Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 101
leben, müssen in die Öffentlichkeit, daher gehören auch diese Aktionen
der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird eine „Sei dabei"-Hotline geben,
eine Ideenbörse für das Thema Zusammenleben, spezielle Deutschkurse, zum
Beispiel für SeniorInnen, habe ich schon erwähnt. Es wird zusätzlich zu den
drei regionalen Stellen der MA 17 zwei weitere in den Außenbezirken geben,
damit hier Ansprechpartner, Servicestellen zum Thema Integration vorhanden sind
und auch eine Serviceleistung der Gemeinde Wien angeboten wird.
Nichtsdestotrotz müssen wir dem Ganzen natürlich auch ein Gesicht
geben, daher wird die amtsführende Stadträtin für Integrationsfragen auch in
allen Bezirken zu Bassenagesprächen einladen, wo wir über dieses Thema offen
diskutieren, aber nicht, um dort Angst zu schüren, sehr wohl aber die Ängste
der Menschen anzuhören und zu versuchen, hier Positionen zu finden und
gemeinsame Hilfestellung anzubieten. (Beifall
bei der SPÖ.)
Die
Evaluierung zum Projekt „Start Wien" zeigt klar und deutlich, die
ZuwanderInnen sagen ein klares Ja zur Stadt und damit auch zu den Gesetzen und
den Rahmenbedingungen. 83 Prozent der TeilnehmerInnen beurteilen dieses
Projekt ausschließlich positiv. Der Anteil der ProgrammteilnehmerInnen wurde in
fünf Monaten von 40 Prozent auf 90 Prozent gesteigert, und
60 Prozent der befragten TeilnehmerInnen besuchten die Info-Module bereits
in den ersten zwei Monaten nach dem Erstgespräch. Das heißt, dieses Angebot
wird angenommen, und ich kann nur der Frau Stadträtin und den zuständigen
Magistratsabteilungen herzlich dazu gratulieren, dass diese Idee umgesetzt und
angeboten wurde und jetzt auch angenommen wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber
nicht nur Integrationsfragen beschäftigen uns im zuständigen Ausschuss, wir
sind auch für die Überschrift KonsumentInnenpolitik zuständig. Hier werden sehr
wesentliche Aufgaben der Stadt mustergültig bewältigt. Sie werden zwar nicht so
sehr in die Öffentlichkeit gestellt, aber ich glaube, man muss auch die
Kolleginnen und Kollegen, die dort beschäftigt sind, vor den Vorhang bitten.
Zum Beispiel das Marktamt. Das Marktamt kontrolliert in allen Bereichen, die
mit Lebensmitteln zu tun haben, unangemeldet vor Ort, vom Maroni- bis zum
Eisstand über Supermärkte bis hin zu den Großküchen. Dabei überprüfen sie die
Einhaltung lebenshygienischer Vorgaben aller Bereiche im KonsumentInnenschutz,
und das sind jährlich 11 000 Proben.
Diese
Arbeit ist für die Wienerinnen und Wiener, speziell auch für den Tourismus und
alle, die hier leben, sehr wesentlich, weil genau diese Proben, die sie ziehen,
und diese Überprüfungen sehr wohl wichtig sind für den Standort und für den
Standard, die das lebenswerte Wien darstellen.
Es sind auch die Wiener
Märkte hier klar und deutlich hervorzuheben. Nächstes Jahr werden wir den
Brunnenmarkt fertig renoviert und neu ausgebaut haben. Es wird heuer im
Dezember der Kutschkermarkt fertig werden. Für nächstes Jahr sind auch
Investitionen in die Infrastruktur des Naschmarktes und andere revitalisierende
Maßnahmen für die Wiener Märkte vorgesehen. Das bedeutet, dass es
Kernöffnungszeiten geben wird und dass wir auch neue Stände mit neuen
Dienstleistern auf den Märkten anbieten können. Das heißt, es wird hier sehr
viel in die Wiener Märkte investiert, und ich glaube auch, dass das sehr
wichtig ist für die Nahversorgungen in den Bezirken. Sehr viele Märkte sind
auch so weit ausgebaut, dass sie nicht nur für die Nahversorgung da sind,
sondern dass sehr viele Besucher, die nach Wien kommen, gezielt bestimmte
Märkte besuchen, weil hier zum Beispiel auch Slow Food angeboten wird oder weil
direkt von den Bauern, die in der Region tätig sind, auch regionale Obst- und
Gemüse- und Fleischsorten angeboten werden. Das ist eine sehr gute Politik, und
wir werden hinkünftig die bestehenden Märkte dementsprechend absichern und
qualitätstechnisch heben können.
Die
Lebensmitteluntersuchungsanstalt, die MA 38, untersucht natürlich alle Proben
sensorisch, chemisch, bakteriologisch und auch deren Zusammensetzung. Auch hier
werden jedes Jahr 12 000 Lebensmittelproben von ExpertInnen überprüft. Sie
arbeiten sehr eng mit dem Marktamt zusammen, um hier die Ressourcen zu heben
und für die Konsumentinnen und Konsumenten in Wien entsprechende Qualität an
Lebensmitteln anzubieten.
Ein Service für BürgerInnen
stellt die kostenlose Helpline für die Lebensmittelqualität,
Lebensmittelsicherheit und Lebensmitteluntersuchung dar. Das heißt, die
Wienerinnen und Wiener können sich telefonisch bei der jeweiligen Magistratsabteilung
melden und sich Informationen holen.
Zu erwähnen ist natürlich
auch die Koordination auf allen Gebieten des Gewerbe- und Lebensmittelrechts
durch die MA 63, die nicht nur die Richtlinien der Europäischen Union zur
Umsetzung bringt, sondern auch versucht, im Bereich des KonsumentInnenschutzes
die notwendigen Koordinationstätigkeiten umzusetzen.
Erlauben Sie mir, nur ein
paar Worte auch tatsächlich zum Personal der Stadt Wien zu sagen, denn es ist
jetzt so herausgekommen, wie wenn das Personal – und ich höre sie trapsen, die
ÖVP mit den Anschuldigungen – erhöhte Krankenstände und Pensionierungen hätte.
Wären Sie wirklich so
ehrlich und würden Sie das ernst nehmen, was Sie heute im Antrag
niederschreiben, dann hätten Sie schon vor Jahren in einem österreichischen
Verkehrsunternehmen die Möglichkeit gehabt, das zu ändern. Es ist so, dass
seitens der ÖVP hier – ist das der Instinkt oder sind es die Strategien, die
immer gleich sind – immer versucht wird, bestimmte Privilegienritter herauszuschälen
und entsprechend im Wahlkampf zu argumentieren.
Ich möchte nur sagen, dass
die Krankenstände bei der Gemeinde Wien, wenn wir die Langzeitkrankenstände
abziehen – und das kann man auch ohne Weiteres, denn in der Privatwirtschaft werden
diese Kolleginnen und Kollegen, wenn sie länger krank sind, in den Arbeitsmarkt
zurückgegeben, nämlich gekündigt –, durchschnittlichen
11 Krankenstandstage betragen.
Bei den Pensionierungen möchte ich erwähnen, dass
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