Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 57
Aber Sie haben hier angekreidet, dass gerade die Darstellung nicht
entspricht. Da das eine private Darstellung ist, kann ich nichts dazu sagen.
Aber selbst - und darauf möchte ich von dieser Stelle aus auch einmal
aufmerksam machen - haben auch Sie vor kurzer Zeit bei einer Bürgerversammlung
in Stammersdorf aus Versehen aus einem amtlichen Blatt, aus einem
Informationsblatt zu einer Flächenwidmung, etwas zitiert, was nicht in diesem Amtsblatt
oder in dieser amtlichen Mitteilung gestanden ist, sondern was Inhalt eines
anderes Plandokumentes war. (GRin Dipl-Ing Sabine Gretner: Das war ein
Versehen ...!)
Ja, Frau Kollegin, es war ein Versehen. Aber auf ein Versehen, etwas in
einer Bürgerversammlung hinauszusagen und dann nicht die Möglichkeit zu haben,
es zurückzunehmen, sollte man als Politiker schon rechtzeitig achten. Ich nehme
es jedoch zur Kenntnis, und ich nehme an, Sie werden derartige
Fehlinformationen in Zukunft richtigstellen. (GRin Dipl-Ing Sabine Gretner:
... werde ich auch!)
Die Einlösung Ihrer Forderung, ein Mediationsverfahren einzuführen,
würde bedeuten, bei jeglichem Projekt in Wien, und sei es noch so klein - das
heißt, auch bei jeder Wartehütte, die man für die Teilnehmer des öffentlichen
Verkehrs aufstellt -, müssten wir nach Ihrem Geheiß auch ein Mediations-, ein
offenes Verfahren machen, was bedeuten würde ... (Zwischenruf von GRin
Dipl-Ing Sabine Gretner.)
Ja, Sie machen jetzt Forderungen bei einem Projekt, wo es einen Plan
gibt, wo es noch nicht abgesprochen ist, wo es eine öffentliche Auflage gibt,
wo also noch abgewartet wird. Also wo etwas noch nicht einmal Gegenstand des
Ausschusses, noch nicht einmal Gegenstand des Gemeinderates ist, kommt man
schon vorher und möchte man ein Mediationsverfahren! Wobei ich mir nicht
anmaßen möchte, Sie darüber aufzuklären, was Mediation heißt: offenes Ergebnis.
Das heißt, Sie möchten bei jedem Projekt in dieser Stadt grundsätzlich ein
offenes Ergebnis im Vorhinein in einen Runden Tisch gießen, im Vorhinein in
eine Arbeit gießen. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Liebe Frau Kollegin Gretner! Da kann man als verantwortlicher
Stadtpolitiker nicht mitmachen. Wir wollen kein ... (GRin Dipl-Ing
Sabine Gretner: Vor allem, wenn man nicht diskutieren will!) Wir wollen
kein Einquartieren dieser Stadt, sondern wir wollen die Zukunft und
Zukunftsperspektiven in dieser Stadt gestalten. (GRin Dipl-Ing Sabine
Gretner: Es wird viel länger dauern ...!) - Ja, ich höre Ihnen schon
zu.
In der Zwischenzeit ist Kollege Mahdalik eingetroffen. Kollege Mahdalik
hat sich ja sehr wenig mit dem eigentlichen Gegenstand befasst, und sein
Potpourri war auch so bunt, dass ich fast nicht weiß, wo ich anfangen soll,
weil ich immer wieder dieselben Daten habe.
Über den Flughafen, den Fluglärm et cetera bekommen Sie, Kollege
Mahdalik, das Lehrstück vom Kollegen Valentin; er ist dazu berufen und wird
Ihnen das noch einmal im Detail erklären. Wir haben ja die Devise
„Wiederholungen erhöhen den Lerneffekt", und wir sind gerne bereit, auch
bei Ihnen diesen Aufwand zu treiben. (StR Johann Herzog: Diese Güte ist ja
unglaublich!) Selbstverständlich,
Kollege!
Dabei muss ich eines schon sagen: Betreffend die Koalitionsvorwürfe,
SPÖ mit ÖVP, hatte ich am 19. September bei einer Sondersitzung dieses
Hauses einen ganz anderen Eindruck. Kollege Schock hat damals von hier aus
erklärt: Wir, die Oppositionsparteien,
werden im Oktober 2010 zeigen, wie stark wir sind, und wir machen eine
gemeinsame Koalition, um die Sozialdemokratie von der Verantwortung in dieser
Stadt zu entbinden. (StR Johann Herzog: Wo beamen Sie sich eigentlich hin,
Herr Kollege?)
Das können Sie ganz locker im Protokoll
nachlesen, darum wundert mich das jetzt. Anscheinend hat es schon Diskussionen
im Vorfeld gegeben! Die Koalition steht also noch nicht einmal, aber es hat
anscheinend schon eine entsprechende Diskussion gegeben. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Das ist einfach Unsinn, was du jetzt gesagt hast!) Lieber Kollege
Maresch, ich habe dich schon einmal aufgeklärt, und ich habe dich aufgefordert,
diese Koalition zu dementieren. Du hast das damals vom Rednerpult aus nicht
gemacht, damit es nicht im Protokoll steht. Aber das ist kein Problem.
Kommen wir wieder zurück zum Redebeitrag des
Kollegen Mahdalik. Der Kollege Mahdalik hat sicher einen großen Vorteil: Immer,
wenn in der „Kronen Zeitung" eine Spalte frei ist, hat er die Möglichkeit,
die Spalte zu füllen, koste es, was es wolle. Eines der Themen - er hat das
auch hier vorgetragen - ist der Lärmschutz, und dass die dortige KGV Heidjöchl
unbedingt einen Wall braucht; das ist dort beschlossen worden. Frau Münzer von
der „Kronen Zeitung" hat seinen Worten geglaubt und die entsprechende
Pressemeldung mit Zitat von ihm gemacht.
Ich habe da allerdings ein Schreiben vom Kleingartenverein
Heidjöchl, von Herrn Obmann Karl - ich nenne jetzt den vollen Namen nicht
-, dem ich entnehmen kann: Ganz im Gegenteil, die wollen das nicht! Das heißt,
Sie informieren die Zeitungen falsch, weil Sie sich ganz einfach nicht die Mühe
machen, mit den Menschen darüber zu reden, ob sie das wirklich wollen.
So einfach ist die Welt: Der Kollege Mahdalik
zieht, glaube ich, mit seinem Auto brausend durch die Stadt. Darum hat er ja
auch das Problem mit seiner A23, wenn die nicht zeitgerecht fertig wird: Um
Gottes Willen, ich müsste dann unter Umständen mit der U-Bahn fahren, das ist
ja schändlich! (GR Mag Rüdiger Maresch: Aber ihr macht das genauso!) Ich
fahre mit der U-Bahn, Kollege! (GR Mag Rüdiger Maresch: Du vielleicht! Aber
da kenne ich jemanden, der sitzt immer in einem grauen Auto! - GRin Nurten
Yilmaz: Ich kenne auch jemanden ...!)
Aber er schaut, dass die
Straße fertig wird, das ist ihm das Wichtigste! Hätte er gestern zugehört, dann
hätte er von StR Schicker auch gehört, dass dieses Gebiet Seestadt Aspern mit
öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erschlossen wird: Die U-Bahn wird gebaut,
eine Straßenbahnlinie dorthin wird gebaut, eine zweite kommt
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