wenn
Sie sagen, man muss beim Geriatriezentrum Am Wienerwald die Pensionen
einrechnen und dieses ungünstige Areal, so kommt einem ja zwangsläufig in den
Sinn, dass dieses Geriatriezentrum offensichtlich unrentabel ist, und da müsste
man eigentlich darauf hinarbeiten, dass man alle diese städtischen
Einrichtungen endlich so rentabel macht wie die anerkannten Einrichtungen, und
nicht die anerkannten Einrichtungen dafür bestraft. Aber das will ich auch
nicht fragen, das überlasse ich Frau Kollegin Pilz, weil das ist ja schließlich
ihre Frage. Ich habe mir gedacht, bei den Pflegegebühren mache ich eine ganz
allgemeine Frage, weil es stößt mir immer schon auf, denn schon beim Nationalratswahlkampf
hat die SPÖ gesagt: „Wer sofort hilft, hilft doppelt“, und unter anderem fünf
kleine Punkte genannt. Einer davon: Erhöhung der Pflegegebühren. Jetzt sind sie
jahrelang nicht erhöht worden, weder beim Bund noch in Wien. Und dann sind sie jetzt
endlich einmal erhöht worden und es wurde ein Jahr lang von der SPÖ als großer
Erfolg verkauft, als ob es etwas total Originäres wäre.
Sehr geehrte Frau Stadträtin, wenn die SPÖ in Wien so sozial ist, wie
Sie immer sagen, warum gehen Sie nicht her und erhöhen, unabhängig von den
Bundespflegegebühren, die Landespflegegebühren jährlich auf einen signifikanten
Betrag, sodass endlich diese Inflationsverluste durch viele Jahre ohne Erhöhung
wettgemacht werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Kollege Ebinger, welche
Frage der Fragesteller einbringt, ist die Angelegenheit des Fragestellers und
ich bitte, das nicht zu kritisieren, weil das ja auch vice versa nicht
erwünscht ist, dass andere Mandatare Ihre Fragestellung kritisieren.
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Herr GR
Ebinger, ich erlaube mir wieder eine Bemerkung und eine Beantwortung. Das, was
Sie meinen, was angebracht und intendiert wäre, ist genau das, was stattfindet,
nämlich, dass das Geriatriezentrum Am Wienerwald auf Grund vieler Probleme, die
Sie angeführt haben, geschlossen wird und auch auf Grund anderer, die Sie nicht
angeführt haben, nämlich, dass auf Grund der Bausubstanz und des
Denkmalschutzes einfach Pflege, so wie wir sie auch machen werden, dort nicht
zu betriebswirtschaftlich akzeptablen Preisen durchgeführt werden kann.
Daher entsteht auch der Unterschied, den ich hier dargestellt habe.
Wenn ich Ihre Frage wirklich beantworten würde, was ein bisschen unfair
ist, würde ich sagen, nein, selbstverständlich erhöhen wir die Pflegegebühren
nicht. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie Pflegegebühren gesagt haben, aber
Pflegegeld gemeint haben. - Ihr Nicken bestätigt mich. Dazu kann ich sagen,
selbstverständlich sind wir ganz stark für die Anhebung des Pflegegeldes. Würde
nämlich das Pflegegeld heute so viel wert sein, wie es 1993 bei der Einführung
wert war, würden wir uns 15 Prozent zusätzliche Kosten ersparen, weil
genau das der Unterschied ist.
Was das Landespflegegeld betrifft, muss man sagen, dass es eine
Grundsatzgesetzgebung des Bundes und auf der anderen Seite die Wienerinnen und
Wiener, die Leistungen von der Stadt bekommen, gibt. Ich habe schon gesagt,
27 000 Wienerinnen und Wiener bekommen mobile Dienste. Da ist die Frage,
ob sie höheres Pflegegeld haben oder ob die Stadt Wien mehr Leistungen
erbringt. Beim Landespflegegeld ist sozusagen die Frage, ob es die MA 40
oder der FSW zahlt, aber es wird gezahlt.
Wirklich relevant für die Stadt Wien ist es beim Bundespflegegeld.
Da unterstütze ich jede Initiative. Wenn Sie die Protokolle der
Soziallandesreferentenkonferenzen lesen, werden Sie darin jedes Mal lesen, dass
das Land Wien wieder zwei Forderungen eingebracht hat, nämlich erstens radikale
Indexanpassung des Bundespflegegeldes mit dem Hinweis, dass wir das dann gerne
auch beim Landespflegegeld machen, was aber für die Wienerinnen und Wiener aus
den von mir erklärten
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