Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 123
wir, das Thema ernsthaft zu behandeln! (Zwischenrufe bei den
GRÜNEN.)
Als Nächste am Wort ist Frau GRin Mag Anger-Koch.
GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen
und Herren! Liebe Schülerinnen und Schüler der Geblergasse!
Ich glaube, dass es – wie schon mein Kollege Gerstl gesagt
hat – wichtig ist, die Emotionen aus diesem Thema jetzt einmal
herauszunehmen und sich, wie auch Frau Kollegin Vassilakou schon angesprochen
hat, an einen Tisch zu setzen und zu diskutieren. Emotionen, Dramatisierungen
und für einen Oscar reife Auftritte haben jedoch hier jetzt nicht wirklich
Platz!
Noch einmal zu den Fakten: Es wurde auch von Herrn Kollegen
Stürzenbecher schon gesagt, dass eine Garage notwendig ist. Das wissen wir
alle! Ihr jungen Leute werdet später einmal verstehen, wenn ihr auch einen
Führerschein habt, dass wir in Hernals zu wenig Abstellplätze haben! Auch das
Parkpickerl macht in Hernals nicht wirklich Sinn, weil allein für Hernals und
nicht für „WU“ oder „TU“, sondern 20 000 Kfz-Stellplätze für Wien ...
(Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.)
Ich weiß, dass Sie gegen die Autos sind und nur mit dem Fahrrad und den
Öffis fahren! Aber leider Gottes gibt es auch Menschen, die ein Auto brauchen,
um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, und Mütter müssen beispielsweise ihre
Kinder in den Kindergarten oder in die Schule führen.
Noch einmal zurück zu den Fakten: Der Garagenbetreiber will im Juni
2010 mit dem Bau beginnen. Das heißt, die erste störende Bauphase beginnt mit
der Matura und soll über die Sommermonate beendet sein. Danach sollte die
Tiefbauphase stattfinden, und es ist das Ziel, dass die Jugendlichen und
SchülerInnen der Schule den Schulhof benutzen können, ohne dass es viele
Störungen gibt. Wichtig ist aber auf alle Fälle, dass das Ganze auf ein Jahr
konzipiert sein soll, und hier hake ich jetzt ein: Ihr habt jetzt
Möglichkeiten, mit den Bauträgern vertraglich entsprechende Vereinbarungen zu
treffend und festzusetzen, dass sie, wenn sie sich nicht daran halten, an die
Schule Pönalzahlungen leisten müssen! Und es muss eine Kontrolle geben, damit
die Bestimmungen genau eingehalten werden.
Weiters meine ich, weil ich auch Sportsprecherin bin, dass es auch
wichtig ist, dass der Fußballplatz, der dabei in Mitleidenschaft gezogen werden
soll, dann nach den Bedürfnissen der Schüler und Schülerinnen aufgebaut werden
soll. Diesbezüglich muss der Bauträger ebenfalls vertraglich festgenagelt
werden.
Das soll jetzt am Tisch ausgemacht werden. Ich glaube, das ist ganz
wichtig, und das soll nicht zu Lasten der Schüler gehen.
Was ich der Stadt sehr ankreide, ist ihre Art und Weise, wie sie bei
Projekten immer wieder agiert. Das ist strikt abzulehnen! Informationsflüsse
werden zu kurz gehalten. Es gibt fast keine Informationsflüsse. Diese
unsensible und unübliche Vorgehensweise ist absolut nicht zielführend. Das gilt
auch für andere Projekte in Wien. Sie können nicht immer über die Köpfe der
Bürger hinweg bestimmen, denn das ist nicht nur Ihre Stadt, sondern das ist
auch die Stadt der Wiener Bürger und Bürgerinnen!
Ich möchte Ihnen sagen, dass das keine zielführende Politik ist! Und
ich möchte, dass Sie in Zukunft bei Projekten, die strittig sind, auch die
Bürger ins Boot holen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als Nächste am Wort ist Frau GRin Mag Straubinger. – Bitte sehr.
GRin Mag Sybille Straubinger (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich heiße die SchülerInnen und
LehrerInnen der Geblergasse herzlich willkommen!
Der geplante Bau wurde in den letzten Wochen im Bezirk und vor allem auch
in der Schule intensiv diskutiert. Es ist grundsätzlich sehr positiv, wenn sich
Menschen engagieren und wenn man Anteil nimmt. Das geschieht in letzter Zeit
wieder immer häufiger, ob es sich nun um eine Lichterkette oder um
Studentenproteste handelt. Daran sieht man, dass die Politik auch junge
Menschen interessiert.
Wesentlich dabei ist aber auch, dass alle die richtigen Informationen
haben und man von den richtigen Fakten ausgeht. Außerdem darf es keine
Desinformation geben, wie sie in letzter Zeit von den GRÜNEN leider auch medial
immer wieder gespielt wurde.
Kollegin Vassilakou hat jetzt von mehrjähriger Baudauer und von
diversen anderen Dingen gesprochen. (Zwischenruf von GRin Mag Maria
Vassilakou.) Nein! Das stimmt nicht! Und ich möchte jetzt noch einmal ein
paar Fakten zurechtrücken.
Die Baudauer beträgt 14 Monate, wovon 10 Monate auf die
Garage und etwa drei Monate auf die Oberflächengestaltung entfallen. Es handelt
sich also um etwas mehr als ein Jahr.
Es ist eine Deckelbauweise vorgesehen, um Staubbelastungen et cetera
gering zu halten. Es gibt keine Ausfahrt in der Geblergasse, sondern es gibt
Ein- und Ausfahrten nur in der Hernalser Hauptstraße. Und es gibt keine
Lüftungsschächte, die – wie ich auch gelesen habe – in den Schulhof
blasen, sondern diese werden natürlich über die Dächer geführt.
Natürlich gibt es auch Belastungen. Das ist wie bei jedem Bau der Fall,
und daher wird es auch zu Belastungen der SchülerInnen und LehrerInnen und des
Schulbetriebes kommen.
Die neu zu pflanzenden Bäume wurden jetzt auch angesprochen. Diese
können gepflanzt werden. Es ist sozusagen unter der Erde genug Erde vorhanden,
damit das möglich ist. Und es besteht auch die Möglichkeit, eines Teil des
Hofes permanent und zusätzlich auch noch größere Teile des Hofes dann zu
nutzen, wenn der Deckel darauf ist.
Ich will das jetzt nicht im Detail ausführen, aber
es wurde vieles bei dem Gespräch, das stattgefunden hat, ausgeräumt. Es gibt
auch Gespräche mit den SchülerInnen und Eltern, und viele offene Fragen wurden,
wie
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