Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 57
Anrufen, wenn du es über die Rathausnummer nicht schaffst, ganz einfach
anrufen und sagen, dort gibt es ein Problem, das nicht gelöst ist!
Es gibt eben in dieser Stadt täglich einige Hundert, eigentlich einige
Tausend Baustellen. Alle kann man nicht gleichzeitig kontrollieren, aber es
werden alle Politiker immer wieder angehalten, das zu tun. Es ist auch heute
schon ausgeführt worden, dass gerade die Sozialdemokratische Fraktion im Haus
entsprechende Informationen an ihre Mandatsträger im Land und im Bezirk
weitergibt, um zu schauen, dass Baustellenerweiterungen oder
Baustellenüberschreitungen hintangehalten werden. Das sind viele kleine Dinge,
die hier umgesetzt werden.
Damit ich jetzt auch ein bisschen zum Schluss komme - Kollege Mahdalik,
ich habe also die 20 oder 30 Minuten nicht mit Wassertrinken verbracht -,
möchte ich mir noch eine Bemerkung zum Thema Donauplatte erlauben. Ich weiß,
dass du jetzt wieder dort unterwegs bist, um Stimmen zu sammeln, um Stimmen
einzusacken, indem du glaubst, das geht, wenn du Falschinformationen oder
Fehlinformationen darüber weitergibst, dass die Stadt zuständig ist, wer auch
immer.
Die Bauträger - und das wurde in sämtlichen öffentlichen Versammlungen
und auch in sämtlichen Rechtsgutachten eindeutig erklärt - haben dort noch
einige offene Punkte zu erfüllen, und an diese Adresse muss es gerichtet
werden! Es wäre sinnvoll, das auch zu tun und nicht immer zu versuchen, andere
für sich arbeiten zu lassen. - Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist
Herr Dr Madejski. Ich erteile es ihm.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Es ist ja interessant, dass sich Kollege Hora jetzt 19 Minuten mit dem
Kollegen Mahdalik beschäftigt hat. Es ist gut so! Es ist wirklich gut so, weil
wir erstens das publik machen, was die Forderungen der FPÖ vor allem jenseits
der Donau sind, und weil es zeigt, dass diese Anträge ein bisschen weh tun.
Sonst hättet ihr euch ja nicht mit diesen Anträgen und dem Redebeitrag des
Kollegen Mahdalik beschäftigt. Das ist also an sich ein gutes Zeichen, und ich
gratuliere dir dazu, dass du dem Herrn Hora die Chance gegeben hast, 19 Minuten
über dich zu referieren.
Machen wir es aber genau so wie der Herr Mahdalik oder du: Wir gehen
jetzt ein bisschen nicht West-Ost oder Süd-Ost, sondern einige Punkte durch,
die in der Planung in Wien interessant sind. Was das Plandokument selbst
betrifft, ist es eine gute Lösung, dass wir die öffentlichen Durchgänge wieder
wie im alten Plan herstellen. Das ist überhaupt keine Frage, dem werden wir
selbstverständlich auch zustimmen.
Ich habe gestern nicht mehr die Möglichkeit gehabt, auf Kollegen
Chorherr zu replizieren, der ja hier zum wiederholten Mal heraußen gestanden
ist und etwas gesagt hat über meinen Redebeitrag zur Tangentenreparatur und
dazu, dass es keine Kontakte zwischen Wien und der ASFINAG gegeben hat. Was er
gemeint hat, war eigentlich arg, aber ich habe dann nicht mehr replizieren
können, weil es auch die Tagesordnung nicht vorgesehen hat.
Es ist eigentlich schon arg, wenn Kollege Chorherr, den ich sonst
wirklich als sachlichen Politiker einschätze, dann sagt: Noch mehr Baustellen
soll es geben, noch mehr Reparaturen soll es geben, noch mehr Staus soll es
geben! Das ist, bitte, der falsche Ansatz, wenn Sie glauben, durch Baustellen
oder Sanierungen den Autoverkehr zu reduzieren oder überhaupt zu unterbinden.
Die Tangente ist nicht vergleichbar mit jeder Straße in Wien, das ist etwas
ganz anderes, das kann man nicht vergleichen, allein schon von der Länge her,
allein von den Fahrzeugen her, die dort pro Tag durchfahren.
Es ist an sich unseriös, hier zu sagen: Dann kommen die Leute mit dem
Radl. Schaut euch den 6., 7., 8. Bezirk an, hat er gestern gesagt,
innerstädtische Bezirke, da haben wir schon einen Radanteil von fast
6 Prozent. - Das sind aber die einzigen Bezirke, wo es das gibt, außer
beim Ring.
Es ist auch unseriös, dass er gesagt hat: Das ist so schön, dort kommen
die Leute mit dem Rad, dort flanieren sie in der Fußgeherzone Neubaugasse,
gehen auf einen Kaffee und plaudern. Ja, meine Damen und Herren, es ist eine verschwindende
Minderheit, die sich das an einem Arbeitstag leisten kann! Das sind die so
genannten Bobos, die dort wohnen, die hat er angesprochen. Sei es so, das sind
wahrscheinlich auch seine Wähler, es ist ihm zu vergönnen, es soll auch so
sein. Aber die kann man doch nicht vergleichen mit normal arbeitenden Menschen,
die in der Früh aufstehen müssen! Denen kann ich nicht sagen, sie sollen von
Liesing in die Donaustadt mit dem Fahrrad fahren. Die müssen eigentlich mit dem
Auto fahren - oder mit der U-Bahn, falls es die Möglichkeit gibt -, um an ihren
Arbeitsplatz zu kommen. Das ist also an sich sehr unseriös.
Er vergleicht auch immer unseriöserweise mit Städten wie Amsterdam,
Zürich und anderen: Dort ist das Fahrradfahren schon wirklich gut, bei uns ist
es noch nicht so hoch. Das geht nicht, das kann man nicht vergleichen, das ist
unseriös! Ich muss vergleichen: Wie ist die Stadt? Ist es eine gewachsene
Stadt, eine alte Stadt? Ist es eine neue Stadt? Wie ist die Topographie in der
Stadt? Wie ist das Klima im Umfeld dieser Stadt? Dann kann ich das vergleichen.
Aber Vergleiche mit den Städten, die er uns immer anbietet, sind unseriös und
nicht haltbar.
Betreffend die Seestadt, die Kollege Hora erwähnt
hat, haben wir schon vorgestern beim Kapitel Planung und Verkehr intensivst
diskutiert. Selbstverständlich ist es ein Schlag ins Gesicht der Leute, die
dort hinziehen, wenn die A23 nur auf Grund falscher Schätzungen, entweder der
Stadt Wien oder der ASFINAG, verspätet gebaut wird. Denn auch dort gilt, dass
Menschen hinziehen, die vielleicht woanders arbeiten und die vielleicht nicht
mit dem Rad, nicht mit der U-Bahn oder nicht mit dem Autobus und der
Straßenbahn fahren können. Das
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