Gemeinderat,
54. Sitzung vom 25.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 57
Wir haben in der Burggasse eine große Kranfirma gehabt, die dort
14 Tage lang die einzig verfügbare Parkspur blockiert und damit sowohl den
Individualverkehr als auch den Busverkehr auf der Busspur behindert hat. Auch
das wurde mit Strafverfahren beendet.
Wir haben darüber hinaus einige weitere Fälle, wo zum Beispiel
Abplankungen nicht ordnungsgemäß, nicht behindertengerecht vorgenommen worden
sind, nicht ordnungsgemäß für blinde Menschen erkennbar waren. Dort sind die
Bediensteten der MA 46 eingeschritten. Das wurde bei den Baustellen in der
Regel blitzartig in Ordnung gebracht.
Was besonders hervorsticht, ist, dass die Baufirmen dazu übergegangen
sind, die Parkplätze für ihre Mitarbeiter, in der Regel für den Polier oder für
den Baumeister selbst und natürlich nicht für die Hilfsarbeiter, in den
Baustellenbereich zu integrieren, indem schlicht das Verkehrszeichen verschoben
wird. Das ist alles, so wir darauf aufmerksam gemacht wurden, sofort korrigiert
worden. Wir haben auch mit der Innung Gespräche geführt, dass auf die
behindertengerechte Absicherung der Baustellen klar aufmerksam gemacht wird und
auf die Berücksichtigung, dass die Parkplätze für den Polier, für den
Baumeister oder wen auch immer nicht zur Baustelleneinrichtung gehören.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.
Wir kommen nun zur
fünften und damit letzten Anfrage (FSP - 04814-2009/0001 - KFP/GM) dieser Fragestunde. Sie wurde von Herrn GR Mag
Ebinger gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet. (Laut dem
Gesundheitsministerium werden die Spitalskosten im Gegensatz zum Vorjahr um
6,7% steigen. Der Großteil dieser Kosten muss von den Ländern getragen werden.
Wie werden Sie sicherstellen, dass diese Mehrausgaben nicht zu Lasten von
Personaleinsparungen in den Wiener Krankenanstalten gehen?)
Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag
Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr Mag Ebinger!
Sie fragen mich,
wie ich sicherstellen kann, dass die Mehrausgaben, die im Spitalsbereich
notwendig sind, nicht zulasten von Personaleinsparungen der Wiener
Krankenanstalten gehen. Das kann ich mit dem Beschluss sicherstellen, der
gestern Abend hier im Gemeinderat mit den Stimmen der SPÖ gefasst wurde, der
auch das Budget für den Wiener Krankenanstaltenverbund vorsieht, wo
Personaleinsparungen auf Grund zusätzlicher Notwendigkeiten im Kostenbereich
nicht vorgesehen sind.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen
zur 1. Zusatzfrage. GR Mag Ebinger ist am Wort.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Diese 6,7 Prozent, die das Gesundheitsministerium gesagt hat, sind
allgemeine Teuerungskosten. Jetzt wissen wir alle, dass in Zeiten einer höheren
Arbeitslosigkeit die Beiträge der Krankenversicherung, also der
Gebietskrankenkasse, sinken werden. Es bleibt also auch hier mehr für den
Eigentümer der Spitäler zu bezahlen. Es gibt auch einen Bericht des
Rechnungshofes, weil es ist ja nicht allein nur das, was sozusagen von außen
hereinkommt, sondern man kann Spitäler auch effizienter machen. Da hat mich
etwas besonders aufgestoßen. Der Rechnungshof hat hier die orthopädischen
Abteilungen zwischen SMZ-Ost, Otto-Wagner-Spital und Ordensspital Barmherzige
Schwestern verglichen und hat exemplarisch die Kosten für die Sterilisierung
von Instrumenten herausgegriffen, die im Otto-Wagner-Spital genau viermal so
teuer ist als im Spital der Barmherzigen Schwestern.
Sehr geehrte Frau Stadträtin, warum kann das sein, dass ein und
dieselbe Tätigkeit in einem Spital des Krankenanstaltenverbundes viermal so
teuer ist?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Herr Gemeinderat!
Zunächst einmal denke ich, ist es wichtig, dass wir wirklich über das
sprechen, worüber zu sprechen ist. Die Erhöhungen im Spitalsbereich sind
österreichweit im heurigen Jahr, wie Sie gesagt haben, bei 6,67 Prozent.
Sie haben 6,7 Prozent geschrieben, aber es sind 6,67 Prozent. Das ist
eben der Durchschnitt.
Wenn wir uns dann die Bundesländer anschauen, sehen wir, dass es hier
relativ große Abweichungen gibt. So ist die Steigerung in Niederösterreich zum
Beispiel 10 Prozent, in Oberösterreich 7,9 Prozent, im Burgenland
7,4 Prozent und in Wien 5,8 Prozent. Das bedeutet in keiner Weise,
dass man sagen kann, das ist eh nicht so viel und damit beschäftigen wir uns
nicht, sondern es bedeutet, dass man sich das ganz genau anschauen muss.
Ich nehme den Rechnungshofbericht immer ganz besonders ernst, auch
diesen. Das bedeutet, dass hier wieder etwas gilt, was grundsätzlich mein Motto
ist, nämlich dass das Bessere der größte Feind des Guten ist. Gerade bei der
Sterilisation ist es besonders wichtig, dass wir Veränderungen herbeiführen. Im
nächsten Gesundheitsausschuss wird das zum Beschluss vorliegen. Ich hoffe, dass
wir sozusagen eine breite Mehrheit im Gesundheitsausschuss für den Teilneubau
des Kaiser-Franz-Josef-Spitals haben werden, der mit dem Wirtschaftshof beginnt,
wo nämlich gerade die Sterilisation zentralisiert wird.
Das ist auch die Antwort auf Ihre Frage: Weil wir derzeit keine
zentrale Sterilisation in der Form haben, wie es die Ordensspitäler haben,
haben wir auch höhere Kosten.
Wichtig ist mir schon auch festzuhalten, und da ist der
Rechnungshofbericht eigentlich sehr eindeutig, wenn man ihn genau liest, dass
man eben auch nur Dinge vergleichen kann, die wirklich gleich sind. Das ist in
vielen Bereichen, nämlich im Leistungsspektrum zwischen den Barmherzigen
Schwestern, dem OWS und dem Donauspital nicht so, aber in der Sterilisation
gibt es Verbesserungsbedarf. Die Möglichkeit, diesen mitzutragen, besteht im
nächsten Gesundheitsausschuss.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die
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